Liebe menno-meningo,
über Deine Frage habe ich mich mit meinen Bürokratie-Erfahrungen etwas gewundert. Ich habe ja seit 1995 mit Meningeomen zu tun (hoffentlich nie wieder), und seit etwa 1998 oder 1999 darf meine Hausärztin keine Überweisung zum Neurochirurgen schreiben. Zum MRT und den Strahlentherapeuten geht das. Aber zur NCH muss ich eine Überweisung vom Neurologen oder Augenarzt (?) bringen. Das war für mich insofern zunächst lange ein Problem, weil ich keine neurologischen Defizite hatte und noch gar keinen Neurologen kannte. Außer einem EEG vor der ersten OP.
Ich finde es aber durchaus wichtig, einen Neurologen einigermaßen regelmäßig oder bei Verdacht zu konsultieren, eben wegen dieser ja auch allgemeingültigen Befürchtungen:
Ich kann ja noch nicht so ganz abschätzen ob es noch Defizite gibt die evtl. aufzuholen wären. Oder wenn welche noch kämen und ich sie garnicht bemerke.
Allerdings gibt es - wie ich aus eigener Erfahrung und aus dem Forum weiß - viele Neurologen, die sich mit Hirntumoren nicht richtig auskennen. Meine hat unter ihren 1000 Patienten gerade mal 5 mit Hirntumoren. Das kann man denen also nicht einmal wirklich übel nehmen. Aber nun hat sie eine Partnerin, die sich auskennt. Ich habe sie einmal kennengelernt und es ist schon einfacher, mit jemandem zu reden, der was davon versteht - und zwar rundum.
Es wäre natürlich äußerst hilfreich bei der Suche nach einem Neurologen, vorher herauszubekommen, ob er sich mit Hirntumoren auskennt. Am besten wäre es, wenn sich die Neurologen einigen würden, wer sich darauf spezialisiert, so dass die Leute dann auch dorthin geschickt werden, wo sich mehr Erfahrung versammelt. Vielleicht wissen die Moderatoren da einen Weg, wer da so etwas initiieren könnte? Vielleicht die Krankenkassen? Oder eine Neurologenvereinigung, falls es sowas geben sollte.
Jedenfalls habe ich bisher - schon aus entfernungstechnischen Gründen - meine Hausärztin bevorzugt, die Neurologin je nach Bedarf mehrmals im Jahr besucht, für die Neurochirurgen und Strahlenleute blieben die Zwischenkontrollen. Mit meiner neuen Neurologin könnte das womöglich anders werden. Für mich ist aber der Kontakt zum Psychotherapeuten besonders wichtig, da ich auf dieser Strecke meine Probleme nicht mehr so richtig loswerde. Die Neurologin mit ihrer doch etwas eingeschränkten Zeit ist für meine Psychodrogen zuständig.
Ich wünsche Dir natürlich, dass Du möglichst wenig Ärzte brauchst, aber wenn, dann welche, die sich auskennen und bei denen Du Dich rundum gut aufgehoben fühlst! Aber nun erst mal SEGELN! Viel Spaß und lass die blöden Gedanken in die See plumpsen!
Liebe Grüße
Deine Karin