Hallo Hallig,
erstmal mein herzliches Beileid zum Tod deines Vater.
Auch ich habe meinen Vater an einem Glioblastom verloren (leider schon vor mehr als 4 Jahren) und lese und schreibe seit nunmehr 5 Jahren in diesem Forum.
Es war eine sehr schwere Zeit, aber auch total turbulent, weil ich während seiner Erkrankung sogar mit 39 noch einmal schwanger wurde. Und genau 3 Tage nach der Geburt meines jüngsten Sohnes (am eigentlichen Termin zum Kaiserschnitt) ist mein über alles geliebter Vater verstorben. Ich lag selber noch im Krankenhaus und konnte es alles nicht begreifen. Er hatte sich so auf seinen 4ten Enkel gefreut und nun?
? Er durfte ihn nicht mehr kennen lernen.
Aber er ist in all den Jahren immer irgendwie bei uns. Wir reden sehr oft über ihn oder jeder für sich mit ihm. Und ja der Schmerz wird mit der Zeit anders. Er weicht den Erinnerungen an bessere Zeiten als den letzten. Gott sei dank.
Was mich bei dir so sehr an mich erinnert, ist nicht nur dein beschriebenes Verhältnis zu deinem Vater, sondern auch dein letzter Eintrag mit dem Boot.
Ich habe sogar sowohl sein Auto als auch sein innig geliebtes Boot übernommen. Und jedes Jahr wenn es wieder aufs Wasser geht habe ich meinen Lieblingsplatz und fahre raus und weine. (wie jetzt auch) Aber ich bin ihm nahe und das ist gut. Er lebt mit und durch uns weiter. Er ist sogar für den Jüngsten absolut kein Fremder. Durch seine Bilder und unsere Erzählungen kennt er ihn irgendwie und weiß wer sein Opa war. Kinder gehen sowieso ganz anders und total selbstverständlich damit um. Ist der Opa halt im Himmel – gut!
Das Leben findet wieder seinen, deinen Weg. Steh deiner Mutter bei und verbringt viel Zeit mit einander und redet über ihn und mit ihm. Haben wir auch immer gemacht. Wir haben auch manchmal mit ihn geschimpft, dass er uns allein gelassen hat. Ich denke auch das darf man.
Ich wünsche dir alles Gute, es kommen wieder sonnig Momente in deinem Leben vertrau darauf.
Britta