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Autor Thema: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )  (Gelesen 8430 mal)

Tobias2301

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Hallo an alle,

ich lese schon ca. seit einem Monat in diesem Forum und informiere mich. Erstmal finde ich es sehr gut das es so eine Plattform für Betroffene und Angehörige gibt.

Nun kurz zu meiner Geschichte:

Meine Mutter hat seit Mitte Juni über sehr starke Kopfschmerzen geklagt. Da der Hausarzt nicht mehr weiter wusste, wurde ein CT gemacht. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass Sie ein Gehirntumor Frontal hat ( das war am 08.07.2009 ) Da der Tumor 7 cm groß war ( für mich unvorstellbar ) wurde am 13.7 die OP ausgeführt, da der Zustand sehr kritisch war und der Gehirndruck einfach zu hoch.

Nach der OP wurde Sie ca. 3 Wochen im Koma gehalten, da der Zustand nicht wirklich stabil war. Nachdem die Narkotika abgesetzt wurden, ist Sie leider nich aufgewacht.

Daraufhin teilte mir das Krankenhaus mit, dass ich Sie in ein Hospitz bringen muss. Dies lehnte ich ab und beantragte für Sie eine Reha.

Seitdem Sie in der Reha ist geht es Bergauf. Sie ist wach geworden, der Luftröhrenschnitt wurde entfernt und Sie kann sprechen ( leider ist die Erinnerung sehr schwach bis garnicht da ) !

Nun läuft die Reha nächste Woche aus und ich wollte mal fragen was ich als weitere Behandlung in Ihrem Zustand machen kann!

Pflegeheim etc. ist alles geklärt, da eine häusliche Pflege nicht zu machen ist !

Wie weit könnte Sie vom Kopf her noch fit werden ?

Ich habe mittlerweile die Vormundschaft übernommen, da Sie nicht in der Lage ist Entscheidungen zu treffen!

Wie geht Ihr als Angehörige mit der Situation um ? Meine Welt und der Glaube an diese ist kaputt. Ich weiß nicht wie ich Ihr helfen soll.

Der operierte Arzt hat Ihr 3 Monate nach OP gegeben, da der Tumor einfach riesig war und sehr viel beschädigt hat.

ÜBer Antworten und Hilfestellungen würde ich mich freuen.

Vielen Dank und uns allen viel Kraft

rit

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #1 am: 25. September 2009, 22:39:15 »
Lieber Tobias,

wie gerne würde ich dir Mut zu sprechen. Leider glaube ich, dass du einfach versuchen solltest, so viel es dir möglich ist, bei deiner Mutter zu sein. Ansonsten mache es es so einfach wie möglich für dich wie für deine Mutter.
Sieh einfach zu, wo du etwas abgeben kannst, so dass du Kraft behältst für alles, was auf dich zukommt.
wenn deine Mutter so jung ist, bist auch du noch sehr jung. Meine Töchter mussten miterleben, wie mein 2. Mann an diesem Alien starb.
Bereite dich vor, das ist das Beste, was du jetzt machen kannst.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Felicitas

Offline schwede

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #2 am: 26. September 2009, 12:08:03 »
Hallo Tobias !!!

Genieße die Zeit die du noch hast mit deiner Mutti, ob sie wieder Fit wird im Kopf weiss keiner.
Die möglichkeit bestet natürlich.
Das du natürlich gerne möchtest dann deine Mutti wieder fit ist verstehe ich.
Hoffe und vertraue darauf, aber ganz wichtig mien Jung zerstöre dich nicht selber.
Hilflosigkeit ist etwas ganz ekelhaftes,und dennoch wenn die dinge die dasind Akzeptiert werden Lebt es sich einfacher.
Glaube mir das ist Leben, das Leben fragt nicht es macht.

Stelle dir auch nicht die Frage warum, du kommst zu keinem Ergebnis.
Lese dich hier durch ziehe das raus was dir Hilft.
Sei einfach da für deine Mutti.

Ich bin selber erkrankt an so einem Glioblastom, die Angehörigen haben mehr Angst undsind Hilfloser als der Kranke selber.

Ich hoffe es Hilft dir diese Worte.

Viel Kraft wünscht dir schwede

Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Bluebird

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #3 am: 26. September 2009, 15:03:24 »
Hallo Tobias,

erst einmal Hut ab, dass Du es geschafft hast, für Deine Mutter eine Reha durchzusetzen. Glaube mir, das ist bei den schlechten Voraussetzungen nicht selbstverständlich.

Es ist schwer, einen lieben Menschen, der noch jung ist, leiden zu sehen. Aber Schmerzen muss sie nicht ertragen, darum kümmert man sich im Pflegeheim.
Inwieweit der Zustand Deiner Mutter verbessert werden kann, solltest Du mit den Fachkräften im Heim besprechen. Gibt es dort Physiotherapie, Sprachtherapie, Konzentrations-/Gedächtnistraining? Du siehst, es wäre ein anstrengendes Programm, das Deine Mutter absolvieren müsste.Stellt sich die Frage, verkraftet sie das, willst Du es ihr zumuten? Oder einfach bei ihr sein, ihr das Gefühl geben, nicht allein zu sein, ihr die Angst nehmen, mit ihr die goldenen Oktobertage so weit wie möglich genießen, sofern es eine Außenanlage am Heim gibt?

