Glioblastom Grad IV meiner Mutter

[Cappuccino]

Hallo an alle,
auf der Suche nach Informationen bin ich unter anderem auf dieser Seite gelandet und lese hier auch schon eine geraume Zeit mit.
Meine Mama ist 76 Jahre und war bis im Mai topfit, sie fuhr mit ihrer Freundin noch in die Türkei in den Urlaub.Dort hatte sie wohl erste Beschwerden, denn sie erzählte mir nach dem Urlaub sie hätte wohl das Klima icht mehr vertragen, viel Kopfschmerz und starke Müdigkeit.
Ich schickte sie zu ihrem Hausarzt, der meinte, sie hätte bestimmt in der Hitze zu wenig getrunken .
Kurz darauf fiel sie zu Hause hin, brach sich den Unterarm und konnte nicht mehr aufstehen. Im Krankenhaus wurde dann im CT ein großer raumfordernder Prozess gefunden. Sie wurde in eine Klinik mit Neurochirurgie verlegt und dort auch operiert,Diagnose nach der Histologie: Glioblastom Grad IV.
Die OP war am 6. Juli, leider geht es ihr danach trotz 7 Wochen Bestrahlung und begleitender Temodaleinnahme sehr schlecht.
Sie verträgt das Temodal nicht, nach 5 Wochen Einnahme musste abgebrochen werden, weil ihre Blutwerte und Leberwerte katastrophal waren.Die Werte erholen sich nur im Schneckentempo, bis jetzt immer noch keine weitere Chemo möglich.
Sie ist zeitweise sehr verwirrt oder teilnahmslos, schläft sehr viel und hört und sieht sehr schlecht. Seit 2 Wochen bekommt sie wieder Krampfanfälle, die hatte sie vor der OP auch schon mal.
Ihr Allgemeinzustand ist stark reduziert, sie hat viel Gewicht verloren.Die ganze Situation ist furchtbar für sie, sie weint auch viel.
Ich kann ihr nicht helfen, von daher auch für uns als Angehörige schwer.
Diese Krankheit ist so furchtbar und ich war ehrlich überrascht ,wie viele dieses Schiksal haben und auch junge Leute.

Gruß
Cappuccino

[Andorra97]

Hallo Capuccino,
willkommen hier im Forum, auch wenn es nie ein schöner Anlass ist, der einen hierher bringt.
Ein Glioblastom ist eine furchtbare Krankheit. Alles andere zu behaupten wäre eine Lüge.
Ich hoffe, dass Deine Mutter sich noch wieder so weit erholt, dass ihr noch eine schöne Zeit geschenkt bekommt.

[suppe78]

Hallo Cappuccino,

zunächst willkommen hier im Forum. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie viele von dem Schicksal Glioblastom betroffen sind - ob Angehöriger oder Betroffener. Mein Vater hatte zwei Herde, einer konnte entfernt werden, der andere nur zu zwei Drittel. Der wiederum ist wieder stark angewachsen, weil Temodal nicht zu wirken scheint. So hat er die Tabletten gut vertragen, hatte nie Beschwerden, nur dass sie diese blöde Ding in seinem Kopf nicht schrumpfen lassen. Wir haben uns eine Zweitmeinung eingeholt. Die überlegen nun, ihm Chemo in einer anderen Zusammensetzung und per Infusion zu geben. So geht es ihm aber wirklich gut. Das Verwirrtsein haben wir auch alles durch. Das tut weh als Kind, seinen Vater so zu sehen. Zumal er immer starker Natur war, dann aber wie ein hilfloses Kind wirkte. Sei für deine Mutter da und genieße jeden Augenblick mit ihr. Das hilft ihr, das hilft dir. Bleib stark!

Gruß, suppe78

[Cappuccino]

Vielen Dank für eure nette Begrüßung,
 es tut gut sich mit jemandem austauschen zu können, der weiß wovon man spricht.
Ich war heute mit meiner Mama wieder zum behandelnden Onkologen um die Blutwerte kontrollieren zu lassen und Besprechung des weiteren Procederes, immer noch keine Chemogabe möglich.
Er ist der Meinung ihr geht es im Moment so schlecht,weil sie einen Strahlenkatharr hat, also eine extreme Reaktion auf die Bestrahlung und die begleitende Chemo, so hat er mir das erklärt.
Bei manchen Patienten käme das vor, ist das hier jemandem bekannt?

Gruß
Cappuccino

[Andorra97]

Hallo Cappuccino,
ich habe von dem Strahlenkater schon gehört. Uns wurde damals gesagt, dass es meinem Mann einige WOchen nach der Bestrahlung sehr schlecht gehen könnte und dass dann ein so genannter "Strahlenkater" sei.
Trat bei uns allerdings nicht ein.

