Liebe Smarty,
zunächst mal ist es nicht sehr schön von Eurem Radiologen, dass er Euch einen Befund mit nicht so ganz verständlichen und sogar negativen Inhalten direkt schickt.
Auch wenn Ihr keine Neulinge seid, ist doch jede nicht ganz klare Aussage dazu geeignet, Euch maximal zu verunsichern.
Ich hatte auch geglaubt, dass mir kein Radiologie-Befund mehr etwas anhaben kann und doch war ich im April 2019 wegen eines Wachstums des bestrahlten Resttumors von einem Millimeter (in nur einer Richtung) fix und fertig. Meine Radiologiepraxis darf keinen Befund an die Patienten herausgeben, das geht nur über den überweisenden Arzt. Meine Hausärztin hatte den Befund unbedenklich gefunden und ihn mir von den Schwestern aushändigen lassen. Ich las ihn, stutzte, ging aus der Praxis, setzte mich ins Auto ... und die Tränen liefen nur so. ICH hatte die Möglichkeit, wieder in die Praxis zu gehen und die Ärztin nahm sich dann auch Zeit für mich, um mich zu beruhigen, was ihr jedoch nicht so ganz gelang. Erst die Fachärzte schafften das, weil sie auch die Bilder vom MRT sahen. Gleichzeitig merkten beide (NC und Strahlenärztin), wie verrückt mich der 1 mm machte und verlängerten deswegen jeder den Kontrollzeitraum.
Das war die Vorrede, warum ich es gut finde, dass man keinem Patienten einen MRT-Befund aushändigen sollte, weder den mit der Erstdiagnose noch den 50. Befund.
T2- Gewichtung: Das ist ein Begriff aus der MRT-Praxis und im Zusammenhang mit der T1-Gewichtung zu verstehen. Dabei geht es um die mehr oder weniger große Beweglichkeit von Molekülen im Gewebe im Vergleich zur normalen Beweglichkeit. Der Radiologe benötigt beide Gewichtungen, um das, was er sieht, gut einschätzen zu können.
Kurz gesagt sieht ein Tumor in der T2-Gewichtung heller aus als seine Umgebung.
Bei Deinem Mann ist also der Tumor seit 2017 im MRT heller geworden, was von einer erhöhten (? ? ?) Stoffwechselaktivität (? ? ?) innerhalb des Tumors kommen könnte (? ? ?), ohne dass es eine Größenzunahme gibt (? ? ?).
Wie bedeutend das ist, können nur die Fachärzte sagen!
Genauso, ob etwas getan werden sollte, und wenn ja, was, ...
Ich habe nur rein fachlich halbwegs Ahnung, persönlich kann ich Euch nur raten, möglichst ruhig auf den Termin am Dienstag zu warten.
Vielleicht solltet Ihr es künftig vermeiden, MRT-Befunde zu hören und zu lesen, ohne dass ein Facharzt dabei ist, der sofort die Bedeutung und eventuelle Optionen nennen kann. Das könnte Euch sehr viel Aufregung ersparen.
Es muss nichts Dramatisches bedeuten, kann aber - und diese Situation ist einfach sehr "doof"!
Macht Euch möglichst ruhige Tage, bis Dein Mann sich das erklären lässt. Er schafft das! Er wird das auch verstehen!
Ja, ich weiß, es ist eine sehr unschöne Situation, vor allem nach den hoffnungsvollen Monaten.
Es ist jetzt sehr früh etwas mehr oder weniger Bedeutendes gesehen worden und die Fachärzte werden das deuten und darauf aufbauen können.
Eure KaSy