Hallo liebe DEA,
ich kann -wie auch gattamatta- Dich nur bestärken, Dir psychologische oder psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Nach meiner Diagnose bin ich erst einmal in ein tiefes Loch gefallen. Ich, die immer stark war, war auf einmal ganz schwach. Die Familie versuchte zwar einen aufzubauen,mit mäßigem Erfolg. Der Arzt wollte mir unbedingt Psychopharmaka geben, was ich aber ablehnte und ihn bat, mir eine Verordung für eine Psychotherapie zu geben. Mit Einwilligung der KK bekam ich 26 Sitzungen (nicht auf der Couch, sondern ganz locker auf einem Sessel). Ich halte auch wenig von Gruppentherapien, da man sich da vielleicht doch nicht so öffnet. Ich habe mir auch bewußt eine Therapeutin ausgesucht. Nach und bei manchen Sitzungen brauchte ich eine Menge Taschentücher, aber war dennoch erleichert. Es wird ordentlich im Unterbewußtsein gegraben, aber auch aufgearbeitet. Man darf auch mal richtig weinen und ganz still sein und hört nicht immer nur:"Nun wein doch nicht schon wieder, es wird doch alles gut." Meine Therapeutin saß mir oft nur ganz still gegenüber und ließ mich reden und das tat so gut. Man fragt sich ja auch oft: Warum gerade ich? Ich mußte zeitlebens für jeden "ein Ohr haben" und gerade da hat es mich getroffen. Man lernt, daß man auch wichtig ist und gerade in dieser Situation mal an sich denken muß. Die Familie ist zwar da, aber letztlich trägt man es ganz allein. Sei in der Wahl des Therapeuten sehr vorsichtig, erkundige Dich gut vorher, denn sie können auch mehr kaputt machen. Auf diesem Gebiet gibt es auch weniger gute. Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein. Das war alles vor meiner OP. Auch während der REHA hatte ich therapeutische Behandlung, die mir auch sehr gut tat. Ich hatte auch immer Glück mit meinen Therapeuten und die Chemie zwischen uns stimmte. Man glaubt gar nicht, was in der Seele eines Menschen alles versteckt ist.
Alles Liebe für Dich Kiki