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Autor Thema: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"  (Gelesen 12377 mal)

Offline Ratzebär

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"Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« am: 15. Februar 2009, 09:19:31 »
Laut Ärzte Zeitung:

Professor Andreas Straube belegt in einer eigenen Studie mit mehr als 100 Hirntumor-Patienten, das 60 % Kopfschmerzen hatten. Bei 40% der Kopfschmerzpatienten handelte es sich um Spannungskopfschmerzen. Bei
2% der Patienten war dies das alleinige Symtom des Tumors.

Nicht mechanische Ursachen lösen den Kopfschmerz bei Tumoren aus, sondern parakrin sezernierte Signalstoffe des Tumors sind verantwortlich.
Migräne kann ihre Ursache auch in einem Tumor haben, durch Mechanismen, die noch nicht bekannt sind.
Daher ist es Wichtig viel Wert auf die genau Kopfschmerzanamese zu legen,
zu prüfen, ob neue Symptome hinzugekommen sind und ob tatsächlich neurologische Befunde unauffällig geblieben sind.
Deshalb sind Therapieprinzipien bei primären aber auch sekundären Kopfschmerzen effektiv. Betablocker sind bei Hirntumor-Kopfschmerzen prophylaktisch wirksam. Triptane können auch bei migräneartigem Kopfschmerz nach Subarachnoidalblutung oder nach epileptischen Anfällen wirken.

Professor Andreas Straube von der Forschungsgruppe Kopfschmerz
an der Klinik und Poliklinik für Neurologie in München - Großhadern.
"Er beginnt den Kopfschmerz zu verstehen."

Seine These wird gestützt durch Dr. Christoph J. Schankin ebenfalls tätig
in der Neurologischen Klinik Großhadern.

Nach 30 Jahren ohne Migräne-Attacken löste ein Tumor wieder Kopfschmerzen aus.
nachlesen:
www.aerztezeitung.de/suchen/default.aspx?query=Hirntumor&sid=507673


Patienten die unter Kopfschmerzen und Hirntumor leiden, können sich verstanden fühlen.  Es ist wichtig ernst genommen zu werden und alle Details einer Schmerzattacke mitzuleilen.
Nach 30 Jahren habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben.
LG
Birgit
Aegroti salus suprema lex.=
Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz.

Amicus certus in re incerta cernitur.=
In der Not erkennst Du den wahren Freund.

Offline Ratzebär

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #1 am: 28. Februar 2009, 13:27:38 »
Mit bildgebenden Verfahren dem Kopfschmerz auf der Spur:
These:Was passiert bei Kopfschmerzen im Gehirn?

Der Schmerzspezialist Dr. Arne May forscht seit gut zwei Jahrzehnten zu diesem Thema.
Mit modernen bildgebenden Verfahren wie PET oder MRT ist es überhaupt möglich, das Gehirn während einer Kopfschmerzattacke zu beobachten.
Dr. Arne May ist an sämtlichen Studien beteiligt.
Eine Studie von Forschern des Universitätsklinikum Essen soll 1995 eindeutig klären, ob Migräne eine Krankheit oder tatsächliche Einbildung ist.
Ergebnis 1: Es ist ein ganzes Netzwerk von Hirnstrukturen beteiligt. ABER bei Migränepatienten.
Ergebnis 2: Zusätzlich ein Bereich im Hirnstamm.
Die Forscher haben damit im Hirnstamm den Motor der Migräne gefunden.
Laut Aussage:" Damit ist Bewiesen, dass Migräne eine vom Gehirn selbstgemachte Erkrankung ist und nichts Psychologisches."

Der Motor des Clusterkopfschmerz ist gefunden:

Bei Cluster-Patienten ist vor allem ein Bereich im Zwischenhirn - der Hypothalamus betroffen.


Gesehen in der Sendung Quarks & Co. vom 28.02.09
Mal wieder was Erfreuliches.
LG
Birgit
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fips2

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #2 am: 28. Februar 2009, 19:15:24 »
Hallo Ratzebär

Es stimmt in so weit alles was du hier schreibt bis auf einen Punkt.

Die Motoren für den Kopfschmerz sind in diesen Arealen nicht unbedingt gefunden.Diese Annahme wurde mittlerweile als falsch belegt.

