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Der Tod und danach-alternative Möglichkeiten der Beisetzung

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Bluebird:
Vorbemerkung

Da die Asche des Menschen als unteilbar gilt, sind alternative Bestattungsformen in Deutschland verboten (z.B. Diamant- und Büstenverarbeitung), denn es besteht grundsätzlich Bestattungszwang. Gelockert wurde dieses Verbot inzwischen bei der sog. Weltraumbestattung, da nur ein symbolischer Teil der Asche in die Umlaufbahn geschickt wird.

Vorgestellt werden hier neuere Formen der Beisetzung. Aus Gründen des Werbeverbots im Forum werden spezialisierte Unternehmen nicht genannt. Wer Informationen wünscht, aber im Internet nicht fündig wird, kann mir gerne eine PN schreiben.

Seebestattung
Wer sich eine Seebestattung wünscht, muss eine schriftliche Willenserklärung verfassen. Diese dokumentiert den Wunsch des Verstorbenen oder durch die Hinterbliebenen, auf See bestattet zu werden.  Möglich sind solche Beisetzungen in der Nordsee, Ostsee, im Mittelmeer und im Atlantik, jeweils in Absprache und Organisation des beauftragten Bestattungsunternehmens. Der betraute Bestatter erteilt im Namen der Hinterbliebenen den Auftrag zur Seebestattung an die Reederei. Diese fordert die Urne mit der Asche des Verstorbenen beim zuständigen Krematorium an.
In der Reederei wird die Asche des Verstorbenen in eine gesetzlich vorgeschriebene Seeurne umgebettet.
Der Bestatter oder die Reederei vereinbaren mit den Hinterbliebenen einen Termin für die Seebestattung.
Am Tag der Beisetzung wird die Urne an Bord des Bestattungsschiffes überführt, dort würdig aufgebahrt und je nach Wunsch mit Blumengebinden und Kränzen geschmückt. An der Seebestattung teilnehmen kann eine begrenzte Anzahl Trauergäste.
Leistung und Kosten für eine Seebestattung lassen sich annähernd mit einer Feuerbestattung vergleichen. Zu den festen Kosten zählen die Dienstleistung des Bestattungsunternehmens (Beratung, Formalitäten, amtliche Gebühren, Sarg mit Innenauskleidung, Gewand und Einbettung). Kosten entstehen zudem für die Einäscherung und Trauerfeier, falls gewünscht. Folgekosten wie Grabstein und –pflege entfallen. Eine normale Seebestattung beläuft sich vom Kostenaufwand her auf 20 Jahre gerechnet ca. auf die Hälfte einer konventionellen Feuerbestattung an Land.

Letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes
Die Beisetzung der Asche Verstorbener direkt an den Wurzeln des Baumes ist eine alternative Bestattungsform.  Die Grabpflege übernimmt dabei die Natur Es muss aber nicht befürchtet werden, dass Tiere, etwa Wildschweine, die Urnen aufspüren und ausgraben, weil diese nicht auf den Geruch des Materials ansprechen.
Ausgewiesene Friedwälder, die in Zusammenarbeit mit  Kommunen und Forstverwaltungen entstanden sind, werden von den Kommunen getragen. Die Waldpflege übernehmen die zuständigen Forstverwaltungen. Außerdem betreuen die Verantwortlichen die Interessenten vor Ort.
Wünscht man sich eine Baumbestattung in einem der ausgewiesenen Waldstücke, so muss man sich grundsätzlich für eine Einäscherung entscheiden. Bereits zu Lebzeiten kann man sich „seinen“ Baum, der einmal letzte Ruhestätte werden soll, aussuchen. Wird der Baum durch Naturgewalten zerstört, erfolgt eine Umbettung oder es wird ein junger Baum gesetzt.
Es besteht die Möglichkeit, einen Platz am Gemeinschaftsbaum mit weiteren Menschen zu wählen oder einen Familien- und Freundschaftsbaum zu teilen, wo bis zu 10 Personen beigesetzt werden können. Die Zeremonie der Trauerfeier wird nach den Wünschen der Verstorbenen oder Hinterbliebenen ausgerichtet. Ob ein Namensschild an den Verstorbenen erinnern soll oder eine anonyme Grabstelle bevorzugt wird, bleibt frei. Die Kennzeichnung der Bäume und Eintragung ins Register der Kommune ermöglichen jederzeit den Besuch.
Die Beisetzungsgebühr beträgt unabhängig vom Baum ca. 250 Euro. Die biologisch abbaubare Urne ist enthalten.
Ein Platz am Gemeinschaftsbaum kostet auf 99 Jahre ca. 770 Euro. Eine verkürzte Nutzungszeit von bis zu 30 Jahren liegt bei ca. 500 Euro.

