HirnTumor-Forum

Autor Thema: Suche nach Psychologen ?  (Gelesen 8472 mal)

DEA

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Suche nach Psychologen ?
« am: 22. Oktober 2009, 21:28:24 »
Hallo an ALLE,

ich weiss nicht, ob ihr schon etwas von mir gelesen habt ?! Wen es interessiert kann noch mal auf der 2. Seite von "Meningeom 1 2 von Gattamatta" gucken, da ist meine Geschicht kurz beschrieben...

Mir geht es hier darum, daß ich für mich überlegt habe einen Psychologen aufzusuchen ?! Ich bin mir noch nicht sicher, aber sich auf diesem Wege erstmal schlau zu machen kann nicht schaden.. Ich denke einfach es ist an der Zeit etwas zu verarbeiten ??

Wie denkt ihr darüber ? Wie finde ich den Richtigen ? Hat schon jemand Erfahrung ? Fällt es schwer offen zu sein ? Ist es so typisch Couch - Patient.. ?

LG DEA

Offline gattamatta

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #1 am: 23. Oktober 2009, 08:47:32 »
Hallo DEA!
Das ist eine ganz gute Idee mit dem Psychologen.... Ich bin leider viel zu spät auf die Idee gekommen, habe mich immer furchtbar geschämt und gemeint mein Leben im Griff zu haben.... ??? Eigentlich habe ich erst Anfang des Jahres angefangen regelmässig zu gehen und wirklich aufzuarbeiten. Aber schon seit Jahren habe ich es mit Selbsthilfegruppen, verschiedenen Psychologen versucht, aber irgendwie war es nie das richtige.... Geholfen hat es schon, aber es war nicht so hilfreich wie ich gehofft habe. Ja, es ist schwer offen zu sein und manche Dinge auszusprechen, es geht nicht sofort! Aber jetzt eben, wo ich die "richtigen" gefunden habe und sich ein echtes Vertrauensverhältnis entwickelt hat, jetzt geht es besser, ich fühle mich gut aufgehoben! Auch in der jetztigen Situation stehen sie mir bei (3 Frauen), ich habe viel angesammelt..... Aber du musst es "ausprobieren" und dich nicht entmutigen lassen, wenn es beim ersten nicht klappt... immer weiterprobieren, bis du das für dich richtige findest!!! Nur Mut! Übrigens, ich habe noch nie auf einer Couch gelegen  ;)
Alles Liebe und Gute und weiterhin Mut für jeden neuen Tag!!!
gattamatta
Zwischen allen Dornen finden wir immer eine Rose!

Offline Kiki

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #2 am: 23. Oktober 2009, 09:45:21 »
Hallo liebe DEA,
ich kann -wie auch gattamatta- Dich nur bestärken, Dir psychologische oder psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Nach meiner Diagnose bin ich erst einmal in ein tiefes Loch gefallen. Ich, die immer stark war, war auf einmal ganz schwach. Die Familie versuchte zwar einen aufzubauen,mit mäßigem Erfolg. Der Arzt wollte mir unbedingt Psychopharmaka geben, was ich aber ablehnte und ihn bat, mir eine Verordung für eine Psychotherapie zu geben. Mit Einwilligung der KK bekam ich 26 Sitzungen (nicht auf der Couch, sondern ganz locker auf einem Sessel). Ich halte  auch wenig von Gruppentherapien, da man sich da vielleicht doch nicht so öffnet. Ich habe mir auch bewußt eine Therapeutin ausgesucht. Nach und bei manchen Sitzungen brauchte ich eine Menge Taschentücher, aber war dennoch erleichert. Es wird ordentlich im Unterbewußtsein gegraben, aber auch aufgearbeitet. Man darf auch mal richtig weinen und ganz still sein und hört nicht immer nur:"Nun wein doch nicht schon wieder, es wird doch alles gut." Meine Therapeutin saß mir oft nur ganz still gegenüber und ließ mich reden und das tat so gut. Man fragt sich ja auch oft: Warum gerade ich? Ich mußte zeitlebens für jeden "ein  Ohr haben" und gerade da hat es mich getroffen. Man lernt, daß man  auch wichtig ist und gerade in dieser Situation mal an sich denken muß. Die Familie ist zwar da, aber letztlich trägt man es ganz allein. Sei in der Wahl des Therapeuten sehr vorsichtig, erkundige Dich gut vorher, denn sie können auch mehr kaputt machen. Auf diesem Gebiet gibt es auch weniger gute. Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein. Das war alles vor meiner OP. Auch während der REHA hatte ich therapeutische Behandlung, die mir auch sehr gut tat. Ich hatte auch immer Glück mit meinen Therapeuten und die Chemie zwischen uns stimmte. Man glaubt gar nicht, was in der Seele eines Menschen alles versteckt ist.
Alles Liebe für Dich Kiki   

