Hallo,
ich bin 34 Jahre alt,verheiratet und Mutter von 4 Kindern (7,12,13 u. 17 Jahre).Eigentlich ging es mir immer gut,bis im Herbst 2009 mir immer öfter übel war und ich von Tag zu Tag schlapper und müder würde.Anfangs schob ich das auf den Stress,Heute weiß ich es besser....
Im Januar 2010 kamen manchmal unerträgliche Kopfschmerzen hinzu,die tapfer mit Ibuprofen bekämpft wurden.Ich ging weiter abeiten.
Am 14.01.2010 ging ich wie immer um 7:30 Uhr in die Grundschule,wo ich seit August 2009 als Integrationkraft einen behinderten Jungen betreue.Anfangs war alles ok,nur meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer.Um 9:30 in der großen Pause kamen Sehstörungen dazu,kleine Lichblitze,teilweise konnte ich garnicht mehr richtig sehen.Dazu wurde ich von Übelkeit und Herzrasen übermannt bis ich schließlich ganz zusammenbrach.
Mit Rettungswagen kam ich in die Klinik nach Lüdenscheid,wo man den Verdacht auf einen Schlaganfall hatte,da die linke Gesichtshälfte und die linke Hand erst nahezu Ttaub waren.
.Erst wurde ein CT gemacht...keine Auffälligkeiten,trotzdem stationäre Aufnahme zur Abklärung auf die Neurologie.Es folgten zahlreiche Untersuchungen in den nächsten Tage.Lumbalpunktion,Lungenröntgen,Ultraschall der Halsadern,Herzecho,Ultraschall vom Bauch,4 Blutabnahmen und dann das MRT.Die Diagnose war eine unklare Raumforderung rechts Frontal, der Tumormarker NSE war erhöht.
Es wurde ein Neurophsychologischer Test gemacht,mit dem Ergebnis das das visuelle und kognitive Denken starke Einschränkungen hat...habe ich garnicht so gemerkt.Gut richtig konzentrieren konnte ich mich schon länger nicht mehr.
Empfehlung der Ärzte war dann am 22.01.2010 eine Überweisung an die Klinik in Siegen zur Hirnbiopsie um einen Hirntumor auszuschließen.
Op Termin 01.02.2010....
Am 31.01.2010 kam in Siegen eine nette Ärztin zu mir und erlärte mir das sie den Tumor ganz entfernen würden,also keine Biopsie.Die Risiken der OP waren niederschmetternd...Lähmungen,Koma,Tod....aber ich musste es ja unterschreiben.
Abends rasierten sie die ersten Haare ab.Es wurden kleine Sensoren auf den Kopf geklebt für eine Computer navigierte Operation.
Der nächste Morgen:7:30 Uhr wurde eine MRT gemacht,für die OP.
8:30 Uhr ab in den Op-Saal.Ich unterhielt mich noch mit der Ärztin,die mich gleich operieren sollte...sprach mir dem Nakrosearzt bis er mir eine Maske aufsetzte und ich endlich schlief......
01.02.2010 ca. 13:00 Uhr : Ich bin wach,Ärzte stehen um mich herum und sagen ich soll Hände und Beine bewegen...Alles klappt...Gott sei dank alles gut gegangen.
Der ganze Kopf ist verbunden und ich frage die Ärzte was sie gemacht haben?
Um richtig an den Tumor zu kommen musste ein so genannter Bügelschnitt (Von Ohr zu Ohr) gemacht werden...Ohje dachte ich nur und schlief auf der Intensivstation wieder ein.Meine Schmerzen an diesem und auch den nächsten Tag wurden mit Dipiperon gestillt.
02.02.2010:Immer noch Intensivstation,ich bekomme Frühstück...den Joghurt breche ich gleich wieder aus...vertrage nur Wasser.Um 12:00 Uhr gehts rauf auf die normale Station.Ich bitte darum das man mir den Blasenkatheder entfernt...mein Mann ist da und begleitet mich noch im Rollstuhl zur Toilette.
05.02.2010: Die nette Ärztin die mich operiert hat kommt um mir das Ergebnis der Uni Mainz mitzuteilen...Oligoastrozytom Grad 2....Montag 1 Woche nach der OP darf ich nach Hause und danach in die Reha nach Eckenhagen.
Jetzt habe ich die Reha hinter mir...es wurde festgestellt das ich eine Sehstörung (Gesichtsfeld links)habe und erst mal kein Auto fahren darf.Krankgeschrieben bin ich noch bis 11.04.2010 dann gehts wieder arbeiten.Nächste Woche werde ich die Neuropsychotherapie die in der Reha begonnen wurde weiter machen.Nachts habe ich Albträume,tagsüber bin ich immer müde,habe zu nichts Lust und bei einer hohen Lautstärke werde ich agressiv.
Alles ist gut verlaufen am 31.03.2010 habe ich einen Termin in Siegen MRT...schauen ob alles weg ist und auch nichts nachgewachsen ist...ich habe Angst....
Es wäre schön wenn sich Betroffene bei mir melden würden,die ähnliches erleben oder erlebt haben.
Liebe Grüße
Heike