Hallo zusammen,
und erstmal nochmals tausend Dank für eure lieben Worte!!
Ich komme gerade aus der Klinik und mein Herz ist um einige Zentner leichter... Meinem Freund geht es - den Umständen entsprechend - wirklich SEHR gut. Die Temperatur ist von gestern etwas erhöht 38,5°C auf knapp unter 37°C gesunken. Durch die Drainagen laufen normale Mengen an Wundflüssigkeit ab, Eiter ist zumindest makroskopisch nicht zu erkennen. Juchuuu, alles erste Anzeichen dafür, dass die Breitbandantibiotika greifen!
Er konnte auch schon wieder ganz gut meckern - darüber, dass er nicht in die Cafeteria durfte, dass er nur in Begleitung auf die Toilette durfte (und das war schon wieder ein Kompriss, eigentlich hätte er die Flasche ans Bett bekommen sollen), dass das Abendessen schlecht war usw.
Und er hat mir schon wieder vorgerechnet, dass wenn alles gut geht er ja in 6 Wochen nochmal operiert werden wird, 10-14 Tage daraufhin entlassen werden wird und er dann ja Mitte Juli wieder arbeiten kann. Ein ernsteres Gespräch hab ich heute für schlecht befunden, dafür war er noch zu schläfrig.. Trotzdem hat er von mir heute schon in 2, 3 klaren Sätzen zu hören bekommen, dass er mal einsehen muss, dass der Sensemann die letzte Zeit schon desöfteren vor seiner Tür stand und er seinem Körper dankbar sein und ihn
unterstützen muss, dass er so stark ist und es auch bleibt. Das Gespräch wird trotzdem folgen die kommenden Tage, dazu werde ich auch nochmal vorher einen Arzt sprechen und ihn zu diesem Gespräch dazu bitten. Er wird nach der Plastik-Einbau-OP in einigen Wochen dieses Mal in Reha gehen, dafür werden ich und seine Eltern sorgen! Ich habe im letzten halben Jahr oft unter starkem Bauchweh nachgegeben bei solchen Sachen, diesmal werde ich es nicht tun!
Könnt ihr gute Kliniken empfehlen? Vielleicht finde ich dazu ja auch Informationen in diesem Forum, ich werde mich gleich mal auf die Suche begeben.
Um noch kurz auf eure gestrigen Beiträge einzugehen:
Ich denke, ihr habt recht, was die Bestrahlungstherapie im Hinblick auf den Wundheilungsstatus betrifft. Ich habe es ja täglich verfolgen können, wie "kranker" selbst die vorher gesunde Haut im Bestrahlungsfeld wurde. Unter einer solchen Belastung konnte die noch-nicht-verheilte Stelle ja nur zur fiesen Fistel werden
Ich denke aber, dass die Ärzte sehr in der Zwickmühle gesteckt haben mit ihrer Therapieplanung. Denn die Tumor-OP hatte ja bereits im November statt gefunden, es war nur so saublöd, dass das Implantat Mitte Dezember nochmal ausgewechselt werden musste... Der Tumor hatte sein Volumen innerhalb von gut 3 Monaten von Babyfaustgröße auf Apfelsinengröße verdoppelt. Vielleicht wollten sie eine scheinbar metabolisch aktive Phase der Tumorzellen für die Bestrahlung ausnutzen. Oder sie hatten die Befürchtung, dass der Tumor so schnell wieder weiter wachsen würde, dass er zum Beginn der Bestrahlung schon wieder groß sein würde oder dass er weiter in den Venensinus wuchert.. Ich weiß es nicht.
Aber richtig, eine zweite Meinung wäre angebracht gewesen. Nur hatte damals keiner von uns daran gedacht, in so einer Situation fühlt man sich ja selbst erstmal total hilflos und ist dankbar um Ärzte, die scheinbar wissen was zu tun ist... Sollte aber irgendwann nochmal eine Therapie in welcher Form auch immer nötig sein, werden wir das beherzigen!
Gruß,
Verena