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Geht es weiter nach dem Tod?

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fips2:
Zum Nachdenken.

Ob das Geschäft mit dem Tod und Beisetzen immer kostenintensiver wird ist aber auch mit die Schuld der Hinterbliebenen und hauptsächlich des Umfelds.
Klar will man dem Verstorbenen eine letzte Ehre erweisen. Das ist auch ganz in Ordnung so und soll auch Jeder ausleben wie er es für richtig befindet.
Nur. Je kleiner die Gemeinde ist, in der Jeder Jeden kennt, um so mehr wird ein wahrer Kult darum betrieben. Wer hat die schönste und prunkvollste Beisetzung und Grabstätte für seinen Angehörigen erstellt? Das schaukelt sich immer weiter hoch. In der Anonymität der Städte ist es nicht ganz so extrem.

Das läuft so nach dem Motto: Ohne Eichensarg? Nee wie sieht das aus? Was denken die Leute?

Tuschel tuschel. Guck mal er macht einen auf große Liebe zu seiner Frau/Mann und dann hat er/sie nur Das Geld für sie/ihn übrig, einen Billigen Sarg und schlichten Findling als Grabstein zu nehmen.

Die Bestatter und Steinmetze wissen diese Vorurteile sehr geschickt für ihr Geschäft zu nutzen und die Hinterbliebenen mit pietätvollen Hinweisen entsprechend zu lenken. " Schauen sie mal hier, das Modell in altdeutscher Eiche für 3000 Euro Sonderpreis ist das  Meistgekaufte im Moment. Das sieht doch ganz anders aus als der schlichte Kiefersarg gebeizt für 700 Euro da hinten in der Ecke. Sie wollen doch sicher ihren Angehörigen nicht in einem solchen Billigprodukt bestatten? Das hat er doch nicht verdient Oder?"
Im angesicht der Lage würde ich ebenfalls auf die Tricks hereinfallen. In diesem Moment denkt man im Schmerz völlig anders und ist sehr leicht manipulierbar.

Bitte nicht falsch verstehen. Nicht dass ich dem Verstorbenen keinen Respeckt zollen will. Ganz im Gegenteil. Nur soll es im Rahmen des Möglichen der Hinterbliebenen bleiben und nicht der letzte Cent aus den Rippen gequetscht werden. Das sollte man respektieren und sich auch selbst eingestehen.

 Pietät ist ein knallhartes Geschäft in dem viel Geld zu verdienen ist und Keiner nimmt Rücksicht darauf, ob sich die Hinterbliebenen das leisten können oder nicht. Da wird lieber ein ganzes Jahr nur Bohen und trocken Brot gegessen, als sich hier gegenüber Andren zurückzustellen. Das beginnt beim Standesamt über Presse bis zum Friedhofsgärtner. Der Preis regelt sich über die Nachfrage wie in jedem Geschäft.
Dem Krematorium ist es egal ob da ein Eichensarg für 3000 Euro oder ein Kiefersarg für 700 Euro mit dem Verstorbenen eingeäschert wird. Ich möchte nicht wissen was manche Bestatter über die Angehörigen denken, oder im engsten Kreise, händereibend sagen.

Viele Gemeinden kommen nun auch schon, angesichts der immer klammer werdenden Mittel der Angehörigen auf den Trichter und Bieten weniger folgekostenintensivere Wiesengträber und Urnenfelder für Bestattungen an. Letztendlich bleiben die Gemeinden bei zu hohen Gebühren doch auf den Kosten sitzen, wenn die Angehörigen die Mittel nicht haben, da diese dann aus dem Sozialhilfepott beigesteuert werden müssen. Beigesezt muss der Verstorbene am letzten Wohnort. Egal wie und wer die Kosten letztendlich trägt.


Ein schwieriges Thema mit vielen Ansichten und auch nicht einfach zu bewerkstelligen.

Fips2

schwede:
Hallo,

es ist sehr schön zu lesen, Sigi 60 das ihr, deiner Schwester ihre Wünsche noch erfüllt habt.

Es ist bestimmt eine Starke Erfahrung gewesen.

Ansonsten muss ich gestehen, mache ich mir sehr wenig Gedanken, was ich mal möchte wenn der Junge mal auf die andere Seite wechselt.

Ich weiss das der moment des Sterbens kommen wird, der ist aber nicht so Wichtig.
Jeden Tag wenn, du aufwachst und dein Herz schlägt noch, weisst du , du Lebst.

