HirnTumor-Forum

Autor Thema: Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin  (Gelesen 21161 mal)

hoffnungsvolle

  • Gast
Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« am: 22. März 2010, 14:36:46 »
hallo ihr lieben,

ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll.
ich probier es einmal - bitte jedoch um verständnis dass ich aufgrund der ganzen situation vielleicht das eine oder andere etwas "wirr" ausdrücke.
es geht darum, dass bei meinem freund vor ca. 4 wochen ein gehirntumor festgestellt wurde zusätzlich auch noch MS 
die diagnose war klarerweise ein schock!
nach div. untersuchungen (einschließlich CT) meinten die ärzte es handle sich bei dem tumor um einen tumor grad II - sie drückten sich so aus:
der tumor ist noch gutartig aber schon bösärtig 
nun gut, es folgte eine begutachtung der befunde auch von der uniklinik innsbruck (nur befunde des behandelten KH wurden von innsbruck gesichtet  - keine eigenen untersuchungen dort vor ort).
beide Kh sehen von einer OP ab. angeblich sind die risiken einer OP zu groß (70:30 risiko dass bei der OP was schief gehen könnte, sehnerv....)
nun wurde vor jetzt 14 tagen die bestrahlung begonnen.
meinen freund plagen schreckliche kopfschmerzen und teils sehr starke übelkeit mit erbrechen.
er erhält zwar jetzt auch gegen die übelkeit ein medikament, aber trotzdem ist diese teilweise nicht "auzuhalten".
nachdem mein freund der gleichen ansicht ist wie ich, dass man ZUSÄTZLICH zur schulmedizin wohl sehr viel gutes mit alternativmedizin erreichen kann, begab ich mich auf recherche (vorwiegend durchs internet) und stieß auf zahlreiche interessante dinge wie zB weihrauch, hyperthermie, etc.
ich bat meinen freund mit seiner behandelnden ärztin zu sprechen. dies tat er auch und.....
was soll ich sagen, ich bin gerade stinkesauer, aber vorwiegend traurig und deprimiert.
ich hatte es geahnt und befürchtet! sagt doch die ärztin glatt zu meinem freund ob er der schulmedizin nicht traut und ihr nicht traut. sie hält nix davon denn wenn er auch noch irgendwelche anderen mittle nimmt kann sie ja dann nicht mehr sagen was geholfen hat und was nicht. ich hatte ganu das befürchtet, denn eine freundin von mir ist diplom-krankenschwester und hat mich auf so eine aussage bereits vorbereitet ... oder auch nicht......
denn nun bin ich echt am boden zerstört. es spricht keiner davon rein nur alternativmedizin zu verwenden oder auf "scharlatane" zu vertrauen. man spricht nur davon ZUSÄTZLICH etwas zu machen. es ist nun so dass es meinem freund nicht sehr gut geht. körperlich durch die nebenwirkungen und seelisch durch die diagnose. ich bin nun am boden, will ihm helfen und er ist auch sehr froh und dankbar drüber und sieht alles so wie ich. und nun macht diese ärztin alles zunichte indem sie ihn meines erachtens beeinflusst mit solchen aussagen. ich weiß nun nicht wie ich mich verhalten soll. will ihm helfen - er nimmt ja meine hilfe auch gerne an - wir waren uns ja einig. aber es ist auch so, dass er natürlich jetzt auch schnell angst kriegt oder zweifel wenn die ärztin - bei der er sich grundsätzlich wohl gefühlt hat bis jetzt nun solche aussagen tätigt.
ich bin wie gesagt jetzt ratlos und verzweifelt. was soll ich tun?
gerade jetzt am anfang wär es doch wichtig gleich auch die ursache zu bekämpfen, hilfen herzunehmen in form von alternativmedizin und die ärztin rät ihm gleich ab. er ist kraftlos und hilflos und ich will und werde ihm helfen - jedoch will ich ihm auch nix aufs auge drücken. wie gesagt er siehts ja wie ich, aber ich merke auch dass er nun unsicher geworden ist. muss und soll ich nun wirklich hinnehmen dass er sich nur der schulmedizin "ausliefert" weil die ärztin ihn gleich am anfang "unterdrückt" in diesen dingen?!

