Hallo Bella,
das freundliche Interesse, von dem Probastel erzählt, erleben leider viele Hirntumorbetroffene nicht. Ich kann mit meiner jüngeren Schwester, die selbst eine Hirnoperation vor Jahren durchmachte, sehr intensive Gespräche über das führen, was mich wegen meines Meningeoms bewegt oder belastet. Freunde und Bekannte haben teilweise äusserst merkwürdig reagiert.
Entweder wurde füber das Thema hinweg gesprochen oder so getan, als ob sie nie davon gehört hätten. Andere glaubten, angesichts meiner Diagnose unheimlich witzig sein zu müssen und machten makabre Witze über Hirntumore und mögliche Folgen.
Es scheint tatsächlich oft so zu sein, dass ein verständnisvoller Austausch einzig unter Betroffenen möglich ist.
Rücksichtnahme und Verständnis am Arbeitsplatz sollte es geben. Da heute aber hauptsächlich jung und gesund gefragt ist, halten sich viele Hirntumorerkrankte mit ihren Informationen zurück, aus Angst, aufs Abstellgleis zu gelangen.
Trotzdem solltest Du nicht verzweifeln. Die Auseinandersetzung mit der Krankheit führt dazu, dass man sie annimmt und sich mit ihr arrangiert. Während dieses Entwicklungsprozesses lernt man, neue Schwerpunkte zu setzen, auch was wertvolle und weniger sinnvolle Kontakte betrifft.
Dieses Forum war mir nach dem Erstbefund eine große Hilfe, bis ich allein laufen konnte.
LG
Bluebird