Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung

Veränderung der Persönlichkeit

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Bea:
Hallo sunset,

du fragst:
--- Zitat ---hast du dich irgendwann wieder zu der alten zurück entwickelt??
--- Ende Zitat ---

Bestimmt nicht in allen Punkten. Und ich denke, das geht auch gar nicht. Man verändert sich immer ein wenig. Schließlich entwickeln wir uns auch alle weiter. Bei derartig tiefen Erlebnissen und Erfahrungen geht die Entwicklung dann sicher auch schneller weiter und ggf. in eine andere Richtung.
Wichtig ist nur, dass man sich selbst annimmt und so akzeptiert wie man ist. Man kann sich immer nur selber ändern.

Mir hat es sehr gut getan, dass mein Mann mir auf meine Geburtstagskate schrieb "bleib wie Du bist!" So ist mir dann auch klar, dass es in den wesentlichen Punkten immer noch oder wieder stimmt.

Vielleicht suchst du dir wirklich mal ein paar Gelegenheiten wo du mächtig stolz auf dich selbst wieder heraus gehen kannst. Das tut gut  ;)

Für deine Behandlung wünsche ich dir allen Erfolg den du erziehlen kannst.

Herzliche Grüße,
Bea

Osterhase:
hey bea,

danke für den netten beitrag. Das man sich verändert stimmt ich dir zu, nur ich finde es echt schade. Bzw ich finde so es komisch das man keinen hacken hinter der sache machen kann und sagen kann thema erledingt auf zu neuen ufern.

Am Anfang sind mir die Veränderungen gar nicht aufgefallen, erst nachdem mein bester kumpel und ein vorgesetzter gesagt habt, ey was ist den mit dir passiert ist es mir aufgefallen, besser gesagt mit erschrecken aufgefallen.

Findest du deine Veränderung bzw andere sichtweise zu manchen themen komisch oder stehst du da voll dazu.

Ich hab momentan den Standpunkt, ich wäre froh wenn ich es nicht wüsste, dann wäre alles viel einfacher, ist dieser normal.

lg
sunset

KaSy:
Hallo, sunset,

ich bin froh, dass Du zu diesem Thema eine Diskussion ausgelöst hast.

Ich habe nach meinen 3 Meningeom-OP (1995; 1999 und 2007, die beiden letzten WHO III) jeweils mehr psychische Probleme bekommen. Ich musste irgendwie mit ihnen fertig werden und mir hat einerseits die psychologische Betreuung in den AHB und zuletzt in der Reha(2009) und andererseits die begleitende Psychotherapie viel und immer weiter geholfen.

Ich habe zunächst gern alles verdrängt - aber das ist nicht richtig.

Ich hatte es aber gleichzeitig auch familiär nicht leicht, habe seit 1993 meine 3 Kinder allein erzogen, voll gearbeitet und "nebenbei" noch mehrere Augen-OP "erleben dürfen".

Ich stelle bei mir fest, dass ich auch recht oft sehr unentschlossen bin, ich stehe dann einfach so da und weiß nicht weiter und muss mich regelrecht antreiben ...

Für viele Dinge brauche ich viel länger als früher oder schaffe sie gar nicht mehr, habe aber gelernt, dass weniger auch mehr sein kann.

Ich hatte mich - ähnlich wie Du - intensiv in die Arbeit gestürzt und wollte mir und den anderen beweisen, dass ich nicht krank bin, dass ich alles noch kann. Ich war zu einem regelrechten Perfektionisten geworden. Ich wollte wohl auch klarstellen, dass ich gebraucht werden möchte.

In der Reha (November 2009, 2 Jahre nach der 3. OP) wurde mir dann ziemlich deutlich gesagt, wie  bewundernswert man es findet, dass ich überhaupt noch arbeite - und das als Lehrerin - , dass ich sehr stark sei, weil ich das alles überstanden habe und immer wieder ins Leben zurückgefunden habe.
 
Ich habe zuvor so viel an mir gezweifelt, auch wegen meiner Kinder. Und wenn man mir gesagt hat, dass ich auf mich stolz sein, kann, weil ich die Kinder zu so guten Menschen erzogen habe und das trotz all der gesundheitlichen Rückschläge - wollte ich es nicht glauben.