Wollen sich Familie, Freunde oder Bekannte (bis zu 10 Personen) einen Baum teilen oder soll eine Baumruhestätte einer Einzelperson vorenthalten bleiben, so fallen je nach Baumart Kosten in Höhe von ca. 2500 bis 6.300 Euro für 99 Jahre an.

Die  Weltraumbestattung:
Voraussetzung für eine Weltraumbeisetzung ist eine Feuerbestattung. Das Bestattungsunternehmen oder das zuständige Krematorium übergeben die komplette Asche in einer Urne zum Weltraumbestattungsunternehmen. Daraus wird eine symbolische Portion Asche entnommen und in eine Kapsel gefüllt, die dann von den USA oder von Baikanur aus in den Weltraum gebracht wird. Längere Wartezeiten müssen einkalkuliert werden, da üblicherweise nur einmal im Jahr ein Raketenstart stattfindet. Örtliche Gegebenheiten und Wetterverhältnisse können zudem zu einer Verschiebung des Starts beitragen. Die verbliebene Asche des Verstorbenen wird konventionell beigesetzt.
Bei der Weltraumbestattung gilt, dass eine Willenserklärung des Verstorbenen und eine behördliche Genehmigung vorliegen müssen.
Kosten: ab ca. 11.000 Euro



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Ciconia:


Zur Diamantbestattung, die mir persönlich sehr gefällt, aber in Deutschland gegen geltendes Recht verstößt:

http://www.ideale-sterbegeldversicherung.de/diamant-bestattung.html

Bluebird:
Hallo!


In Deutschland leider nicht erlaubt ist die Erstellung einer Büste mit dem Antlitz des Verstorbenen, darin wird die Asche aufbewahrt und z.B. im heimischen Wohnzimmer aufgestellt.

Gruß
Bluebird

Ciconia:
Schöne Sache, finde ich. Wir haben Bekannte aus der Schweiz, die in Thüringen wohnen in einem alten denkmalgeschützen Haus, welches sie gekauft und renoviert haben.
Die Urnen der verstorbenen Eltern haben im großen Treppenhaus einen Ehrenplatz mit immer frischen Blumen und Portraits. Die Eltern wurden in der Schweiz eingeäschert.

fips2:
Möchte bei der Gelegenheit auch noch auf diesen Link hinweisen:
http://freenet-homepage.de/rlichtenstein/08.html
Hier sind auch noch einige exotische Bestattungsformen genannt.

Gedanken die man sich im Vorhinein schon machen sollte, so finden meine Frau und ich, ist sich darüber im Klaren zu sein, dass man mit der Form der Bestattung den Hinterblieben Pflichten auferlegt, die sie wegen Veränderungen im Lebensstil und Wohnort evtl. nicht mehr, oder nur sehr schwer erfüllen können.
Wir wollen unsren Kindern nicht zumuten,evtl. hunderte von Kilometer zu fahren um unsre Gräber zu pflegen.

Es ist auch irgendwo eine Kostenfrage.

Natürlich sollte man diese Fragen auch im Familienkreise besprechen.Vielleicht liegt einem Familienangehörigen sehr viel daran, sich ab und an an der letzten Ruhestätte seiner Vorfahren einzufinden und Ihrer zu erinnern und zu trauern.
Ebenfalls berücksichtigen muss man Vorgaben von Bestattungsformen verschiedener Reiligionen.
Es gibt durchaus Religionen die eine Einäscherung verbieten oder auch vorschreiben. Auch daran muss man denken.

Gruß Fips2

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