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Autor Thema: Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter  (Gelesen 9340 mal)

wichtelwald

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Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« am: 09. August 2010, 19:08:33 »
Hallo an alle,
habe mich gerade für meine Mutter hier angemeldet. Durch einen Zufallsbefund weiß sie seit ca 4 Jahren von o.g. Meningiom. Bisher halbjährlich MRT ohne Veränderung, laut letztem MRT ist es jedoch gewachsen und man rät ihr zur OP, weil sie zunehmend Sehstörungen hat, wovor sie natürlich große Angst hat. Angeblich gibt es auch verschiedene OP Methoden. Gibt rs hier gleichgesinnte? Kann mir jemand weiterhelfen bzgl der besten Klinik? OP Methode? Prognose etc. ?
Über Hilfe würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße, Uli

wichtelwald

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #1 am: 09. August 2010, 19:09:43 »
Ach ja, meine Mutter ist 72 Jahre alt und lebt in der Nähe von Würzburg.

Offline Bluebird

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #2 am: 09. August 2010, 21:50:09 »


Hallo Wichtelwald (schöner Nickname),

schön, dass Du uns géfunden hast. Was Erfahrungsberichte zu Operationen in dem Bereich angeht, so kann ich mich nur an 1 Betroffene erinnern:

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3556.msg25769.html#msg25769

Ich würde mich an Eurer Stelle zunächst an die Neurochirurgie der Uniklinik Würzburg wenden und dann evtl. weitere Meinungen einholen. Falls ihr Privatpatienten seid, käme auch eine Behandlung im INI in Hannover in Betracht. Eine schriftliche Empfehlung ist nach Zusendung der Unterlagen kostenlos und wird innerhalb von 2-4 Wochen zugestellt.

Was den operativen Zugang betrifft, so habe ich einen Auszug eines klinischen Erfahrungsberichts in der Neuro Depeche gefunden. Danach scheint der pterionale Zugang erfolgsversprechend für eine makroskopisch vollständige oder umfangreiche Entfernung des Tumorgewebes zu sein:


Zitat
Neuro-Depesche Ausgabe 12 / 2007
Tuberculum-sellae-Meningeom
Ergebnisse der mikrochirurgischen Behandlung
Die klinische Präsentation von Tuberculum-sellae-Meningeomen, ihre mikrochirurgische Behandlung und das funktionelle Outcome der Patienten beschrieben Essener Neurochirurgen. Die Datensichtung umfasste 62 Patienten, die zwischen 1990 und 2003 operativ behandelt worden waren.
Die Patienten waren 29 bis 81, im Schnitt 53 Jahre alt. Ihre Symptome bestanden größtenteils aus Sehstörungen (87,1%) wie Visusminderung (79,0%) und Einschränkungen des Sehfeldes (64,5%). Bei 48% lag eine Atrophie des N. opticus vor. Etwa 15% der Patienten wiesen präoperativ diverse endokrinologische Befunde auf.
Bei zumeist transsylvischem (pterionalem) Zugang konnte bei rund 90% der Patienten eine makroskopisch vollständige oder weitgehende Resektion des Tumors gemäß der Simpson Grade I (9,7%) oder II (80,6%) durchgeführt werden.


http://www.gfi-online.de/viewarticle.php?id=49059


LG
Bluebird


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wichtelwald

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #3 am: 09. August 2010, 22:40:38 »
Hallo Bluebird,
vielen herzlichen Dank für die nette und schnelle Antwort. An die Neurochirurgie Würzburg hatten wir noch nicht gedacht - kann man die empfehlen?
Meine Mutter ist bisher in ihrer Heimatstadt Schweinfurt in Behandlung (MRT dort), das letzte MRT dort ergab ein Wachstum, was sich heute leider auch durch ein zweites MRT in München-Großhadern bestätigt hat, so daß jetzt zur Operation geraten wird aufgrund ihrer zunehmenden Sehstörungen.
Gibt es hier eine Art Ranking der Kliniken?
Was ist unter dem pterionalen Zugang zu verstehen? Konnte das leider nicht herausfinden.
Liebe Grüße
Uli

Offline Bluebird

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #4 am: 09. August 2010, 22:51:17 »

Hallo Uli,

anhand eines Eingriffs wegen eines Aneurysmas wird hier der pterionale Zuschnitt skizziert

http://neurochir.klinikum.uni-muenchen.de/Spezialbereiche/Neurovas/S_NVK_zerebrA_Behmoeglichk.html

Es gibt durchaus positive Erfahrungen mit der Würzburger Neurochirurgie, wobei man immer bedenken muss, dass hier unterschiedliche Voraussetzungen zugrunde lagen.
Die Klinik München-Großhadern ist eine sehr gute Adresse auch für komplizierte Eingriffe.