Sicherlich möchte  jeder seinen Toten  die Letzte Ehre erweisen und ihm Resepkt entgegen bringen, das hat aber alles überhaupt nichts mit Geld zu tun.
Da,  sein und ihn Begleiten, ihm deine ganze Liebe geben /schenken und ihm weiterhin im Herzen tragen.

Also das was du zur Zeit seines Lebens, auch scon gemacht hast.

Das Getratsche der Leute kann, sowieso nicht verhindert werden.

Egal was ich mach Sage oder Tue, die Menschen reden so oder so.

Solange die Menschen noch übermich Reden, bin ich Interessant. ;)

Es ist einfach meine ehrfahrung alles was ein Mensch macht, er muss sich damit Wohlfühlen, nicht der Pöbel der Gesellschaft.

Der Tod ist eine ganz normale Sache, er kann schnell da sein (in Sekunden)
er kann auch Langsam sein.

Die Maßstäbe sind manchmal merkwürdig in unserer Gesellschaft gesetzt.

Warum darf ein Mensch nichtselber Entscheiden wann er gehen möchte.

Bei Tieren ist es geduldet, der arme Hase der Quält sich nur noch, Schläfern wir ihn ein.

Beim Menschen geht das nicht, damit nicht einer der Erben auf die Idee kommt es vorher zu Beenden.
Und schon sind wir wieder bei Geld, ich brauche es Hasse es aber auch.
Es bringt nur Unglück.

LG schwede

Bluebird:


Lieber fips2,

eine angemessene Verabschiedung eines lieben Verstorbenen mache ich auch nicht an der Anzahl der Blumenkränze fest. Eine kleine Trauerfeier, bei der ein Laienprediger spricht oder die Angehörigen selbst den Verstorbenen würdigen, empfinde ich als viel liebevoller und persönlicher.

Es stimmt schon, dass vor allem die Friedhofsgebühren für die Nutzungs-/Liegezeiten von Gemeinde zu Gemeinde stark abweichen und oft unangemessen hoch sind.

Aber wir hatten in diesem Forum bereits alternative Möglichkeiten der letzten Ruhestätte aufgezeigt.

Gruß
Bluebird

Sigi60:
Hallo Ihr Lieben,

mir geht es ähnlich wie Dir Bluebird, ich finde auch eine Trauerfeier mit Laienpredigern bzw. indviduell gestaltet von Angehörigen viel, viel liebevoller und natürlich der verstorbenen Person angemessener. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

Aus der eigenen Erfahrung kann ich deshalb auch jedem nur raten, selbst festzulegen was man möchte und was nicht. Denn die Hinterbliebenen haben mit dem Schock des Todes genug zu tun. Es gibt sehr viel mehr Möglichkeiten, als einem die konservativen Bestattungsinstitute mitteilen. OK, dies sind sogenannte "Grauzonen". Ich sage nur, einäschern in Frankreich oder Holland und dann die Urne ausgehändigt bekommen, einiges ist möglich!

Beim Tode meiner Schwester war ihre Vorbereitung auf Ihren Tod eine große Hilfe für uns Hinterbliebende. Wir wußten meine Schwester wollte keine schwarzgekleideten Trauergäste und auch keine Kränze und Gestecke. Im Gegenteil sie verfügte, dass jeder der an der Trauerfeier teilnahm beim Abschied eine Margerite (ihre Lieblingsblumen) und ein kleines Dankeskärtchen (das sie selbst gemalt hatte) ausgehändigt bekam. Es war so tröstlich in ihrem Sinne zu handeln. Es gab nicht einen Moment an dem wir unsicher waren, was zu tun wäre.
Dafür bin ich mein Schwester bis heute dankbar und habe mich entschlossen es genauso zu machen.

Ich wünsche mir auch, dass einmal meine Asche an die Wurzeln eines Baumes versenkt wird, damit ich so in den Kreislauf der Jahreszeiten eingebunden bin.

In diesem Sinne, eine gute Woche und liebe Grüße
Sigi

kerstin br.:
  Hallo Sigi,

 das mit der Blume und der Karte ist sehr schön!

 Schwarz find ich auch nicht so schön,denn trauer ist doch nicht von der Farbe der Kleidung ab-
 hängig!

 Ich finde es schön,das ihr die wünsche deiner Schwester respektiert habt!!

 LG Kerstin

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