ich hoffe ihr konntet mir folgen und mir einen rat geben. es geht einfach darum dass ich meinem freund helfen will, ihn sicher zu nix zwingen.
wir sind einer meinung, das problem ist dass er derzeit zu schwach ist sich da auf die füße zu stellen und ich nun nicht weiß was ich machen kann.
dazu kommt, dass wir noch nicht zusammenwohnen, ich auch nicht bei den arztterminen dabei bin. ich das ganze sozusagen nur aus der ferne mitbekomme und nun echt hilflos bin aber ich will nicht jetzt schon aufgeben. ich denke es ist doch gerade zu beginn ganz wichtig da was zusätzlich zu machen. jetzt bestehen noch gute chancen.
und es geht hier echt um dinge die in einen "normalen" bereich fallen, sprich auch um zb nahrungsergänzung mit selen etc.

ich wäre sehr dankbar hier rat und hilfe zu finden, denn ich bin jetzt echt am boden.

ganz liebe grüße
die hoffnungsvolle

fips2

  • Gast
Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #1 am: 22. März 2010, 14:52:22 »
Hallo hoffnungsvolle (ein sehr positiver Nick)
Willkommen im Forum.

Du hast nicht geschrieben um was für einen Tumor es sich handelt und wo er genau liegt.
Da der Sehnerv in Mitleidenschaft gezogen werden kann, geh ich davon aus, dass es ein Tumor im Keilbeinflügel, also vordere Schädelbasis ist. Evtl noch ein Meningeom. Meist treten diese Tumore dort auf.
Um welchen Grad es sich handelt ist völlig offen. Das weis man erst nach einer Biopsie, oder nach der pathologische Untersuchung nach einer OP. Die Einschätzung alleinen nach den MRTs ist sehr wackelig.
Besorgt euch erst mal alle Unterlagen die ihr Bekommen könnt. MRT auf CD, Befunde usw.
Dann holt euch eine Zweitmeinung ein. Danach kann man weitersehen.
Ob die Sehfähigkeit leidet weis niemend, aber dioe Ärztin muss beio der Aufklärung alle Risiken nennen und da gehört unter anderem halt Erblindung durch Nervenschädigung mit dazu.

Zum Weihrauch.

Ich würde sagen, dass dieses Thema wohl zu diesem Zeitpunkt nicht gerade taktisch geschickt gewählt war. Aber woher wollt ihr das als Neulinge wissen.
Nun gut. Die Ärztin ist wohl jetzt etwas verschnupft,aber sie muss damit leben, dass es Patienten gibt die sich informieren.
Durch Weihrauch werden keine Tumore entfernt. Weihrauch dient als Kortisonersatz gegen Ödembildungen und hat weniger Nebenwirkungen als Kortison. Bei manchen Tumoren wirkter auch wachstumshemmend, aber von einem Tumor heilen kann man einen Patienten allein mit Weihrauch nicht. Nur ist Weihrauch nicht Erstattungspflichtig für die Krankenkasse, also muss man ihm selbst zahlen. Lediglich die Verabreichung in einer Klinik ist kostenlos, da es in den Pflegepauschalen, wie alle Medikamente während des Klinikaufenthalts, mit eingerechnet ist.

Besorgt mal die Unterlagen und meldet euch dann wieder. Ich würde dringend zu einer Zweitmeinung, einer andern Klinik raten.
Hier ist sicher das INI zu erwähnen bei dem man fundierte Zweitmneinungen bekommt.
http://www.ini-hannover.de/de/kontakt/uebersendung-von-patientendaten.html
Man kann die Kopien der Unterlagen per Post dort hin schicken und bekommt eine kostenlose Stellungnahme.