Heidi

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #3 am: 23. Oktober 2009, 14:06:13 »
Hallo DEA,
auch ich kann Dich nur bestärken, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Du der Ansicht bist, dass Du sie benötigst.
Ich bin seit 2007 in psych. Behandlung aufgrund meiner Krebserkrankungen in 2006+2007. Jetzt hatte ich ja in August 2009 noch die Meningiom OP (Du hast ja auf meinen Beitrag hin geantwortet - "Beschwerden nach OP"). Ich bin nach der OP froh, dass ich noch in Behandlung bin, da mir z.B. erst jetzt bewusst wird, was überhaupt war. Ich hatte zwar noch keinen neuen Termin, da ich noch keine 3 autofreie Monate hinter mir habe aufgrund der OP, warte aber sehnsüchtig auf den nächsten Termin. Ich habe durchweg positive Erfahrungen mit meiner Psychologin gemacht. Auch die Bewilligung durch die KK war problemlos, genauso wie die Verlängerungen. Ich hatte mich damals auf Empfehlungen hin nach der jetzigen Psychologin umgeschaut, da bei mir auch der Schwerpunkt "Psychoonkologie" wichtig war. Vielleicht wichtig für Dich zu wissen ist, dass Du auch den Psychologen wechseln kannst, falls Du Dich nach 2-5 Sitzungen dort nicht gut aufgehoben fühlst.
Ich drücke Dir für die OP ganz fest die Daumen und gehe optimistisch an alles heran.
Liebe Grüße
Heidi

DEA

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #4 am: 23. Oktober 2009, 18:53:54 »
An Alle,

da ich sehe das auch ihr alle Unterstützung bei Therapeuten gesucht habt fühle ich noch mehr bestärkt !!

Was ich noch nicht so ganz weiss ist wie man die Richtige findet ?
Habe im Internet schon nach Adressen im Kreis geguckt und wollte nächste Woche bei meinem Arzttermin nachfragen was mein Hausarzt so meint, aber wonach orientiert man sich ?
Gibt es spezialisierung in bestimmte Richtungen ?
Worauf habt ihr geachtet bei der Auswahl ?
Oder einfach ausprobieren ??

Offline schwede

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #5 am: 23. Oktober 2009, 19:25:17 »
Hallo Dea !!!

Ich hatte damals meinen Hausarzt gefragt und der hat mir dann einen Flyer gegeben von einer Organisation.
Zu dieser Organisition bin ich hingegangen, habe meine Situation geschildert, dann hatten die sich besprochen wer den für mich der richtige ist für deren Truppe. Bekam einen Termin und nun bin ich bei dem Psychologen.
Wenn du damit dem Psychologen oder auch Psychologin nicht "Grün wirst" sollte das auch kein Problem sein, es soll dir ja Helfen.
Also die sind schon tolerant, ich wurde merfach gefragt ob ich zufrieden bin.
Musste mich daran gewöhnen mit jemandem Fremden darüber bis ins Tiefste Seelen Teil zu sprechen.Komisch ist aber gut. :)
Besprechen erstmal mit deinem Hausartz.

gruss schwede
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Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
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Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Kiki