Man konnte lediglich nachweisen,dass in diesen Bereichen etwas im Hirn geschieht weil dort während der Attacken ein höherer Stoffwechsel stattfindet.
Es gibt grundlegende Unterschiede dieser Muster beim Spannungskopfschmerz,bei Migräne und bei Clusterkopfschmerz.
Man weis lediglich,dass hauptsächlich im Hypothalamus hier irgendetwas passiert und dass er lediglich bei allen Kopfschmerzarten beteiligt ist.Ebenso weis man mittlerweile,dass man über den Hypothalamus Kopfschmerzen beeinflussen kann.Diese falsche Annahme führte auch in einen Sackgasse.
Man war ja mal der Meinung ,wenn man den Hypothalamus mittels einer Elektrode stimmulieren würde könte man den Schmerz abschalten.Das gelang auch teilweise bei einer Hand voll Patienten weltweit.Aber die OP ist so gefährlich,dass sie mittlerweile in Deutschland abgelehnt wird,als in Belgien ein Patient bei der Implantation der Elektrode verstarb.
Mittlerweile gibt es andere Verfahren den Hypothalamus zu beeinflussen mittels Neurostimulation,die weit ungefährlicher sind.Meinen Frau ist übrigens Trägerin eines solchen Implantates.

Warum das aber so ist und welche Zusammenhänge letztendlich die Auslöser sind weis man leider noch nicht.
Wenn dem so wäre, könnte man allen Migränikern und Clusterpatienten helfen,da man endlich die Ursache für das Auftreten der Attacken gefunden hätte.Der Arzt der diese Ursache und letztendlich die Migräne,sowie den Clusterkopfschmerz und seiner verwanten unterarten wie CPH heilen kann wird in die Medizingeschichte eingehen.

Das ist aber bis jetzt noch nicht so und alles bis jetzt sind Fakten und Überlegungen,aber die eigentliche Ursachen wurden bis jetzt noch nicht erforscht.

Dass der Name Arne May bei sehr vielen Publikationen auftaucht,hat den Grund,dass Arne May momentan der Vorsitzende der deutschen Kopfschmerz und Migräne Gesellschaft (DMKG) ist.Die DMKG gibt die Behandlungsrichtlinien für die verschiedenen Kopfschmerzarten in Deutschland, anhand von Empfehlungen vor.Danach richten sich die Meisten Ärzte und auch die Kostenträger.Es laufen somit alle Publikationen über seinen Tisch,was natürlich nicht sein Wissen und seine Kompetenz in irgend einer Weise anzweifeln lässt.Er ist wirklich einer der Top-Spezialisten was Kopfschmerzerkrankungen angeht.

Es gibt hier auch noch die Namen Prof.Göbel Kiel Prof.Diener Essen,Dr. Straube München und Prof.Kaube Freiburg,die sehr oft auftauchen.Es sind in Deutschland die Top-Spezialisten in Sachen Kopfschmerz schlechthin, die auch eng zusammenarbeiten.

Man kann bis jetzt nur sagen dass man im Moment recht gute Fortschritte macht,man aber erst ganz am Anfang der Kopfschmerzforschung,gerade was Migräne und Clusterkopfschmerz angeht steht.

Gruß Fips2

« Letzte Änderung: 28. Februar 2009, 20:14:32 von fips2 »

Offline Ratzebär

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #3 am: 28. Februar 2009, 19:30:17 »
Danke Fips,
ich stehe für eine 30jährige Erfahrung was Migräne angeht.
Ich glaube nicht, das etwas Veröffentlicht wird, was nicht stimmt. Warum auch?
Sicherlich spielen viele Faktoren eine Rolle. Ich möchte nicht Näher darauf eingehen, da ich Betroffene bin und Weiblich.
Liebe Grüße
Birgit



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fips2

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #4 am: 28. Februar 2009, 20:11:24 »
Hallo Birgit
Ich habe nicht geschrieben dass diese Veröffentlichung falsch wäre.
Sie wurde auch so veröffentlicht,das weis ich .
Aber diese Erkenntnis ist leider mittlerweile überholt.Zumindest für den Bereich Clusterkopfschmerz ist diese Erkenntnis mittlerweile als Sackgasse belegt.

Ich war gerade heute auf einem Vortrag in dem genau dieses Thema angesprochen wurde.

Offline Ratzebär

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #5 am: 28. Februar 2009, 20:55:32 »
Hallo Fips
guckst Du hier mal:
           
                             www.migraene-schule.de/html./ursachen.html


ich spreche für Migräne.
Liebe Grüße
Birgit
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fips2

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Re: "Man muss viel Wert auf die Anamnese legen"
« Antwort #6 am: 28. Februar 2009, 21:10:21 »
Und ich spreche hauptsächlich für Clusterkopfschmerz.

Diese beiden Erkrankungen werden zu gern in eine Topf geworfen obwohl sie ,außer einigen Triptanemedikamente bei der Behandlung,der Einseitigkeit des Auftretens und dem Knotenpunkt Hypothalamus nix gemein haben.Das mag auch noch reiner Zufall sein.

Beide Erkrankungen sind ansonsten völlig eigenständige Erkrankungen,die auch grundsätzlich andere Ursachen haben.
Lediglich Symptome sind teilweise ähnlich.

Ich wehre mich eigentlich dagegegen ,dass diese Erkrankungen in einem Atemzug miteinander genannt werden.

 



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