Gruß und immer gute Befunde
Fips2

« Letzte Änderung: 22. März 2010, 15:32:28 von fips2 »

hoffnungsvolle

  • Gast
Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #2 am: 22. März 2010, 15:14:43 »
lieber fips,

herzlichen dank für deine rasche antwort.
es ist leider so dass die infos etwas rar sind, ich weiß  :(
mein freund ist sehr überforderd mit der ganzen diagnose, kämpft gerade sehr mit seiner
seelischen verfassung.
und als ich ihn gefragt habe welcher tumor konnte er es mir nicht beantworten, er hat es sich nicht gemerkt, die befunde sind wohl alle im KH  :(
ich bin etwas auf verlorenem posten, da wir beide leider noch nicht zusammenleben und uns nur wenig sehen können.
ich das ganze nur aus der ferne miterleben kann.
ansonsten wäre ich bei den terminen sicher dabei gewesen, denn ich denke er allein ist
da einfach etwas überfordert damit.
der tumor liegt in der linken kopfhälfte seitlich - sprachen eben vom sehnerv.
und das mit dem grad ist so eine sache. ich selbst war erstaunt, dass die das so mal eben bestimmen können. noch dazu wurde noch kein MRT gemacht, "nur" CT und irgendwelche neurologischen untersuchungen.
mir ist schon klar dass weihrauch wohl ein etwas "verfrühtes" thema war.
es geht halt darum, dass wir auf der suche nach alternativ- bzw. um es besser auszudrücken auf der suche nach komplementären mitteln sind. sprich zusätzlich zur schulmedizin auch alternativ was machen wollen.
es ist so, dass wir beide der meinung sind dass die schulmedizin sicher toll ist - in der symptombekämpfung, aber die ursachen außer acht liegt.
ich hab mit einer heilpraktikerin telefoniert, die mir wärmstens empfohlen wurde.
sie ist in der nähe von nürnberg daheim, wir sind aus österreich - niederösterreich - dies mal nur zur info. auf jeden fall hat uns diese heilpraktikerin empfohlen "nux vomica D12" gegen die übelkeit einzunehmen (mit dem hinweis, dass es sein kann dass diese vielleicht nicht "durchkommen" durch die bestrahlung - aber probieren - ist homäopatisch) und selen zu sich nehmen soll.
die ärztin von meinem freund lehnte auch dies ab und meinte sie habe ihm eh mittel gegen übelkeit verschrieben und selen sei auch in den medikamenten.
ich finde das ganze insofern so schlimm weil wirklich ja jetzt noch gar keine rede ist von irgendwelchen "großartigen" behandlungen nebenbei (zb hyperthermie, immuntherapie etc.)
und trotzdem die ärztin schon so reagiert.
eine zweitmeinung will sich mein freund eh einholen - hat er mit seiner ärztin schon besprochen, dagegen hat sie nix.
aber ihre aussage heute war ja auch toll: "sie bekommen die standardbehandlung die bei ihrer krankheit angewendet wird, kein anderes krankenhaus wird was anderes machen"
ja schön - ist ja toll. aber gerade das wort "standardbehandlung" sagt es ja schon.
wir wollen eben mehr probieren......
nun, danke für deine infos lieber fips - vom INI hab ich bereits gelesen. jedoch sind wir aus österreich und ich weiß nicht ob das so einfach läuft dass wir auch nach deutschland fahren könnten. muss mich da noch genau erkundigen - habe ja bis jetzt nie wirklich was mit KH zu tun gehabt - gott sei dank.
mein freund will sich jetzt eine zweitmeinung vom "wagner-jauregg-krankenhaus" in linz/oö holen. ist bei uns in österreich angeblich eines der besten.
ist auch alles gut und schön. meine angst besteht einfach darin, dass dort ja auch nur reine schulmediziner sind und was ist wenn die auch so ablehnend allem "anderen" gegenüber reagieren?!
meine freundin - die selbst krankenschwester ist - hatte mir bereits im vorfeld gesagt, dass schulmediziner nie eine freude damit haben, denn dann können sie den patienten nicht mehr "für ihre eigene studie, erfahrungen" hernehmen.
und eigentlich hat die ärztin das ja auch genauso gesagt....

