HirnTumor-Forum

Autor Thema: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?  (Gelesen 10136 mal)

Offline Bluebird

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Hallo,

da ist mir gestern was passiert. Ich war bei einer öffentlichen Rundfunkveranstaltung im freien Raum, traf auch eine nette Bekannte. Als ich mich auf einen der Regiestühle setzte, kippte dieser nach hinten weg und ich schlug mit dem Hinterkopf auf das Kopfsteinpflaster auf. Ich verspürte keinen Schmerz, war auch nicht bewußtlos. Nette Helfer bestanden darauf, dass ich ins Krankenhaus soll zur Kontrolle. War mir wegen meiner bestehenden WS-Probleme und dem Meningeom selbstverständlich recht. Außer einer kleinen Hautabschürfung am rechten Arm und einer leichten HWS-Dystorsion wurden zum Glück keine Verletzungen festgestellt. Heißt, auch keine sichtbare Wunde am Kopf, nur eine minimale Beule. Keine neurologischen Auffälligkeiten.
Mit dem Hinweis. wieder umgehend die Ambulanz aufzusuchen, wenn ich ungewöhnliche Beschwerden verspüre (Sehstörungen z.B.) oder Schwindelattacken mit Übelkeit und Erbrechen bekomme, wurde ich nach Hause geschickt.

Abgesehen davon, dass ich gelesen habe, dass innerhalb von 14 Tagen noch Hirnblutungen auftreten könnten, mache ich mir Sorgen um mein Falx-Meningeom und frage, ob durch diesen Aufprall ein Wachstumsschub ausgelöst werden könnte?

Die nächste MRT ist erst für Mai/Juni 2010 orgesehen. Sollte ich früher auf eine Schädelkontrolle bestehen?

Danke und Gruß
Bluebird
« Letzte Änderung: 20. September 2009, 21:07:08 von Bluebird »
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fips2

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #1 am: 20. September 2009, 21:29:47 »
Hallo Bluebird
Ich würde Rücksprache mit deinem behandelnden Neurologen halten.
Sicher ist sicher und lieber einen Untersuchung oder Arzttermin mehr als zu wenig.

Dass Hirnblutungen bei Stürzen mit Schädelaufprall vorkommen können,kann schon sein,aber da muss schon eine recht starke Gehirnerschütterung vorliegen.
Unser Jüngster hatte voriges Jahr auch ein Schädel-Hirntrauma,nach einem Sturz rückwärts von einer Stange.
In der Klinik hatte er Bewusstseins- und Sehstörungen und es wurde direkt ein CT gemacht,um Hirnblutungen auszuschließen.Die Bewusstseinsstörungen waren so stark,dass er nichts sah,und immer nur einen Satz stammelte und ganz unruhig war,trrotz beisein der Eltern.Der zugezogene Kinderneurologe,hatte so eine Fall in seiner Paraxis auch nur ein mal in dieser Weise.Er erklärte uns,dass man sich das vorstellen könne wie ein Computer,der sich aufgehangen hatte.Er gab ihm dann eine Beruhigungsmittel,auf das er einschlief und machte gewissermaßen einen "Reset",während dem er auch zur Sicherheit ein EEG schreiben ließ.Nach dem Aufwachen,war wieder alles ganz normal.Nur ein paar Tage lang hatte er Kopfschmerzen.Die Einstufung war ein Schadel-Hirntrauma Grad II.
Es war aber zum Glück alles negativ und er durfte  nach 2 Tagen Beobachtung wieder nach Hause.2 Wochen musste er den Unterricht unterbrechen,da er immer wenn er sich etwas belastete Kopfschmerzen bekam.

Unser Hausarzt,gelernter Neurochirurg, hat uns die Sache  so erklärt.
Es wird bei einem Schlag auf den Kopf nicht der Bereich verletzt auf den der Schlag einwirkt,sondern durch den Rebuondeffekt genau die gegenüberliegende Seite stärker.
 Bei ihm war also der Anstoß am Hinterkopf und weil das Gehirn Im Liuquorraum nach dem Aufprall wieder nach vorn schwappt,bumst es vorn an die Stirnknochen.In diesem Bereich ist das Bewusstzeinszentrum und der Sehbereich.Deshalb die Symptome.

Ich glaube aber nicht,dass durch den Sturz ein Wachstumsschub  deines Meningeoms ausgelöst wird.Eher Schwindel Kopfschmerz und Übelkeit,dann aber bitte wieder sofort in die Klinik.Am besten in die in der du warst,da sie deinen Fall kennen oder zu der Klinik deines Vertrauens.Den Unfallbericht und die Untersuchungsergebnisse wirst du ja bei der Entlassung mitbekommen haben.

Gute Besserung und daumendrücken von uns allen,dass sich die Sache als harmlos erweist.
Lass hören was dein Neuro meint.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 13:23:12 von fips2 »

Offline rosalie

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #2 am: 21. September 2009, 00:04:34 »
Hallo Bluebird,

ich würde genauso vorgehen, wie fips geschrieben hat.