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #6 am: 23. Oktober 2009, 19:51:36 »
Hallo DEA,
soviel ich weiß, dürfen Ärzte keine Empfehlungen geben, aber manchmal entlockt man Ihnen im Gespräch einen Hinweis auf einen ganz besonders guten Therapeuten. Die Ärzte bekommen ja das Feedback von ihren Patienten und hören mit welchem Therapeuten die Patienten besonders zufrieden sind. Ich weiß ja nicht, in welcher Gegend Du wohnst. Wünschenswert wäre sicher ein "Psycho-Onkologe". Es wird aber schwierig sein auf dem flachen Land einen solchen zu finden. Aber auch andere Therapeuten sind so geschult im Umgang mit schwerkranken Menschen und ihren mannigfaltigen Problemen. Manchmal hört man auch im Bekanntenkreis  etwas, obwohl Psychotherapie zu Unrecht, wie ich meine, noch immer ein Tabuthema ist.
Wenn ich recht überlege, hat fast jeder Mensch einmal im Leben die Notwendigkeit einer Therapie. Ich wünsche Dir eine sichere Hand  bei der Wahl. Aber auch in diesem Forum sind jede Menge "Therapeuten", die Dir jede Hilfe geben können, vor allem aus eigener Erfahrung. Das  ist sehr wichtig, denn nur wenn man spürt, wie es dem anderen geht, kann man helfen. Lapidare Sprüche sind keine Hilfe.
Ich bin mir sicher, daß Du es schaffst.
Liebe  Grüsse Kiki     

DEA

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #7 am: 23. Oktober 2009, 23:36:13 »
Hallo Schwede
Hallo Kiki

danke für eure tips..

Ich denke auch das ich am Anfang Schwierigkeiten habe offen zu reden, aber das wird dann schon, wenn man erstmal die Richtige gefunden hat ( denke das ich besser mit einer Frau sprechen könnte ) .. Der Tip mit Psycho in Verbindung mit Onkologe ist vielleicht auch nicht verkehrt ?!  Mit den empfehlungen von meinem Arzt habe ich, denke ich Glück. Ich kenne den Arzt schon sehr lange. Meine schwester arbeitet seit 17 Jahren da und er kennt unsere Familiengeschichte ganz gut und ist dementsprechend offen - bei uns ... Wir werden sehen und ich werde auf jeden fall berichten .. 

Noch mal an Schwede,

habe noch gar nichts von dir gelesen ?! Wie war es bei dir ? Kommst du auch aus Schweden ? Finde es auch sehr interessant wie international es hier ist. Also, erzähl mal wenn du magst...

LG DEA

Offline schwede

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #8 am: 24. Oktober 2009, 07:32:54 »
Hallo Dea,

habe dir eine PN gesehndet.

gruss schwede

@ Alle
 Finde deinen Weg , wir können nur Tipps geben !!!
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Offline Bluebird

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Re: Suche nach Psychologen ?
« Antwort #9 am: 24. Oktober 2009, 11:42:39 »

Hallo,
auch ich habe einige Zeit eine Psychotherapeutin in Anspruch genommen. Das liegt nun schon einige Jahre zurück. Mitnehmen aus diesen Gesprächen konnte ich zumindest das Umgehen mit meinen Ängsten (z.B.vor der MRT-Röhre).
Ansonsten konnte ich meiner Therapeutin nichts Positives abgewinnen. Sie hat versucht, irgendwie die Schuld bei meinen Eltern zu suchen, eine beliebte Methode, wie ich von anderen Betroffenen erfuhr. Mit meiner Erkrankung an und für sich konnte sie wenig anfangen, hat versucht, sie  runterzuspielen mit Anflügen von Lächerlichkeit.
Rückblickend kann ich sagen, dass zum damaligen Zeitpunkt meine Entscheidung für eine Therapie richtig war, ich mit meinen dort gemachten Erfahrungen heute aber eine solche nicht mehr durchziehen würde.  Ich habe übrigens während der gesamten Zeit der Depression und Panikattacken   k e i n e   Psychopharmaka genommen. Das mag daran liegen, dass ich Menschen kenne, die auch nach zehn Jahren oder länger ohne dieses Zeug nicht auskommen.

Gruß
Bluebird
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2009, 11:46:26 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

 



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