gibts ansonsten noch irgendwelche tips?
ich bin so dankbar zuspruch und rat zu bekommen.
fühle mich ganz schlecht und sehr hilflos und möchte doch nur meinem freund helfen und alles mir mögliche tun, damit er eine gute chance hat das zu überstehen.

ganz liebe grüße
die hoffnungsvolle (ja, den nick hab ich bewusst gewählt, bin ja grundsätzlich ein sehr positiver mensch und mein motto ist: aufgeben tut man nur einen brief  :) )

hoffnungsvolle

  • Gast
Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #3 am: 22. März 2010, 15:17:03 »
sorry fips - hatte vorhin überlesen, dass du mir geschrieben hast, dass man an das INI die unterlagen per post schicken kann!
danke für den tip!!!
schickt man das an jemand bestimmten dort (zu Händen)?
oder wie läuft das ab.....

danke und lg
hoffnungsvolle

fips2

  • Gast
Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #4 am: 22. März 2010, 15:26:58 »
Ans INI schickst du einfach wie angegeben.
Wie gesagt. Schriftliche Zweitmeinung ist kostenlos dort und dauert ca 4 Wochen.
Da du aus Österreich kommst ist es beim INI egal, da das INI eine Privatklinik ist. Man muss die endgültige Behandlung entweder selbst zahlen, oder mit der Krankenkasse im Vorfeld abklären, ob sie die Kosten übernimmt.


Für Österreich kann ich die dieses Forum empfehlen:
http://www.krebs-kompass.org/forum/forumdisplay.php?f=19

Dort findest du auch Kliniken in Österreich die gut sind und auch österreichische Patienten, die dir Tipps geben können.
Was österreichische Reglungen angeht kenn wir uns nicht so aus, aber bei andren Dingen, kannst du ruhig hier alle deine Fragen loswerden.

Gruß und igB Fips2
« Letzte Änderung: 22. März 2010, 15:41:48 von fips2 »

hoffnungsvolle

  • Gast
Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #5 am: 22. März 2010, 15:40:58 »
hallo ihr lieben!

vielen herzlichen dank für die freundliche aufnahme hier!
ich hab mich auch auf einer österreichischen seite angemeldet.
möchte nur so viele infos wie möglich und wende mich deshalb auch an euch hier.
außerdem ist dieses forum hier "viel besser besucht" und man bekommt auch rascher
antworten.
bezüglich der verschiedenen möglichkeiten habe ich ja bereits infos eingeholt - weihrauch etc.
auch 3 bücher habe ich schon zuhause und 2 davon gleich am wochenende gelesen.

es geht mir eben auch sehr viel darum dass ich das gefühl habe bei der reinen schulmedizin schnell anzustehen und die schulmediziner wohl bezüglich komplementärmedizin nicht gerade eine große hilfe sind.
ich habe einfach angst, dass mein freund bei irgendwelchen ärzten "hängenbleibt" die einfach
trotzdem nicht spezialisten sind oder offen für komplementäres.
weiß jetzt gerade auch nicht so recht wie ich mich ausdrücken soll, ich hoffe ihr versteht mich.

ja, ich helfe meinem freund - ich liebe ihn und für mich ist die unterstützung eine selbstverständlichkeit. gleichzeitig möchte ich natürlich vorsichtig sein und ihm nix aufdrängen - er selbst soll für sich selbst die besten möglichkeiten und therapie finden. doch um die verschiedensten dinge rauszufinden, da braucht er mich.
er selbst ist einfach jetzt noch immer wie gelähmt, verlässt sich natürlich auf die schulmedizin (obwohl eben selbst auch sehr offen für komplementärmedizin) aber er ist einfach zu kraftlos um sich noch zuviel nebenbei zu erkundigen.
da bin ich gefragt und ich recherchiere seit dem ersten tag wo wir das alles erfahren haben.
nur das umsetzen, das richtige finden und dann auch noch die behandelnden ärzte zu überzeugen ist wohl schwieriger als man denkt.
die behandelnden ärzte sind ja wichtig und ich bin froh dass er sich bei der ärztin bis jetzt so wohl gefühlt hat - aber das heute, diese aussage hat mich sehr erschrocken und macht mir angst.

