Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Das Kreuz mit der Angst !!!
KaSy:
Hallo, Ihr alle,
--- Zitat von: Bluebird am 02. Mai 2010, 12:34:58 ---Ich bin zwar keine Psychologin, aber ich glaube, es ist ganz wichtig. die eigenen Bedürfnisse zu formulieren, indem man "ICH" sagt. " Ich bin, Ich möchte, Ich lebe..".
--- Ende Zitat ---
Ich habe bei meinen ersten Psychogesprächen in der AHB nach dem 1. HT (1995) auch in der dritten Person gesprochen, aber so: "Man denkt, ...; Man macht das so ..., Man fühlt sich ..."
Ich weiß nicht mehr, ob ich einen Hinweis darauf bekam oder selbst irgendwann drauf kam, dass es um mich und nicht um irgendwen geht.
Noch heute, wo ich seit etwa 5 Jahren regelmäßig zu "meinem" Psychotherapeuten gehe, geht es mir mitunter so, dass ich in dieses "Man ..." abschweife und mir bewusst machen muss, dass ich mich für mich beraten lasse und über mich rede.
Warum? Ich habe extrem lange gebraucht, um zu kapieren, dass ich nicht so fit bin, wie ich es mir selber weismachen möchte. Und ich will es immer noch nicht wahrhaben. Ich habe aber gelernt, dass ich nur dann "normal" leben und für andere da sein kann, wenn es mir selbst gut geht und für dieses Gutgehen muss ICH etwas für MICH tun. Letzteres ist eher nicht mein Ding. Naja, und deshalb verstecken sich meine Worte über mich hinter diesem anonymen "man ...".
Ist es nicht ganz normal, dass man ;) auch und gerade als - es will mir nicht über die Lippen, äh in die Tasten - "Schwerkranker" normal sein möchte. Und wie Löwenzahn schrieb, der HT hat mich nicht nur rückwärts geschubst, sondern mir auch neue Welten eröffnet, neue Fähigkeiten gegeben, manchmal mehr Kraft durch mehr Erfahrungen, die ich unbedingt weitergeben möchte - an die Kinder, die ich unterrichte.
Da muss und will ich noch verdammt lange gut und normal leben - das Ziel haben wir doch alle!
LG KaSy
Britt:
Hallo Löwenzahn,
das hast du aber toll ausgedrückt, mir geht es oft genauso unter anderen Leuten und Sorgen. Wenn man manchmal hört über was sich andere Gedanken machen, aber waren wir nicht genauso?
Ich bin auch froh eine andere Lebenseinstellung bekommen zu haben, die möchte ich auch nicht mehr tauschen.
Das wichtigste für uns alle was du immer schreibst lieber Schwede: Immer gute Befunde!
LG
Britt
schwede:
Ich weiss eigentlich garnicht, wie ich Antworten soll :-\
Schlafe erstmal darüber, wenn ich weiss was ich sagen möchte lasse ich es euch wissen. :)
Danke an euch
Winnewup:
Hallo ihr Lieben,
da bin ich dann wohl mit meiner Wahrnehmung nicht alleine... ;)
Oft passiert es mir mittlerweile,das ich immer denke..."über was für einen Mist regt ihr Euch da eigentlich gerade auf"...oder schlackere über die oberflächlichkeit anderer mit den Ohren.
Ich meine ...ich habe schon immer etwas anders gedacht als andere, mir ist aber so beim lesen hier aufgefallen, das mir ein wenig "Tiefgang" sehr wichtig geworden ist.
Und Menschen die wirklich nur oberflächlich sind ...mit denen kann ich einfach überhaupt nichts mehr anfangen.
Es ist wohl schon so,das wir anbetracht unserer Krankheit eine andere Sichtweise bekommen,Menschen hinter uns lassen müssen die uns nicht weiter bringen und uns neue Ziele stecken müssen in dem Rahmen wie sie uns möglich sind.
Ich habe festgestellt...was eigentlich merkwürdig ist...immer wenn es mir gerade sehr gut geht und ich mich sehr wohl fühle...kommt aus dem Hintergrund eine Stimme.."vergiss nicht ...Du bist Krank".Da kriecht einem die Angst dann wieder langsam den Rücken hoch.
Ist ein ganz merkwürdiges Gefühl...versuche ich dann ganz schnell wieder zu verdrängen.....ich will ja "normal" Leben.
Man fühlt sich manchmal einfach nicht dazugehörig...obwohl das ja wirklich
Blödsinn ist.
In diesem Sinne...ganz viel Kraft,Mut und Ausdauer auf dem Weg zu Eurem wirklichen Ich.
Alles Liebe
Winnewup
Bluebird:
Hallo,
Eure Ansichten zu dem Thema teile ich weitestgehendst. Liebe Winnewup, so ergeht es mir auch... Ich war schon in meiner Kindheit anders gestrickt, da ich ja bereits damals eine schwerwiegende OP und einen langen KH-Aufenthalt durchlebte.
Oberflächlichkeit kann ich nur schwer ertragen, wenn ich auch darüber grübel, ob ich da ab und an nicht überheblich urteile. Jeder hat halt seine eigene Einstellung zum Leben oder vielleicht auch gar keine.
Nachdem ich meine Hirntumordiagnose bekam, wurde mir das Bürogeplapper am Arbeitsplatz nahezu zuwider. Ich kann auch nicht mit Leuten umgehen, die allen und jedem grundsätzlich nach dem Mund reden - da geht mir der Hut hoch!
Ich nehme mich aber oft zurück, weil mir klar ist, dass nicht alle Leute, die ich mal ab und zu treffe, von meiner Erkrankung wissen. Und so höre ich zu, wenn sie hier und da ein Wehwehchen oder ein hartnäckiger Schnupfen plagt und sie mir wünschen, dass ich von solchem Übel verschont bleibe. ;D
Ja, und es gibt auch bei mir Zeiten, wo ich die Krankheit einfach vergesse...und dann holt sich mich doch wieder ein. Sie fordert ihren Platz, ihre Aufmerksamkeit, will ein unabänderlicher Teil meines Lebens sein.
LG
Bluebird
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