Ich hoffe deiner Mutter geht es bald etwas besser!
schöne Grüße
Nicole

[Cappuccino]

Ich habe hier so lange nicht geschrieben, nur gelesen,mir fehlt einfach die Zeit und die Kraft dazu.Meiner Mutter geht es leider nicht besser,sondern immer schlechter.Wir hatten Mitte Oktober einen Termin beim Neurologen, der mir dann auch im Gespräch allein mit ihm keine guten Voraussagen machen konnte.
Zum nächsten Termin konnte ich meine Mutter schon nicht mehr mitnehmen,weil es ihr zu schlecht ging.Inzwischen ist sie seit 1 Woche bettlägrig,erkennt uns nicht mehr und schläft fast nur noch.

Ich hoffe für meine Mama,dass die Qual bald beendet ist,Hoffnung ist hier nicht mehr möglich.
Diese Krankheit ist heimtückig und stark,ich freue mich für jeden,der ihr so viel Zeit wie irgend möglich abringen kann,meiner Mutter ist es nicht vergönnt.

Traurige Grüße
Cappuccino

[Andorra97]

Hallo Capuccino,
danke, dass Du etwas von Dir hören lässt, auch wenn es keine schönen Dinge sind, die Du berichten kannst.
Ich hoffe Deine Mutter muss nicht mehr lange leiden und sie kriegt hoffentlich auch nicht so viel mit, wenn sie viel schläft.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft weiterhin.

[Cappuccino]

Hallo Andorra,
du wünschst mir Kraft,ich kann sie wirklich nötig brauchen,danke dir dafür.
Ich habe gestern zufällig gelesen,dass dein Mann auch ein Lymphom hatte,bei meiner Mutter wurde ebenfalls eins gefunden bei einem Ultraschall zur Kontrolle ihrer Leber,weil die Werte so furchtbar schlecht waren und sich auch nicht erholen wollten.
Es hat schon keine Konsequenz mehr gehabt,weil ihr Allgemeinzustand so schlecht war und weiterhin schlechter wurde.
Wieviel sie noch mitbekommt ist fraglich ,sie war ja in der letzten Zeit sehr verwirrt,aber nach unserer Katze hat sie bis vor 2 Tagen noch getastet,wenn das Tier sich zu ihr gelegt hat.
Heute kommt leider gar keine Reaktion.

Gruß
Cappuccino

[Cappuccino]

Meine Mutter ist am Samstag,12.12. um 0.20 Uhr von uns gegangen,sie ist ruhig eingeschlafen. Jetzt ist sie von dieser schrecklichen,quälenden Krankheit erlöst,sie ist bei mir zu Hause gestorben,wir haben bis zuletzt ihre Hand gehalten.Sie wird davon vielleicht nichts mehr mitbekommen haben, aber es ist mir ein Trost.
Gruß
Cappuccino

[Bluebird]

Mein tiefes Mitgefühl. Deine Mutter wird sicher gespürt haben, dass sie in ihren letzten Stunden nicht allein war. Es ist tröstlich, wenn ein Mensch daheim im Kreis seiner Lieben gehen darf.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft für die kommende schwere Zeit.

Herzlichst
Bluebird

[Cappuccino]

Liebe Bluebird,

ich danke dir für dein Mitgefühl,ich kann es nur hoffen, dass meine Mutter gespürt hat nicht allein zu sein,reagiert hat sie seit einigen Tagen nicht mehr.

Lieben Gruß
Cappuccino

[elu]

Hallo Capuccino,
auch ich möchte dir und deiner familie mein tiefes mitgefühl aussprechen.es ist wunderbar das deine mutter in ihren letzten stunden ihre familie in vertrauter umgebung bei sich hatte und ich bin überzeugt davon das sie gespürt hat das du ihre hand gehalten hast.ich wünsche euch kraft und stärke für die kommende zeit.eines tages wirst du deine mutter im himmel wiedersehn.sie ist jetzt nicht fort von dir sondern im herzen immer bei dir.elu

[schwede]

Hallo Cappuccino,

mein tiefes Mitgefühl, viel Kraft für euch alle der Familie !!

[Cappuccino]

Meine Familie und ich danken euch herzlichst für euer Beileid, im Moment ist noch so viel zu erledeigen und zu organisieren, dass man überhaupt nicht zum nachdenken kommt. Ich glaube,dass ist gut für mich,das richtige erfassen der Gegebenheiten wird wohl erst nach der Beerdigung kommen,wenn sich alles beruhigt hat. Die Trauerfeier ist am Donnerstag und ich habe regelrecht Angst vor diesem Tag.

Gruß
Cappuccino

[Bea]

Möge es euch ein Trost sein, dass ihr bis zuletzt bei ihr sein konntet.
Nicht ganz alleine gehen zu müssen ist sicher eine beruhigung.

Mein aufrichtiges Mitgefühl für dich und deine Familie.

Von Herzen sehr viel Kraft für die kommende Zeit,
Bea