Wir hatten in der Familie eine mehrfach an Krebs erkrankte Frau, die letztendlich den Kampf gegen den Kampf verloren hat. Aus der jetzigen Sicht wäre es besser gewesen, man hätte ihr die letzte Zeit so angenehm wie möglich gestaltet. Einer meiner Onkel ist übrigens vor Jahren an einem Glioblastom verstorben. Es war ihm sehr wichtig, dass seine engste Familie um ihn war.

Ich wünsche Dir ganz viel Stärke für die kommende Zeit.
LG
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Anna

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #4 am: 27. September 2009, 10:27:00 »
Hallo Tobias,

meine Mama ist daran vor zwei Wochen gestorben. Es fällt mir nicht leicht Deine Worte zu lesen, denn die frischen Wunden werden wieder aufgerissen.
Ich kann im nachhinein sagen, dass ich froh bin, so viel Zeit mit meiner Mama verbracht zuhaben wie es nur ging. Auch als sie nur noch da lag, hab ich mich den ganzen Tag mit ihrem Enkel neben sie ins Bett gelegt und ihre Hand gehalten und ihr erlebte Sachen erzählt. Man weiß nie was kommt, aber man sollte die verbleibende Zeit nutzen, denn das scheiß Ding kann Euch diese Zeit zumindest nicht mehr nehmen

Lg
Anna

Offline kit

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #5 am: 27. September 2009, 18:08:18 »
Hallo Tobias,
es tut mir so Leid für deine Mama. 47 jahre ! Wenn du die Vormundschaft übernommen hast , dann bist du über 18 aber trotzdem sicherlich sehr  Jung. Hut ab ! Die Verantwortung spricht sehr viel für Dich. Wenn Du das alles bewältigt hast , dann wird der Rest was Du für deine mama auch machst richtig. Du scheinst schon mächtig viel gemacht zu haben. Davon können die meisten ein Lied singen.
Wenn deine ma im Heim ist, dann ist sie erstmal versorgt. Mach was du kannst um ihr Liebe und wärme zu zeigen ( in den Arm nehmen so oft wie möglich wirkt wunder , auch wenn der andere in vermeindliche Koma sei)
Lass aber nicht zu , dass dein Trauer dich auffrisst.
Ich bin selbst unheilbar Krank, 44 Jahre alt. Ich wäre sehr stolz wenn ich deine ma wäre. Ich glaube , ich hätte es furchbar empfunden mitzusehen , dass mein Sohn sich nur an mein Bett gefesselt bleibt.
Sei für sie da so oft wie du kannst ,Lass es aber  zu , zu leben , denn das steht dir auch zu.
Wichtig ist zunächst , dass sie keine Schmerzen hat, die Zeit wird zeigen was kommt. Denn das kann Dir hier keine  sagen.
Schreibt so oft wie du kannst, denn das allein hilft enorm.
kit

suppe78

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #6 am: 01. Oktober 2009, 13:08:56 »
Hallo Tobias,

ich mache ähnliches durch wie du. Mein Vater ist an einem Glioblastom erkrankt; hatte zwei Herde. Einer konnte entfernt werden, der andere ist mittlerweile wieder auf acht Zentimeter angewachsen. Die Ärzte sagten uns, sie geben ihm noch zwei Monate. Bisher zum Glück aber keine Spur davon. Wir hatten ihn für 28 Tage in Kurzzeitpflege. Das hat Wunder bewirkt. Klar, er wird nicht gesund und die Krankheit verläuft mit Sicherheit tödlich, aber er ist nach den 28 Tagen richtig gut drauf. Gespräche mit Physio- und Psychotherapeuten haben ihm sehr geholfen, er hat seine Krankheit akzeptiert, will auch nicht sterben. Das haben wir nämlich auch schon alles durch. Wir hatten Angst, er bringt sich um. Genieße die Zeit, das tun wir jetzt auch. Aber wenn der besagte Tag kommt . . . ich mag auch noch nicht daran denken. Viel Kraft für dich und deine Mutter.

suppe78

mandy27

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Re: Glioblastom bei meiner Mutter am 13.7.2009 festgestellt ( 47 Jahre )
« Antwort #7 am: 07. Oktober 2009, 22:04:20 »
Hallo Tobias,

es tut mir leid, was du und deine mama da durchmachen müsst. ich kann leider gut nachvollziehen, was du bis jetzt durchgemacht hast und wie du dich fühlen musst. mein papa ist mit 48  plötzlich erkrankt. er war bis dahin topfit, ist sogar moch zwei tage vorher mit dem rennrad gefahren und dann hatte er einen emileptischen anfall und damit fing das ganze drama an. er ist mit 49 jahren daran verstorben.
sein tumor war bei der entdeckung 5 cm groß und er war inoperapel.
auch ich kann dir nur empfehlen so viel zeit wie möglich mit deiner mama zu verbringen. oftmals konnte ich meinem dad nichts aus meinem leben erzählen, da der schmerz so groß war. ich habe ihm dann aus der zeitung vorgelesen oder mit ihm und meiner tochter die kinderbücher zusammen angeschaut.

sei stolz auf dich, was du bis jetzt schon alles geschafft hast. es ist wirklich wahnsinn, dass du die reha durchbekommen hast.

wenn du fragen hast, frag ruhig- hier ist die richtige plattform dazu. wir haben hier auch oft rat gefunden oder auch einfach ein offenes ohr.

lg mandy

 



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