Hallo zusammen,
seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück von meinem ersten Urlaub seit der OP.
Zuerst aber @Jens B und @schwede
kurz das Ergebnis meiner Drehstuhl-Testreihe:
normales Sitzen problemlos möglich, mehrfaches Drehen links-/rechtsherum geschwindigkeitsabhängig auch möglich, wurde jedoch vor Erreichen der Übelkeits-Kotzstufe abgebrochen. Man will ja nicht dauernd putzen! Im Ernst, es ist schon anders als vor der OP und der Rebound-Effekt (das Gefühl, das Gehirn schwingt noch etwas im Kopf nach und prallt an das Schädeldach) ist für mich immer noch seltsam.
Wenn also auch das Walzer-Tanzen noch etwas warten müßte, so ging es doch mit dem Segeln auf normal bewegter See überraschend gut. Wir waren 14 Tage nur auf dem Wasser, von kurzen Landgängen mal abgesehen, hatten allerdings in sämtlichen Wettergöttern mächtige Verbündete. Es war nicht dauernd zu heiß für meinen Kopf (davor u.a. hatte mich die Operateurin gewarnt) und gerade zu Beginn des Törns war der Seegang relativ ruhig. Vielleicht war es eben doch eine gute Schulung für meinen jetzt lädierten Gleichgewichtssinn all die Jahre vorher auf den manchmal wackeligen Planken. Ich habe das Gefühl, so langsam wieder auf ein Gleis gestellt zu werden und mich in meinem Körper zurecht zu finden.
Aber einig bin ich mit ihm noch lange nicht.
Anfangs waren wir alle natürlich vorsichtig. Vor allem bei den manchmal heiklen An- und Ablegemanövern wurde ich zum dekorativ in der Ecke hockenden Wesen verdonnert. Ein Part, der mir so garnicht liegt weil ja gerade diese Aktionen dazugehören. Vom Verstand her sehe ich das völlig ein, aaaber...ich muß noch viel lernen! Jedenfalls lief in der zweiten Woche alles viel runder. Ich durfte, konnte mit anpacken, war mehrmals schwimmen und erst am Abreisetag gab es den ersten heftigen Regen und der angekündigte Sturm kam auf.
Deshalb war auch der Rückflug ziemlich gruselig, kopfwehbehaftet, anstrengend. Doch ich konnte es nach 2 Tagen ganz gut wegstecken.
Fazit für mich:
An den Dingen an den mir viel liegt, möchte ich festhalten. Ich weiß, daß ich vorsichtig sein muß, auch im Vorfeld mehr als früher meine Risiken abzuklären habe und auch mein Umfeld in diese Überlegungen miteinbeziehen sollte. Letzteres ist nicht so einfach, jedenfalls für mich nicht. Aber es ist ja auch erst 4 Monate her seit meiner OP, es kommt mir manchmal viel, viel länger vor.
Ich möchte auch Mut machen, etwas anzupacken das einen zwar ängstigt aber auch verlockend ist. Wenn man es dann geschafft hat, das ist einfach toll!
Und ich hoffe, dieses "Toll-Gefühl" hält noch ein Weilchen an, ich werde es sicher brauchen. Spätestens beim nächsten MR-Termin im Juni.
Bis denne, seid all gegrüßt vu
menno-meningo