nun, danke nochmals für eure antworten!
hoffe ich darf hier noch öfters posten und euch um rat oder zuspruch bitten!

liebe grüße aus österreich
hoffnungsvolle

Offline probastel

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #6 am: 22. März 2010, 15:42:38 »
Hallo  hoffnungsvolle,

willkommen im Forum. Es ist schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Hier wirst Du immer jemanden Finden den Du um Rat und Beistand fragen kannst.

Wie Fips schon schrieb, allein mit WHO2 kann man nichts anfangen, denn,wie Du an unserem Forum erkennen kannst, Tumorarten gibt es viele. Die Einstufung nach WHO gibt lediglich an wie aggressiv ein Tumor ist. Je höher die Zahl (1-4) desto aggressiver ist der Tumor. Erst mit einer Biopsie kann den WHO-Grad eines Tumors bestimmen, daher sind Eure Ärzte in der Beurteilung reichlich verwegen gewesen.

Die beiden wichtigsten Dinge die Dein Freund momentan braucht hat er schon: Ärztliche Hilfe und Deinen Beistand. Ein einfühlsames Wesen, das sich sorgt, kümmert und zuhört ist das Wichtigste das jeder Patient benötigt um eine medizinische Behandlung zu unterstützen.

Viele Ärzte halten nichts von alternativer Medizin. Wie auch, sie haben nie etwas davom im Studium gehört. Das Argument "... Man wisse sonst nachher nicht was gewirkt hat..." ist ein ziemlich dummes, Hauptsache der Patient wird gesund. Welches Mittel geholfen hat ist dann Nebensache. Hauptsache die Medikamente/Behandlungen schwächen sich nicht gegenseitig in der Wirkung oder produizieren gemeinsam ungeahnte Nebenwirkungen.

Ihr solltet Euch also nicht von der Ärztin vergraulen lassen und weiter suchen. Wenn Ihr etwas findet, was Deinem Freund hilft die Übelkeit in den Griff zubekommen, dann hat er mehr Energie um sich dem Tumor zu stellen und das halte ich für wesentlich.



Viel Erfolg und beste Grüße

Probastel

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline Bluebird

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #7 am: 22. März 2010, 20:35:06 »


Hallo Hoffnungsvolle,

auch von mir ein herzliches Willkommen!
Da schon sehr viel Hilfreiches geschrieben wurde, möchte ich Dich auf einen Link hinweisen:

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,5326.msg38505.html#msg38505

Du siehst, es wird durchaus im Bereich der Schulmedizin nach Möglichkeiten gesucht, alternative Methoden einzubinden.
Da die Strahlenbehandlung Deines Freundes bereits angelaufen ist, meine ich, sollte diese zunächst zum Abschluss geführt werden. Natürlich könnt ihr Zweitmeinungen einholen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass jemand zum derzeitigen Therapiezeitpunkt Prognosen stellen kann oder eingreifen möchte. Wie heisst es doch "viele Köche verderben den Brei. " Wichtig ist aber, dass der Hirndruck im Normbereich bleibt, ansonsten Cortisongaben, und die Übelkeit weitmöglichst reduziert wird.
Da kannst Du gerne in der Suchfunktion mit Begriffen wie Übelkeit/Erbrechen nach Beiträgen fündig werden.

