Liebe Britt,
ja, mit den Freunden rede ich oft über meine Krankheit. Ich muss es auch tun, weil ich und wir sonst dann dazu neigen, mein Mann allen voran, alles zu verdrängen und Rosa zu färben. Dann rächt sich das in der Nacht, weil wenn ich wach werde, denke, es ist alles OK und ich hätte einen Albtraum gehabt, und spätestens im Bad dann kommt die Realität über mich. Nachts ist man wehrloser und grundsätzlich einsamer. Ich mache es inzwischen so, dass wir einmal die Woche Kaffeebesuch haben. Da ich die meiste Zeit meines Berufslebens selbstständig war, habe ich es früh lernen müssen, Ruhe zu bewahren und meinen Tag zu strukturieren. Jetzt profitiere ich auch ein wenig davon.
Ich empfand und empfinde immer noch mein Leben als spannungsreich und schön und glücklich und hänge sehr daran. Deshalb versuche ich, die Krankheit an ihren "Schranken zu weisen". Trotzdem und unterm Strich finde auch ich den Zustand deprimierend..., bleibt nur übrig die Krankheit hinzunehmen, den Zustand zu akzeptieren und alle 8 Wochen, von MRT zu MRT die Zeit so auszufüllen, dass sie uns irgendwie beglückt. Wenn es dann heißt: keine gesicherte Erkenntnisse für ein Rezidiv, bin ich dankbar, dass nicht alles von vorn losgeht, vor allem nicht die Frage aller Fragen: was nun? -und dass ich noch ein wenig Zeit bekomme. Der nächste Termin ist der 12. April. Alles andere schiebe ich weg, out of my mind will ich es haben, das Was, das Wann und das Wie. Noch gelingt es mir, worüber ich gottfroh bin.
Hallo probastel,
auch meinen Job (Medizin Kommunikation und Management) würde ich als ein Biotop für Bekloppte bezeichnen, aber meine Bekloppte machen richtig Stress. Trotzdem war, wie bei Dir, auch für mich dies der richtige Job und mein Traumjob noch dazu. Woraus wir leicht schließen können, dass ich ebenso bekloppt sein muss.
Habt beide ein schönes Restwochenende, er regnet draußen und auch das ist unfair, weil kein Garten und kein Park heute Regen brauchte!!!
Liebe Grüße
Toni