Ich habe regelrechte Depressionen entwickelt, viel geweint.
Allein habe ich das nicht geschafft. Aber ich habe gelernt, die Ärzte zu "nerven" - und die helfen doch tatsächlich!
Ich habe gelernt, mich auszuruhen, mich zu entspannen, meine Gedanken von der Arbeit zu trennen.
Aber ich weiß nicht genau, ob es nicht auch Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen sind, die von den OPs oder einfach nur vom Alter (aber mit 52 schon?) kommen. Aber auch das lässt sich mit Merkzettelchen kompensieren.

Ich war sehr lange nach der 3.OP (Dez. 2007) bis zur Reha extrem unruhig, hibbelig, hatte das Gefühl, ich sei faul, wenn ich mich mal in den Gartenstuhl setzte. Ich schlief dort rasch ein und wachte immer mit schlechtem Gewissen wieder auf, um weiterzuackern.

Ich bin lange - depressiv - mit einem traurigem Gesicht durch die Gegend gelaufen und dachte tatsächlich, da würde mir jemand meinen Kummer ansehen und mich bedauern - obwohl ich das eigentlich gerade nicht wollte. Dann habe ich mich besonnen und habe den anderen bewusst ins Gesicht geschaut und habe gemerkt, dass mich derartig traurige Gesichter nicht zu Mitleid verleiten, sondern eher dazu, mich zu fragen, wieso guckt der/ die so miesepetrig, das verdirbt einem doch glatt die Stimmung.

Und so habe ich meine innere Einstellung geändert und versuche, jedem fröhlich ins Gesicht zu schauen - und siehe da, oft wird zurückgelächelt und es geht mir besser.  :D

Ich gehe gern offen und möglichst fröhlich oder mit Scherzen auf die Kollegen/ Familie/ Freunde zu - und die wissen alle, was ich überstanden habe und ich bräuchte wohl auch nur ganz wenig zu tun, damit sie mich achten. Aber ich tu gern etwas für andere, habe aber auch gelernt, nicht ständig JA zu sagen, insbesondere, wenn ich etwas nicht gern mache. Aber es gibt einige Dinge, die ich lieber mache als andere und warum soll ich da den anderen keine Freude machen. Wenn es mir dann mal weniger gut geht, treffe ich auf Verständnis, keiner nimmt mir in dem Fall etwas übel.

Allerdings habe ich dadurch das Problem, dass ich auch bei Ärzten stets in guter Stimmung auftauche und man mir meine Probleme, die ich mit meiner guten Stimmung verdecke, nicht abnimmt, wenn ich sie nicht genau schildere. Meine Hausärztin hat mich sofort verstanden. Aber den Neurochirurgen konnte ich in den Nachuntersuchungen nur schwer meine psychischen Probleme vermitteln.  :-[

Irgendwie schlafe ich auch recht wenig, gehe -wie früher - spät schlafen, allerdings noch später - und wache aber früh oft früher als nötig auf. Und es macht mir kaum etwas aus, dass ich nur 4 - 5 Stunden geschlafen habe. Oder doch?? :-\

Allerdings gelingt es mir überhaupt nicht mehr, Bücher so wie früher regelrecht zu verschlingen, ich brauche ewig für ein Buch. Aber Hörbücher, vor allem unterwegs, tun es auch.

Naja und ich verschreibe mich häufiger, verwechsle Buchstaben.
(Manchmal komme ich mir ein wenig vor, wie die ADHS- Kinder in unserer Schule.)

Im Großen und Ganzen fühle ich mich aber recht gut, gehe mit meiner Gesundheit gut um und wenn jemand fragt, wie es mir jetzt geht, rede ich auch drüber - und das tut mir gut. Aber das war ein langer Weg bis hier hin und den SCHAFFST DU AUCH !!  ;)

Alles Gute!!
KaSy

Bea:
Hallo sunset,

dass es wirklich andere Sichtweisen zu bestimmten Themen sind glaube ich kaum. Es ist nur so, dass ich mich mit meinem Schicksal arrangieren muss - ich kann es ja nicht ändern. Den Kampf gegen die Akzeptanz würde ich verlieren, Gewinner bleibe ich aber wenn ich mich und meine Krankheit annehme. Und Kämpfer bleibe ich auch, wenn ich es will.