LG
Bluebird
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hoffnungsvolle

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #8 am: 23. März 2010, 07:56:29 »
hallo bluebird,

danke für deinen beitrag und den link.
ist sehr interessant und aufschlussreich!
aber genau um diesen punkt geht es ja - ich hab das gefühl dass es eben in diesem KH wo mein freund betreut wird eben nicht so ist.
ständig höre ich er hat dieses und jenes medikament bekommen. nicht einmal höre ich etwas wie eben einen hinweis dass zb ingwer gegen übelkeit hilft etc.
und dann die aussage der ärztin ob denn mein freund ihr nicht traue und dass sie nicht der meinung ist dass das sinnvoll sei, denn dann wisse man ja nicht was geholfen und was nicht geholfen hat, hat mich sehr nachdenklich und auch traurig gestimmt.
traurig, weil mein freund zu der ärztin vertrauen gefasst hat - vom menschlichen her, sie ist ihm sympathisch.
was KH und ärzte und therapien anbelangt hat er ja bis jetzt keine erfahrung - hatte bis jetzt ja nichts schlimmes.
und er ist so geschockt derzeit und kraftlos dass er sich nicht so viel um infos etc. kümmert. darum ist er auch dankbar für alles was ich recherchiere. und dann geht er mit diesen infos zu der ärztin und die lehnt das alles gleich so vehement ab.
nun bin ich auch in der zwickmühle - bin ja sehr froh dass er sich grundsätzlich mit der ärztin wohl fühlt.
auf der anderen seite beunruhigt mich das alles sehr - ihre einstellung etc.
weiters bin ich der meinung dass es gut wäre jetzt schon was zu machen, zumal sein hirndruck anscheinend schon vor der behandlung sehr groß war und ihnen sorgen bereitet hat. der prof. von der uniklinik in innsbruck hatte anscheinend auch gemeint, dass ihm dies derzeit größere sorgen mache.....
naja, du bist also der meinung er solle die bestrahlung so weiterführen ohne noch alternativ bzw. komplementär was zu machen (nicht mal selen zu sich nehmen was uns die heilpraktikerin geraten hat)?

lg die hoffnungsvolle

Offline Bluebird

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #9 am: 23. März 2010, 08:06:25 »
Liebe Hoffnungsvolle,

ich habe nicht gesagt, dass er nichts gegen die Übelkeit machen soll.
Es muss was gegen erhöhten Hirndruck getan werden, weil dieser gefährlich werden kann.
Das funktioniert mit Cortison  oder, falls dies nicht vertragen wird, evtl. mit Weihrauch (fips2 hatte hierzu kommentiert).
Ich bin nur der Meinung, dass eine Behandlung, die ja zwischen zwei namhaften Kliniken abgesprochen wurde, nicht einfach abgebrochen werden sollte, ohne dass eine Alternative besteht.
Es ist müßig im Nachhinein zu sagen, ihr hättet Euch vorher mehrere Meinungen, auch im benachbarten Auslang, einholen sollen. Das wäre natürlich wünschenswert gewesen.

Wäre ich in der Situation würde ich darauf bestehen, dass die Ärzte mir zuhören, meine Lage und Beschwerden ernst nehmen und mir die Medikation zukommen lassen, die Schmerzen und Übelkeit weitestgehend verhindern.

Dass Dein Freund sich trotzdem Ingwerwurzeln überbrüht oder auch Fencheltee trinkt, ist doch okay. Vielleicht bringen bringen diese "kleinen Helfer "schon ein wenig Erleichterung.

Ich bin selbst immer ein wenig übereifrig, was Recherchen angeht und teile den Ärzten gerne meine Meinung mit. ??? ;D
Aber wir sind Laien - Ärzte haben viele Jahre studiert, viele Jahre Assistenz geleistet und ihre täglichen praktischen Erfahrungen- diesen Erfahrungsschatz kann man als angelesener medizinischer Laie nicht aufholen. Das bedeutet nicht, dass Mediziner frei von Fehlern sind, aber kein Arzt wird diese bewusst provozieren.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 23. März 2010, 08:13:21 von Bluebird »
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hoffnungsvolle