Im Zweifelsfalle lieber einmal mehr als zu wenig zum Arzt gehen, damit Du auch beruhigt sein kannst.

Gute Besserung - ich habe Dir noch eine PN geschrieben..

Herzliche Grüße
rosalie

Offline Bluebird

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #3 am: 21. September 2009, 11:40:42 »

Hallo,

vielen Dank fips für diese interessante Antwort. Da mein Meningeom im Stirnbereich sitzt, ist also der " Bumseffekt " genau da gegeben. Aber mir geht es weiterhin gut. Ich werde aber vorsichtshalber dennoch mit meinem Arzt sprechen.
Der Arzt in der Notfallambulanz war sehr gewissenhaft. Mich hat aber doch gewundert, dass ihm als  Orthopäde der Begriff " Meningeom " nicht bekannt war, treten diese Tumore doch auch im WS-Bereich auf.

Liebe Rosalie,
Danke - ich schreibe Dir ebenfalls eine PN.

Gruß
Bluebird
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fips2

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #4 am: 21. September 2009, 13:18:13 »
Da Meningeome,auch die,die sich im Spinalkanal finden,in ein neurologisches Fachgebiet fallen,kann es schon sein,dass der Arzt hier nur den Überbegriff Tumore kennt.
Ist einfach ne andre Baustelle für ihn.
« Letzte Änderung: 21. September 2009, 13:21:04 von fips2 »

Offline sina

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #5 am: 23. September 2009, 16:34:21 »
hallo,

oh das klingt ja nicht so gut dein sturz, hoffe es geht dir wieder besser.

aus meiner erfahrung mit patienten, die einen unfall hatten, kann ich nur sagen das bei einem schädelhirntrauma richtige sprach- und erinnerungslücken vorhanden sind.

würde einfach mal zum hausarzt gehen, der kann da schon viel helfen.

ich selber glaube nicht das ein meningeom durch einen unfall schneller wächst. kann ich mir nicht vorstellen. aber naja...denke du solltest ruhig ein mrt machen lassen, wenn es dich beruhigt. verkehrt ist das nie.

gruss sina
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Offline Bluebird

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #6 am: 23. September 2009, 19:38:27 »
Hallo Sina,

Danke für die Aufklärung. Ich war gestern bei meinem Hausarzt (Internist), eigentlich wegen des hartnäckigen Hustens, aber aus aktuellem Anlass auch wegen des Sturzes. Er hat nochmals Kopf und WS abgekllopft, meinte, er könne nichts Auffälliges feststellen. Ich würde merken, wenn Folgen eintreten, z.B. durch Schwindelattacken, vernichtenden Kopfschmerz und Erbrechen. Diese könnten sich innerhalb von 14 Tagen einstellen. Ich hoffe natürlich, dass alles so gut bleibt wie jetzt. Ansonsten würde ich die Ambulanz aufsuchen, wo dann auch eine CT-/MRT-Untersuchung veranlasst wird.

Dir wünsche ich für Deinen Oktobertermin viel Erfolg! Berichte danach wie es gelaufen ist.

LG
Bluebird

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Offline Ciconia

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #7 am: 24. September 2009, 13:10:23 »
Auch ich habe mich kurz nach der 2. Op 2mal heftig am Kopf gestoßen. Es kam aber nichts nach.

Meine Frage an verschiedene Neurochirurgen war auch, ob ev. frühere Unfälle mit Kopfbeteiligung zu einem Meningeomwachstum führen könnten. Mein Sohn hatte einen Motorradunfall und außerdem ist er einmal vom Dach eines Einfamilienhauses gefallen. Beides mit Schädelhirntrauma und offenen Platzwunden am Kopf. Diese Befrüchtungen sind jedoch grundlos und es konnten mit med. Studien kein Zusammenhang von Men.wachstum und Kopfunfällen festgestellt werden.
Dies wurde mir von den Fachärzten bestätigt.

Also keine Sorge.

LG
Ciconia
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Offline Bluebird

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Re: Schnelleres Wachstum eines Meningeoms durch Unfall? Erfahrungswerte?
« Antwort #8 am: 24. September 2009, 18:41:32 »
Hallo Ciconia,

Au weia - meine Schwester hatte sich auch den Kopf nach der OP ordentlich gestoßen, ohne Folgen.
Obwohl es kräftig gescheppert hat als ich fiel, habe ich keine offene Wunde und auch keine Beschwerden wie Du sie beschreibst. Ich bin immer noch ein wenig ungläubig und fürchte die Ruhe vor dem Sturm. Aber mehrere Ärzte haben mir bestätigt, dass nur in seltenen Fällen innerhalb von zwei Wochen etwas nachkommt und ein beschleunigtes Wachstum des Meningeoms sehr unwahrscheinlich ist.

Na denn . alles wird gut!
LG

Bluebird
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