Hallo Cindra
Psychovegetative Störungen, sind, grob gesagt, Störungen in deinem vegetativen Körpersystem, welche du nur gering bis gar nicht beeinflussen kannst, ausgelöst durch psychische Faktoren. Herzschlag, Blutdruck, Verdauung gehören dazu. Durch den psychischen Dauerstress können sich solche psychovegetative Störungen manifestieren, welche gar nicht so einfach zu behandeln sind.
Die Einen haben ständig schmerzhafte Verspannungen, Andre hohen Blutdruck oder Dauerdurchfall oder halt Epi-Anfälle.
Eine sehr gute Beeinflussung von epileptischen Anfällen wird mittlerweile über stimulation des Vagusnerves gemacht. Eigentlich ein logischer Ansatzpunkt. Dieser Nerv steuert vom Kopf aus die ganzen vegetativen Funktionen des Körpers. Man kommt an diesen Nerv auch sehr gut ran, da er entlang des Halses und nicht durch die Wirbelsäule führt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nervus_vagusAm bekanntesten sind in dieser Richtung psychovegetative Störungen das Schmerzgedächtnis.
Schmerzempfindung gehört auch zum vegetativen System, da es den Körper mit seinen Signalen vor Schaden schützen soll. Es ist auch sehr eng mit dem Muskelknervensystem verknüpft.
Typischer Fall. Finger verbrannt. Du kannst nichts dagegen tun, von der Wärmequelle die Hand zurückzuziehen.Die willentliche Beeinflussung wird einfach in einem solchen Falle ausgeschaltet.
Wenn Menschen über längeren Zeitraum Schmerzen haben, brennen sich Diese quasi ins Schmerzgedächtnis ein. Selbst wenn die Ursache des Schmerzes beseitigt ist, hat der Patient weiterhin Schmerzen. Dieses Schmerzgedächtnis zu "löschen" erfordert einen riesen Aufwand an Therapien.
Deshalb gilt es vorwiegend, nach der jetzigen Erkenntnis der Medizin, diesen Zustand gar nicht erst aufkommen zu lassen und frühzeitig mit entsprechenden Medikamenten, oder andren Maßnahmen, gegenzusteuern.
Es ist auch keinerlei unbegründete Pienzerei, wenn man dem Arzt oder Pflegepersonal sagt, wenn man Schmerzen hat. Verantwortungsvolle Ärzte werden diese Zustände sehr ernst nehmen und frühzeitig was dagegen tun.
Josch hat schön erklärt, dass er selbst, mit entsprechenden Übungen Anfälle unterdrücken kann.
Das kann sehr wirkungsvoll sein.
Bei ihm kann sich mittlerweile, wegen der Mehrung der Anfälle, anscheined etwas geändert haben. Das gilt es nun neu zu finden. Ob das nun körperliche Faktoren, oder einfach nur mittlerweile eingschlichene Fehler in der wissentlichen Gegenmaßnahme sind, muss am besten der Arzt ergründen.
Ein Klinikaufenthalt dazu ist m.E. schon sinnvoll.
Auch epileptische Anfälle selbst, könnten psychovegetative Störungen sein, welche durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden. Der Auslöser muss noch nicht mal in direkter Verbindung mit dem Gehirn stehen.
Mal angenommen du stößt dir den Kopf.
Nun kommt Schmerz auf. Dieser Schmerz ist der Auslöser für die Aura. Die Aura wiederum reizt die Angst einen Anfall zu bekommen und nun bist du im Teufelkreis drin.
Irgendwann ist dieser Kreislauf so weit hochgeschaukelt, bis es zur Explosion( Anfall) kommt.
Schmerz >
Angst > Aura >Angst > Aura >Angst
Â-------<--------------<-----V I
V--------AnfallDiese Schleife gilt es zu durchbrechen, bevor es zur "Explosion" kommt. Das kann man aber nur an einer Stelle der Schleife, die man wissentlich beeinflussen kann. Also hat man bei o.g. Beispiel nur den Angriffspunkt ANGST, den man versuchen kann auszuschalten.
Mit entsprechenden Ablenkungsübungen ist das oftmals, aber auch nicht immer, möglich.
Wenn der Trigger schon im vegetativen Körpersystem selbst liegt, ist es leider nur schwer möglich etwas dagegen zu tun. Das muss man ausprobieren, bzw von einem Arzt analysieren lassen, was der Trigger ist, bzw. die Stelle in der Schleife, an der man selbst versuchen kann einzugreifen.
Verstanden?
Es hängt sicher noch mehr dahinter. Aber es ist eine laienhafte Art der Beschreibung, um zu wissen wie das Ganze im Grunde funktioniert.
Gruß Fips2