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #10 am: 23. März 2010, 08:14:37 »
hallo bluebird,

ich glaub ich drück mich etwas wirr aus  :(
durch diese ganze situation bin ich natürlich verzweifelt......
sorry dafür!
mein freund bekommt weder cortison noch sonst was.
er muss macumar nehmen aufgrund einer venenverkalkung die er leider auch noch hat und kriegt eben
gegen die übelkeit irgendein medikament....
daher dachte ich ja an weihrauch und da hat ihm die ärztin eben so "überfahren" als er das ansprach.
du hast schon recht dass man vorher andere meinungen einholen sollte.
aber genau das ist es ja.
mein freund hat die "endgültige" diagnose an einem montag bekommen und am dienstag wurde die bestrahlung begonnen.
es blieb überhaupt keine zeit mehr.
so, seit daher bin ich eben auf der suche nach infos und da fielen mir all diese dinge in die hände.
und nun stehe ich vor dem problem dass die ärztin nix von komplementär-medizin haltet, mein freund schon, der aber
einfach kraft- und hilflos ist und ich ja im grunde sonst nix machen kann außer infos einzuholen, ihm diese zu übermitteln und
er das dann mit der ärztin abklärt (denn dafür bin ich ja - sollte ja nix sein was sich dann nicht verträgt)
und nun hat die ihn so "untergebuttert" dass er sich nicht mal selen nehmen traut und auch nicht mal die homöopathischen globuli gegen die übelkeit nehmen traut.....
nun, ich weiß schon dass ihr mir nicht wirklich helfen könnt.
aber ihr tut es doch mit euren ratschlägen und netten worten und infos, erfahrungen.

danke nochmals und lg
hoffnungsvolle

Offline Bluebird

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #11 am: 23. März 2010, 08:21:12 »
Liebe Hoffnungsvolle,

Du wirkst hektisch.
Aber schaut mal - was wisst ihr? Ihr wisst nicht einmal, um welchen Tumor es sich handelt, welches Medikament er bekommt.
Wäre es nicht erst einmal sinnvoll, das in Erfahrung zu bringen, bevor ihr in hektischen Aktionismus verfallt? Erst wenn man weiss, mit welchem " Feind " man es zu tun hat, kann man handeln. Und Weihrauch ist nicht das Allheilmittel.
Besteht darauf, Einblick in die Patientendaten zu nehmen.

Gruß
Bluebird
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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #12 am: 23. März 2010, 08:26:38 »
hallo bluebird,

ja du hast recht.
ich bin hektisch - da ich angst habe!
unser gemeinsames leben soll jetzt im frühling so richtig beginnen - wir haben
uns so sehr drauf gefreut. und nun das alles!
natürlich will ich nur das beste für meinen freund und ihm helfen.
und du hast recht damit, wir wissen soviel noch gar nicht.
aber nachdem er so schnell in die bestrahlung "gesteckt" wurde war auch die situation
dadurch hektisch. und man möchte ja sobald wie möglich was finden was ihm gut hilft.
keine zeit verlieren......

nun ich hab ihm schon gesagt dass er sich jetzt mal die befunde holen soll, dann sehen wir weiter.
danke erstmal für alles.

lg hoffnungsvolle

Offline Caro

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #13 am: 23. März 2010, 09:35:13 »
Hallo hoffnungsvolle,

auch von mir herzlilch willkommen hier! Ich bin in derselben Situation wie Du, mein Mann hat ein Glioblastom und ist auch froh, wenn ich für ihn Informationen sammle, was für ihn selbst zu belastend wäre.

