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Geht es weiter nach dem Tod?

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Bluebird:
Liebe Sigi,

was für beeindruckende Erfahrungen. Es muss ein sehr intensives Erleben gewesen sein, die tote Schwester mehrere Tage in der Familienmitte bewahrt zu haben. Und dann dieser sehr persönlich und liebevoll gestaltete Sarg...mir fehlen ein wenig die Wprte. Sie hatte Größe, wenn sie es schaffte, sich schon in jungen Jahren mit ihrem Tod auseinander zu setzen.

Aufgrund der Erfahrung Deiner komatösen Schwester fällt mir wieder eine Begebenheit ein, die mir widerfuhr, als meine Schwester im künstlichen Koma lag. Es war am zweiten Tag nach der Notoperation, da sie um ihr Leben kämpfte. Mein Schwager und unsere Mutter besuchten sie auf der Intensivstation.  Es sind immer nur zwei Besucher dort erlaubt. Sie reagierte überhaupt nicht. Plötzlich hatte ich daheim das Gefühl einer gedanklichen Kontaktaufnahme. " Was soll ich tun... wo ist Mama... ? " Und ich antwortete gedanklich " du musst bleiben ...komm zurück.." Eine viertel Stunde später rief mich meine Mutter aufgeregt an, dass meine Schwester die Augen kurz geöffnet hatte... Ich glaube nicht, dass das Einbildung war. Von da an ging es stetig bergauf, wenn sie auch noch 8 weitere Tage im Koma verbringen musste, aber wir konnten sehen, dass sie uns wahrnimmt.

Liebe nachdenkliche Grüße
Bluebird

Jens B:
Hallo Sigi!

So traurig die Geschichte auch ist, so sehr verblüffend und interessant ist sie es aber auch!
Ich finde es schön, dass ihr ihren großen Wunsch erfüllt habt!
Das nenn' ich in Würde sterben.
In anderen Kulturen - z. B.Afrika, oder auch Amerika bei den alten Indianerstämmen – gehört der Tod ganz selbstverständlich zum Leben dazu!
Bei der Trauerfeier / Trauerzeremonie wird richtig gefeiert und den Verstorbenen "der Weg in eine andere – wollen wir es Dimension nennen – geebnet" und so schön als nur möglich und durch das irdische Leben vorstellbar, gestaltet. Nicht?
Die Sache mit dem angemalten Sternenhimmel finde ich wunderschön!!!
Mit deinen Worten: "Man kann trotzdem ein fröhlicher und lebensbejahender Mensch sein, das widerspricht sich nicht." hast du natürlich absolut recht! Das sehe ich ganz genau so!

LG Jens B

Sigi60:
Hallo Bluebird, hallo Jens,

ja, das war ein wirklich sehr intensives Erlebnis. Ich hatte schon mal angefangen es aufzuschreiben, dann aber wieder "auf Eis" gelegt. Vielleicht sollte ich es doch einmal beenden und wenn es nur für mich wäre. Obwohl meine Schwester 4 Jahre jünger war, habe ich unglaublich viel von ihr gelernt.

Liebe Bluebird, ich glaube auch nicht, dass das was Du von Deiner Schwester erzählt hast, Einbildung war. Das zu lesen hat mich sehr berührt und auch mich sehr nachdenklich gemacht!

Dem was Du schreibst Jens, kann ich nur voll zustimmen. In vielen anderen Kulturen gehört der Tod selbstverständlich zum Leben dazu. In den meisten westlichen Ländern ist er eher ein Tabuthema, abgesehen davon, dass man prima Geschäfte damit machen kann. Damit meine ich die Bestattungskultur. Aber ich bin sicher, dass sich daran in den nächsten Jahren einiges ändern wird.

"Den Verstorbenen einen Weg in eine andere Dimension ebnen", spricht mir auch sehr aus dem Herzen. Denn bei aller Trauer müssen wir unsere lieben Verstorbenen auch loslassen, was wirklich nicht leicht fällt. 

Mein Schwager und ich treffen uns am Todestag meiner Schwester immer zu einer 3-4stündigen Gedächniswanderung und denken an die tiefgreifenden gemeinsamen Erlebnisse, aus denen inzwischen eine tiefe Freundschaft entstanden ist.

Liebe Grüße

Sigi




Jens B:
Hallo Sigi!

Ja, ich kann es dir nur raten nieder zuschreiben! Denn so bewegende, ergreifende & wundervolle Gedanken solltest – nein darfst du nicht (!) - den anderen Menschen vorenthalten! "Wage" es!!! (Eine PN folgt noch.)
Ja, leider hast du recht, dass das mit dem Tod ein einträgliches Geschäft ist. Ich wage sogar zu behaupten, dass die Geld- & Profitgier die Würde des Menschen und besonders den Abschied vom irdischen Leben wesentlich und negativ beeinflusst! Denn auch hier kristallisiert sich immer mehr eine zwei-Klassengesellschaft – (viel) Geld oder eben (sehr) wenig heraus … Es ist schon traurig, wo wir hingekommen sind! Nichtmal beim Tod wird Rücksicht auf die finanzielle Lage genommen. Oder eben halt wenig.
Schön, dass eine richtige Freundschaft zwischen dir & deinem Schwager entstanden ist.

LG Jens B

Bluebird:


Hallo zusammen,

der Tod wird immer teurer - klar, gestorben wird immer, also ist es ein einträgliches Geschäft.
Was aber passiert, wenn Menschen die Kosten für eine angemessene Beisetzung ihrer Lieben nicht mehr bezahlen können, zeigt der Bericht über die Autostadt Detroit. Dort stieg die Arbeitslosenquote auf 25 %! Hoffentlich bleiben wir von einem solchen Desaster verschont.

http://orf.at/091218-46007/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F091218-46007%2F46010txt_story.html

LG
Bluebird

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