Hallo Bärbel und Francoise,
die Krankengeschichte von Francoise trifft mich besonders hart. erstens ist sie genauso jung wie ich und hat ebenfalls ein Astro. ich bewundere euren mut und eure kraft.
ich weiß das dieser Kampf einen total überfordert, es ist lieb und wichtig von den Eltern bedingungslos für die Tochter da zu sein. ich bewundere den Freund von Francoise, ich kenne viele Menschen die nicht so gut mit einer solchen Situation umgehen können. Es ist sehr gut sich immer eine zweite Meinung einzuholen. Außerdem ist es erfreulich mit einigen Ärzten positive Erfahrungen gemacht zu haben. (war bei mir eher selten der fall)
Ich denke euer Bericht kann vielen Betroffenen eine Stütze im Kampf gegen die Krankheit sein.
Bitte gebt nicht auf, auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint. ich hab mich immer wieder an kleinen Erfolgserlebnissen hochgezogen. Leider ist das leben nicht ganz fair (allerdings ist das uns bei der geburt auch nie versprochen worden) mein Vater ist vor 6 Monaten gestorben, auch an krebs (Bauchspeicheldrüse).
Seit dieser zeit sind selbst die kleinen erfolge ausgeblieben, wir schaffens gerade so das wir drei (mein
Kleiner Bruder und meine Mom) zusammenhalten.
Das einzig positive ist, das sich der Tumor momentan still verhält. Ich weiß nicht was ich über meine Zukunft denken soll und was ich noch erwarte. Meine Therapeutin .hat mich oft sehr hart mit den Konsequenzen meiner
Krankheit konfrontiert. Mir hat das im nachhinein betrachtet, besser geholfen als seichte Schönrederei.
In einer Sitzung hat sie mich gebeten mir den Zeitpunkt kurz vor meinem Tod zu visualisieren. Sehr schwer und kaum auszuhalten, allerdings auch sehr ehrlich. Sie bat mich auf mein Leben zurückzublicken. Was hab ich erreicht, was hab ich mir erträumt und was will ich noch machen damit ich mich zufrieden fühlen kann bevor
Aus DIESEM leben scheide.
Sie hat probiert mich auf einen neuen, auf MEINEN Lebensweg, zu führen. Natürlich muß man den Weg auf seine Möglichkeiten und Fähigkeiten beschränken.
Viele meiner Sichtweisen haben sich verändert, allerdings ist es schwer alte Sachen aufzugeben und Risiken einzugehen um neue Wege zu beschreiten. Ich arbeite hart daran.
Ihr solltet das vielleicht auch ins Auge fassen, wie es auf eurem Lebensweg weitergehen soll. Ich versuche in einigermaßen normales Leben zu führen und dabei so eigenständig wie möglich zu bleiben, mir fällt es immer noch schwer komplett auf andrere angewiesen zu sein. War ich frührer nicht gewohnt.
Bärbel falls du ein bisschen seelische Unterstützung brauchst empfehle ich dir das Buch:
-Der Alchemist- von Paolo Coelho.Ich bin in Gedanken bei euch, vor allem bei dir Francoise, und schicke dir Kraft für alles was da noch kommen mag. Vergiss nicht wieviel du anderen Menschen bedeutetst.
Nur die liebsten Grüße
Jens