Meine Belastbarkeit ist nicht mehr so hoch wie sie mal war. Dennoch meinen Freunde immer, dass es sich bei mir auf einem Normalpegel eingependelt hat. Früher wäre es einfach viel zu viel gewesen - egal!

Ich habe mich irgendwann mal mit mir alleine hingesetzt und überlegt was ich noch machen kann und woran ich Gefallen finden würde. Es ist eine überwiegend ehrenamtliche Tätigkeit geworden, da ich so auch im Zweifel aussteigen kann.
Dennoch habe ich meine Erfolge, auch meine Kritiker aber am meißten genieße ich Anerkennung und die Tatsache neben Familie, Haus und Garten noch Gedankenansätze zu haben  ;)

Ich bin mir sicher, du bist auch auf dem Weg zu deiner Zufriedenheit. Das dauert, sunset - leider.


--- Zitat ---Ich hab momentan den Standpunkt, ich wäre froh wenn ich es nicht wüsste, dann wäre alles viel einfacher, ist dieser normal.

--- Ende Zitat ---
Klar, aber es gibt mMn. nichts unnormales in einer solchen Situation. Dennoch: Erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr.  Immerhin entscheidest du selbst wie viele Gedanken du welchen Themen widmest!

Drücke dir weiterhin ganz fest die Daumen!!!!

LG,
Bea

schwede:
Hallo !!!


hmm, wie kann ich das jetzt Beschreiben ???

Veränderen sind ganz Normal im Leben, und gehören dazu.

Versuche jetzt malein wenig in die Tiefe zu gehen, ich behaupte meine Persönlichkeit hat sich nicht verändert.
Das was passiert ist!!!
Durch die Krankheit konnte, ich in Bereiche meiner Persönlichkeit die vorher durch andere Dinge kompensiert wurden.
Da der Mensch jetzt an diese Bereiche seiner Seele /Persönlichkeit   Herrankommt, sieht er ganz andere Dinge.
Erzieht sich aus früheren Tätigkeiten aus, aus dem Grund weil es nicht mehr sogeht, oder weil er es einfach nicht mehr braucht.
Es gibt ja noch andere Schöne sachen, die Vorher nie Gesehen wurden.

Werde das jetzt mal Plastisch darstellen anhant eines Waldes.

Mein wissen über einen Wald,nach der Schule

Ich weiss was ein Wald ist, stehe davor und sehe viele Bäume.
Ein paar der Bäume kenne ich, Eiche, Birke, Buche.
Zwei drei Büsche habe ich schon mal gesehen.
Auch weiss ich das der Wald uns Sauerstoff bringt, bin gerne da.
Esse auch mal ganz gerne ein paar Beeren oder Pilze, sind die Wirklich Ungifftig ???

Unsicherheiten sind zwar da aber es ist nichts Passiert also machich weiter so.

Mein Wissen nach der Ausbildung zum förster !!

Es ist immernoch der Selbe Wald, aber auf einmal kenne ich jeden Baum und Busch an hand der Form, Blüte.
Weiss sogar das ich manche Beeren/Pilze lieber die hände von lasse.
Kann den Wald wessentlich Intensiver geniessen, weil ich ihn besser kenne, als Früher.
Es gibt einfach durch das Wissen, mehr zusammenhänge.
Dadurch kann dem Wald besser geholfen werden.

Mein Wissen nach der Schule (Als ich Gesund wahr)
Ausbildung zum Förster  ( Seit der Krankheit)
Der Wald    ( Meine Seele meine Persönlichkeit )

So ein Wald verändert sich ständig, ein Baum der nicht mehr Stand hält, fällt um, haut eine Grosse Schneisse in den Dickicht, sieht erstmal Übel aus, aber die sonne kommt wieder dichter auf den Boden, Neues Leben beginnt.

Alles wird gebraucht und genutzt, in einem Wald.

Das ist das Ziel, was da sein Sollte.

Die Seele in Stimmigkeit wie ein Wald die Seele ist leider wesentlich komplizierter.
Wo der Sturm wütedte ist platz für neues.

Leider kostet es Zeit um das so zu haben.!!!

Hoffe konnte euch zeigen was ich meine !!

Bin heute nichtso gut drauf, !!!!!

LG schwede



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