Hallo lady,
sicher war ich auf dem gleichen Standpunkt wie Du:Was nicht hingehört, gehört raus.
Aber bei der Winzigkeit Deines Tumors mußt Du wirklich abwägen, denn jede OP birgt Risiken, auch ein simpler Blinddarm und das ist immerhin eine OP an einem Hirnnerven. Ich denke aber, daß Du um etliches jünger bist als ich (bin schon über 60) und da verkraftet man eine OP eh besser. Also ich bin in Würzburg operiert und die OP dauerte ca. 5 Std. Ich habe mich dort auch mit einigen Patienten unterhalten, die einige Wochen nach der OP schon wieder am Arbeitsplatz waren. Da war bei mir noch nicht daran zu denken. In der Regel kommt man nach einer Woche aus der Klinik, fühlt sich dann aber noch ziemlich kaputt, da der Körper ja auch eine Vollnarkose verkraften muß. Die Wundheilung äußerlich ging sehr schnell. Das schlimmste war, daß man sich 10 Tage keine Haare waschen durfte.
Die Kliniken haben es gern, die Leute möglichst schnell nach Hause zu schicken, wenn sie stabil sind, weil man zu Hause mit weniger Bakterien in Berührung kommt .
Man kann natürlich auch eine Facialisparese davontragen, da der n.facialis in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Diese ist jedoch äußerst gut zu behandeln. Ich habe gleich nach der OP einen Bogen mit Übungen bekommen und die Parese hielt sich auch in Grenzen. Gleichgewichtsprobleme nach der OP sind eigentlich normal und mir bis heute in gewissen Situationen geblieben. Ich stehe privat auch noch mit einer Patientin gleichen Krankheitsbildes in Verbindung, die ich im Forum kennengelernt habe. Sie hat ähnliche Probleme, aber wie gesagt, Du bist sicher noch jünger und da geht alles ein bißchen schneller. Mach Dich mal noch nicht verrückt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen Tumore im Kopf haben ohne es zu wissen. Weiß man es dann, bricht oft eine Welt zusammen. Aber es gibt wirklich Schlimmeres als eine solche Art von Tumor, das können wir Dir sagen. Und Deiner ist so winzig. Selbst mein Tumor wurde vom Professor als sehr klein eingestuft. Die sehen ganz andere. Deine Entscheidung mußt Du ganz genau abwägen, da hilft auch keine Familie. Die kann zwar eine Stütze sein, aber im Leben ist es nun einmal so, daß einem oft schwierige Entscheidungen abverlangt werden. Damit steht man dann allein, aber Du kannst immer Fragen stellen. Da können wir Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ich denk morgen um 8.00 Uhr an Dich und drück die Daumen.
Hat man mit Dir schon einmal den Test gemacht, wo man Wasser in die Ohren gibt?
Vielleicht hat das der HNO-Arzt vor. Da kann man sehr gut das Gleichgewicht feststellen. Ist zwar unangenehm aber auszuhalten.
Melde Dich, wie es Dir ergangen ist.
Liebe Grüsse Kiki
P.S. In der Zwischenzeit habe ich zu Abend gegessen und dazu ein halbes Glas Wein getrunken. Holla, habe ich jetzt Gleichgewichtsprobleme.