Ich würde Dir raten, wie bluebird schon sagte, soviele Informationen wie möglich zu besorgen. Ich habe, als es bei uns anfing, vor allem darauf bestanden, dass wir alle Befundberichte der Ärzte zu uns nach Hause zugeschickt bekommen; daraus kannst Du dann auch sehen, um welchen Tumor es sich überhaupt handelt. Nur mit halbem, "aus der Ferne erworbenem" Wissen wirst Du nicht viel ausrichten können. Vielleicht kannst Du auch einmal einrichten, Deinen Freund zu einem Arzttermin zu begleiten. Oft ist der Betroffene, wie Du ja auch merkst, damit überfordert, neben der seelischen Belastung auch noch medizinische Details zu behalten. Oder Du lässt Dir von Deinem Freund eine Vollmacht erteilen und telefonierst einmal mit den Ärzten, insbesondere der behandelnden Ärztin. Es ist sehr wichtig, einen Arzt zu haben, dem man vertraut, doch muss der auch die Wünsche des Patienten ernst nehmen. Darauf solltet Ihr bestehen. Vielleicht hat die Ärztin gar nicht gemerkt, wie sehr sie Deinen Freund verunsichert hat, dann kann ein klärendes Gespräch helfen. Unsere Ärzte haben immer ein wenig gelächelt, wenn ich bei der Aufzählung der Medikation Weihrauch etc. angegeben habe, aber sie sperren sich nicht dagegen. Und ich denke, dass man alternative, insbesondere homöopathische Unterstützung durchaus versuchen sollte. Zumindest belastet man den Körper damit nicht noch zusätzlich, und auch wenn es nichts nützen sollte, schadet es doch zumindest nicht. Trotzdem sollte dies immer mit den Ärzten abgestimmt werden, damit nicht unerwünschte Wechselwirkungen entstehen. 
Du bist Deinem Freund eine große Hilfe, wenn Du ihm diese Dinge ein wenig erleichterst. Das ist vielleicht nicht gerade der Beginn für das gemeinsame Leben, den man sich gewünscht hätte, aber das Vertrauen, das ihr nun miteinander aufbauen könnt, wird Euch nur enger verbinden.
Liebe Grüße, Caro

hoffnungsvolle

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Re:Gehirntumor - Schulmedizin vs. Alternativmedizin
« Antwort #14 am: 23. März 2010, 10:08:01 »
hallo caro,

danke für deine liebe antwort.
ich heiße übrigens auch karo  ;)

ja es stimmt schon, zu allererst brauchen wir sämtliche infos, befunde.
ich hab das meinem freund auch schon gesagt dass er sich jetzt mal die befunde alle mitgeben lassen soll. dann werden wir weiter sehen.
es ist halt - um ehrlich zu sein - wie bluebird geschrieben hat, dass ich wirklich nervös und etwas hektisch bin. habe halt angst und wie schon geschrieben möchte ich nicht, dass wir dann "zu spät" auf irgendwelche dinge drauf kommen und dann sagen müsse "hätten wir doch schon gleich zu beginn....."
vielleicht ist diese eile wirklich gar nicht angebracht, es ist nur alles andere jetzt auch so schnell gegangen. gleich mal die entscheidung - keine OP, dann sofort von einen tag auf den anderen die bestrahlung. es blieb keine zeit mal tief durchzuatmen.
ich hab jetzt mal deine einträge bis jetzt schnell überflogen.
dein mann hat bereits seit 14 jahren einen tumor, hab ich das richtig verstanden?
ehrlich gesagt baut es auf, zu lesen dass man einen tumor so lange soweit im griff haben kann.
es tut mir jedoch sehr sehr leid für euch, dass dieser tumor leider dann doch wieder zurückgekommen ist und nun der grad auch noch.... ich bewundere dich dafür wie sehr du deinen mann unterstützt (einen hund habt ihr euch auch genommen, ich habe auch einen hund :) )
ich selbst weiß dass es für einen selbst - als angehörige - auch sehr belastend ist und man sich hilflos vorkommt. zumind. derzeit ist es noch so bei mir.
ich hab zwar einerseits enorme kräfte entwickelt, versuche bei allem immer noch klar im kopf zu bleiben und eben zu recherchieren etc. aber andererseits habe ich tage (so wie gestern) da
bin ich einfach nur verzweifelt.

ich hoffe wir beide lesen uns hier noch öfters!
wünsche dir und deinem mann alles alles erdenklich gute !!!!
ganz liebe grüße
die hoffnungsvolle

 



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