Meine Mama verlässt uns....

[Bienolini]

Zum ersten Mal im Leben braucht meine Mama meine Hilfe und ich kann ihr nicht helfen.
Bald wird sie uns verlassen.
Sie wird mich nie mehr in den Arm nehmen.
Ich werde sie nie mehr fühlen können.
Ich werde nie mehr mit ihr streiten können.
Sie wird mich nie mehr schimpfen.
Sie wird mich nie mehr loben.
Mein kleiner Sohn (3) wird sich später nicht mal an sie erinnern können.
Wie soll man das aushalten?
Ich wollte Ihr doch noch so viel sagen.

[Bea]

Ich wollte Ihr doch noch so viel sagen.

Dann sprich zu ihr, Bienolini!

Noch ist sie da und selbst diese schwere Zeit ist eure gemeinsame Zeit. Nutze sie.
Du bist dir sehr bewußt, worauf du bald verzichten musst. Aber diesen Verzicht musst du nicht schon heute leben.
Heute hast du noch eine gemeinsame Situation. Lebe den Abschied - später wird es dir ein klein wenig helfen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass man es irgendwann als den Lauf der Zeit annimmt, dass ein Elternteil voraus geht. Auch wenn es in der tragischen Form kaum auszuhalten ist.

Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Bea

[Jens B]

Hallo Bienolini!

Es ist gut, dass du hier im Forum Trost suchst!
Es ist so schwer, die richtigen Worte zu finden um dir – wenigstens etwas – Trost zu spenden!!!
Lass dich mal lieb drücken. Du bist nicht allein, wir sind bei dir!
Bea hat absolut recht, genieße die wertvolle, unwiederbringliche und kostbare Zeit mit ihr! Die (wohl noch wenigen) Momente mit deiner Mutter! Lass sie spüren, dass ihre Tochter nun für sie da ist!!! Wo doch die Mutter das ganze Leben lang für dich da war …
Du schreibst ja aber:
"Zum ersten Mal im Leben braucht meine Mama meine Hilfe und ich kann ihr nicht helfen."

Doch, du hilfst!!! Indem du jetzt einfach "nur" für sie da bist. Auch wenn sie es (vermeintlich!!!) nicht spüren oder deine Anwesenheit nicht erwidern sollte, so spürt sie ganz sicher, dass ihre liebe Tochter jetzt bei ihr ist!

Glaube mir, es müssen alle Menschen (leider) einmal die schmerzliche, bittere Erfahrung mit dem Tod, dem "Abschied" von lieben Menschen machen. So sehr weh es tut, der Tod gehört nun mal zum Leben dazu!
Zur Zeit gibt es unter: "Psychologische Betreuung" einen interessanten Thread: "Geht es weiter nach dem Tod?" Vielleicht hilft er dir auch etwas, um Trost zu finden? http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,4287.0.html
Also "genieße" die Zeit – die noch bleibt - mit deiner Mutti (dabei ist es völlig egal, wie...)! Auch wenn du nur ihre Hand hältst, streichelst, ihr was leise erzählst oder nur neben ihr sitzt und deine Anwesenheit "gibst"... Glaube mir, sie spürt das!!!
Wie wäre es denn, wenn du die verbleibende Zeit noch nutzt und ihr eben alles das erzählst, was du noch sagen wolltest. Wie gesagt, auch wenn sie darauf nicht antworten sollte, es ist nicht "nur" sehr, sehr schön für sie, sondern tut auch dir ungemein gut! Du wirst es spüren!
"CARPE DIEM" - "Nutze den Tag"!
Sei tapfer und ganz stark!!!
Wünsche euch allerherzlichst, noch ganz viel Zeit, wunderschöne Momente und "gaaanz viel Glück"!

LG Jens B

[Bluebird]

Liebe Bienolini!

Auch Deiner Mutter wird schmerzlich bewußt sein, dass sie Euch verlassen muss, nicht erleben wird, was aus ihrem Enkel wird. Da kannst Du ihr helfen, indem Du ihr versprichst, die Erinnerung an sie lebendig zu halten. Du hast jetzt die Chance, bei Deiner Mutter zu sein. Ich ahne, wie unerträglich es ist, da zu stehen und ihr Leben nicht retten zu können. Aber Du kannst ihr trotzdem helfen, indem Du sie auf dem schweren letzten Weg begleitest und ihr sagst und zeigst, wieviel sie Dir immer bedeuten wird.
Ich hatte diese Möglichkeit leider nicht, als mein Vater mit 48 Jahren plötzlich verstarb.
Nutze jede Sekunde...

Ich wünsche Dir Kraft
Liebe Grüße
Bluebird