Hallo!
Ich bin 43 und vor fast drei Jahren hat man bei mir ein Mikroprolaktinom entdeckt. Mein Prolaktinwert war nie höher als 90 ( norm bis 23). Ich habe über zwei Jahre lang Dostinex genommen. Anfangs hatte ich starke körperliche Nebenwirkungen ( Schwindel, Übelkeit, Kreislaufschwäche), die sich mit der Zeit etwas gelegt haben. In dem letzten Jahr habe ich aber immer stärkere Depressionen gekriegt und die Ärztin hat mir schon Psychopharmaka verschrieben. Das wollte ich aber nicht, ich habe im Mai mit Einverständnis der Endokrinologin Dostinex abgesetzt, um zu sehen was passiert ( die Prolaktinwerte waren die ganze zeit mit Dosti normal). Leider hat der Prolaktinwert angefangen anzusteigen und schon nach drei Monaten war er so hoch wie vor der Behandlung. Ich habe wieder leichten Milchfluß, Libido ist im Keller, Haarausfall, nur die Periode ist regelmässig. Vielleicht auch, weil ich seit drei Monate homöopathische Medikamente nehme, die auf das Zyklus, Hormone und die Psyche stabilisierend wirken (sollten). Letzte Woche war ich zur MRT, um zu sehen, ob sich was verändert hat. Erst in einer Woche habe ich einen Termin bei der Endo und dann erfahre ich die Ergebnisse. Sie hat mich schon fast überzeugt wieder mit Dostinex anzufangen, ich habe aber Angst, dass meine Depressionen wieder stärker werden. Als ich Dosti abgesetzt habe, ging es mir schon nach eine Woche viel besser, vor allem psychisch. Depressive Verstimmungen hatte ich schon vor der Behandlung mit Dostinex und die Endokrinologin sagte, dass die von Prolaktinom kommen. Dostinex hat sie bei mir scheinbar nur noch verstärkt.
Was ich gerne fragen wollte- habt ihr auch Probleme mit Depressionen? Ich bin dazu noch chronisch erschöpft, habe nach kleinsten Anstrengung so eine Art Muskelschwäche, vor allem in den Beinen, ich kann nicht mal mehr Yoga machen, weil ich danach noch mehr erschöpft bin wie sonst. Auch belastbar bin ich nicht mehr so wie früher. Ich habe bemerkt, dass bei meiner letzten Blutkontrolle auch das Wachstumshormon zu niedrig war ( was häufig bei Hypophysenstörungen vorkommt) und das verursacht auch körperliche Erschöpfung, Muskelschwäche und Depressionen. Ich frage mich jetzt, was kleineres übel ist- Prolaktinom nicht behandeln,( also kein Dosti, so lange ich regelmässige Periode habe ), was mir auch ein anderer Endo vorgeschlagen hat, als ich eine zweite Meinung hören wollte, oder doch Dostinex nehmen und hoffen, dass das Prolaktinom nach ein Paar Jahren schrumpft? ich dachte, vielleicht nehme ich hochdosierten Johanniskraut gegen Depris, ich habe vor Antidepressiva noch mehr Schiss als vor Dostinex. Mein Homöopath hofft, dass die Globuli vielleicht auch helfen werden, die Krankheit zu heilen, ich aber bin schon ziemlich hoffnungslos. Wegen meiner Erschöpfung und Müdigkeit habe ich schon meinen Beruf aufgegeben( bin freischaffende Sängerin), weil ich die Anstrengungen nicht mehr aushalten konnte :-/
Wegen meinen Depristimmungen leidet die Ehe und die Kinder und so langsam verliere ich meine sonst positive Einstellung dem Leben gegenüber. Im Mai und in Juni, gleich nach dem absetzen des Dostinex, ging es mir sehr gut- keine Depris, ich hatte viel mehr Energie als sonst und ich fühlte mich fast wie früher, als ich gesund war! In der kurzen Zeit waren die Nebenwirkungen von Dostienx weg, Prolaktin war aber noch nicht angestiegen, also ich war in einem quasi "normalem" Zustand. Leider nur für kurze Zeit. Ich kann mich damit nicht abfinden, mit meinen Symptomen nämlich, ich fühle mich noch zu jung, um auf Sparflamme zu leben.
Ich habe neulich mit einer Frau gesprochen, die auch Prolaktinom hatte, aber sie hatte kaum Beschwerden, nur Milchfluß, sonst nix, sie kriegte ein Paar Jahre Cabergolin, auch ohne jeglichen Nebenwirkungen und der letzte MRT hat gezeigt, dass der Tumor weg ist! Also, eine Erfolgsgeschichte. Aber sie ist ein völlig anderer Typ- robust, kräftig, nicht besonders sensibel, wie sie selbst sagte, sie kann alles einnehmen und hat nie irgendwelche Nebenwirkungen.Ich aber bin halt eine (über) sensible Person, Künstlerin, körperlich wie geistig empfindsam und eher zart und ich vertrage nicht mal ein Aspirin oder ein Glas Wein :-(
Ich hoffe, es wird sich jemand finden, der versteht wovon ich schreibe, manchmal komme ich mir schon selbst wie eine Spinnerin oder Hypochondrin vor, weil es mir so schlecht geht, aber keiner kann sich das wirklich erklären.
Liebe Grüße an alle,
Diana