Mein Name ist Kerstin, ich bin 37 Jahre und Mutter von zwei Kindern im Alter von 10 und 5 Jahren!
Am Mittwoch 19.03.2008 hat man mich von der Arbeit nach Hause geschickt,mir ging es so schlecht,ich konnte nicht mal mehr eine Brotkiste ins Regal stellen! (War Verkäuferin bei NETTO)
Bei mir wurde eine Grippe festgestellt. Ich bekam Antibiotika und sollte am Dienstag wieder arbeiten gehen. Ich kam aber die ganzen Tage kaum hoch und habe nur geschlafen. Also bin ich wieder zum Arzt, der hat mir neue Antibiotika verschrieben und mich nochmal eine Woche krank geschrieben!
Aber auch diese eine Woche brachte mir nicht viel,so dass ich weiter krankgeschrieben wurde!
Anfang April wurde ich dann zum Herzultraschall geschickt,man hatte Angst, dass die Antibiotika aufs Herz geschlagen wären und ich darum die ständige Müdigkeit und Schwäche hatte!
Die Untersuchung war aber o.B.
Also,warum hatte ich die dollen Kopfschmerzen und die Müdigkeit?
Der HNO-Arzt fand auch nichts!
Am 17.04.2008 musste ich zur CT. Ich war ca. 2 Stunden zu Hause,da rief mich das Krankenhaus an und bestellte mich für den nächsten Tag zur neuen CT mit Kontrastmittel.
Der Doc sagte mir, ich brauch mir keine Sorgen machen,es ist nur eine Unklarheit von 2%.
Als die CT zuende war, kam der Doc rein und meinte, dass es sich bei den 2% um einen Tumor handelt,der raus muss!
Für mich brach eine Welt zusammen! ich wollte keinen Krebs und ich wollte nicht sterben. Ich hatte doch zwei kleine Kinder, die mich brauchen!
Am nächsten Tag musste ich nach Brandenburg, dort sollte ich operiert werden und erst mal ein Gespräch führen!
Der Prof. hatte kaum Zeit. Er schaute kurz auf die CT-Bilder, sagte dass es schlecht aussieht und ich bei der OP sterben kann. Er hatte so gar kein Gefühl!
Ich bin aufgestanden und habe die Klinik verlassen.
Ich habe dann das ganze Wochenende durchgeweint.
Das einzig Gute an der Sache war, dass ich mich mit meinem Freund wieder vertragen habe!
Wir haben uns dann im Internet belesen und eine Klinik gesucht:
Die Wahl viel dann auf Berlin Buch,da hatte ich einen Gesprächstermin für den 02.05.08.
Mein Freund fuhr mit mir hin. Vorher hatte ich mir alle meine Fragen notiert. Iich war total aufgeregt als wir in die Klinik kamen,aber ich fühlte mich schon beim betretten besser als in Brandenburg!
Unser Gespräch dauerte fast eine Stunde. Man hat uns alles genau erklärt und auch alle Fragen beantwortet.
Am 27.05.08 bin ich dann in die Klinik auf die Neurologische Station. Dort machte man dann jede Menge Untersuchungen. Man meinte ,es wäre komisch ,dass ich keinerlei Ausfallerscheinungen habe und es mir soweit ganz gut ginge. Man hatte mir sogar schon von einer OP abgeraten.
Dann wurde eine MRT gemacht, und nur eine Stunde später standen die Ärzte bei mir und meinten, ich müsse doch operiert werden und zwar schnell.
Am nächsten Morgen hatte ich dann ein kurzes Gespräch mit dem Prof.der die OP machen sollte.
Ich wurde dann noch einmal für 5 Tage nach Hause geschickt und sollte am Sonntag, dem 08.06.08
wieder in der Klinik sein. Vorher hatte ich aber noch ein ausführliches Beratungsgespräch und eine CT!
Am 09.06.08 war ich dann gleich die Erste auf dem OP-Plan. Der Eingriff dauerte fast 8 Stunden.
Ich verbrachte 1 1/2 Tag auf der Intensivstation, bevor ich wieder auf die Neurochirurgie verlegt wurde.
Nach anderthalb Wochen Krankenhaus wurde ich dann entlassen. Ende Juli war dann die AHB in Bad Segeberg.
Dorthin konnte ich die Kinder mitnehmen.
Langsam rappelte ich mich hoch, konnte aber einfach nicht arbeiten. Iich leide bis jetzt unter Atem- und Schluckbeschwerden und unter einer Lähmung in der rechten Gesichtshälfte.
Im September 2008 war die erste Nachuntersuchung, da wurde mir gesagt, dass es ein Vagusneurinom von 3cm Durchmesser war, das 4mm neben der Wirbelsäule saß.
Es war eine lebensbedrohliche OP.
Schwerbeschädigung gab es nur 40%. Rente wurde zum zweiten Mal abgelehnt:
Meinen Job musste ich aufgeben,weil meine Luft für die schwere Arbeit bei NETTO nicht reicht.
Ich will aber arbeiten! Darum mache ich zurzeit ein Fernstudium und arbeite ehrenamtlich in einer Schule!
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alles gut wird.
Im Moment leide ich wieder unter starken Kopfschmerzen,was mir echt Sorgen macht. Am 10.02.10 hab ich einen Termin bei meiner Hausarztin und hoffe, dass sie mir weiterhelfen kann und die Ursache für die Kopfschmerzen findet
Man muss immer an das Gute glauben, dann wird auch alles gut! Man ist stärker als man glaubt!!
Kerstin