Hallo Duff!
Erst einmal meine allerherzlichsten Glückwünsche zu Deiner Tochter! Ich freue mich, dass es Deinem kleinen Sonnenschein gut geht. Über Keppra und Schwangerschaften kann ich Dir nichts sagen, aber MRTs sind für Schangerschaften unkritisch. Einzig die beim MRT entstehende Geräuschkulisse kommt quasi ungefiltert zum Ungebohrenen durch. Da aber viele werdende Mütter auch mal in eine Disco gehen, sollte das MRT auch unkritisch sein.
Da Dein Oli Dich nun zum dritten Mal besuchen kommt, wollen die Ärzte strärkere Geschütze auffahren. Spezielle Olis, die sich durch eine genetische Veränderungen auf den Chromosomen 1 und 19 auffallen, reagieren gut auf eine Chemo oder Bestrahlung, aber auch die anderen Olis sprechen relativ gut auf diese Theapien an. Es ist zumindest einen Versuch wert, meinst Du nicht auch?
Warum Dein Tumor wiedergekommen ist kann ich Dir freilich nicht beantworten. Die Vermutung liegt nahe, dass irgendwo doch ein paar Tumorzellen die OPs überstanden haben. Auch bei meinem Rezidiv (Meningeom) ist es so, dass offensichtlich bei der OP nicht alles erwischt worden sind. Aber was hilft dieses Wissen? Beruhigt es zu wissen, dass man nicht "schuld" an seinem Tumor ist? Mag sein. Letztendlich ist es doch aber nur ein schwacher Trost.
Viel spannender ist die Frage, wie mant trotz des Wissens ein Rezidiv zu haben das Leben genießen kann. Ich für meinen Teil genieße jeden Augenblick, lebe für den Augenblick, und genieße jeden einzelnen Sonnenstrahl der auf meine Haut trifft. Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Sonnenschein, sondern auch aus einigen Pflichten, aber auch denen kann man auf die ein oder andere Weise etwas positives abgewinnen.
Ich lebe jetzt schon seit ungefähr fünf Monaten mit dem Wissen, dass ich irgendwann im September operiert werde, aber ich grusel mich nicht vor der OP. Die OP ist einfach nur notwendig und ich bin sicher, dass sie Ärzte ihr möglichstes tun werden, damit ich mein Leben, dann in einer neuen Bonusrunde, in vollen Zügen genießen kann. Und wenn nicht alles so glatt läuft?! Diese Frage stellt sich zwangsläufig. Da diese Frage aber hypothetisch ist und ich nicht einmal die Wahrscheinlichkeit beziffern kann, stelle ich mich diese Frage erst gar nicht. Ich könnte sie ja eh nicht beantworten. Ich weiß nur, dass ich möglichst entspannt und positiv der OP entgegen sehe, mehr kann ich zu einem Gelingen nicht beitragen und doch ist es mehr als die meisten Menschen vermuten würden.
Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass die Ärzte dieses Mal Deinen Oli zur Strecke bringen werden.
Beste Grüße
Probastel