Ich werde Mike bitten, Dich für unsere internen Klinikbewertungen freizuschalten.
Unter diesem externen Link kannst Du ebenfalls nach Kliniken suchen.

http://www.klinikbewertungen.de/

LG
Bluebird

« Letzte Änderung: 09. August 2010, 22:52:56 von Bluebird »
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wichtelwald

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #5 am: 10. August 2010, 13:52:55 »
hallo bluebird,
vielen dank, jetzt kann ich mir das besser vorstellen :))
bei den klinikbewertungen habe ich schon geguckt - bin wohl schon freigeschaltet, danke!
meine mutter hat am donnerstag einen termin bei der neurochirurgie in großhadern, in würzburg war sie bisher noch nicht. habe hier über mainz auch viel positives gelesen und ihr mal die tel.-nummer dort gegeben, vielleicht sollte sie sich dort auch vorstellen?
ist alles ein bißchen schwierig. ich bin hier im internet, meine eltern aber eigentlich nie, ich wohne auch fast 400 km von meinen eltern entfernt in niedersachsen, werde jetzt mal einiges hier ausdrucken und zuschicken.
ich denke, momentan schwanken wir zwischen großhadern, mainz und vielleicht auch würzburg. INI wäre wohl auch eine alternative, wäre nicht weit von mir hier, aber ob die beilhilfe die kosten übernähme?
liebe grüße
uli

Offline Bluebird

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #6 am: 10. August 2010, 14:13:56 »


Hallo Uli,

es lohnt sich auf jeden Fall, die Gutenberg-Klinik in Mainz in die Überlegungen einzubeziehen,
ebenso die Medizinische Hochschule Hannover.
Ich weiss aus den Erfahrungsberichten verschiedener Mitglieder, dass die Kosten für eine Behandlung im INI nur in wenigen Ausnahmefällen von den gesetzlichen KK übernommen werden. Wie es nun bezüglich der Beihilfe aussieht, kann ich leider nicht sagen. Ihr könntet aber in einem persönlichen Beratungsgespräch im INI um einen Kostenvoranschlag und eine trifftige Begründung bitten, weshalb dort die Operation vorgenommen werden sollte. Eine persönliche Beratung im INI kostet um die 100 Euro und wird bei einer dortigen Behandlung verrechnet.
Ich hoffe, dass ihr die beste Lösung findet, sprich, ein kompetentes, empathisches Ärzteteam.

LG
Bluebird
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wichtelwald

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #7 am: 10. August 2010, 20:47:16 »
Hallo bluebird, ha, vielen dank erstmal. Wir warten jetzt mal das gespräch am donnerstag in grosshadern ab. In Mainz will sie sich wohl auch vorstellen. Habe hier etwas über das dextroskop in mainz gelesen, anhand dessen man OPs vorher besser virtuell planen kann. Gubt es so etwas mittlerweile auch in anderen kliniken?
Lg uli

Offline Bluebird

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Re:Tuberculum-sellae Meningiom meiner Mutter
« Antwort #8 am: 10. August 2010, 21:10:51 »
Hallo bluebird, ha, vielen dank erstmal. Wir warten jetzt mal das gespräch am donnerstag in grosshadern ab. In Mainz will sie sich wohl auch vorstellen. Habe hier etwas über das dextroskop in mainz gelesen, anhand dessen man OPs vorher besser virtuell planen kann. Gubt es so etwas mittlerweile auch in anderen kliniken?
Lg uli


Hallo,

mir ist keine andere Klinik in Deutschland bekannt.
Ein Bericht aus dem Jahre 2008 besagt, dass es ein Dextroskop nur noch in Signapur gibt.

Zitat
Fantastische Reise ins Gehirn – Virtuelle Realität zur Planung komplizierter neurochirurgischer Eingriffe
Renée Dillinger-Reiter, Mainz
(Ärztebl. RLP, 61 (1), 12 - 14, 2008)

 Heute ist die OP-Planung mit dem Dextroskop in Mainz in die klinische Routine integriert – diese aufwändige Art der OP-Planung bei komplizierten neurochirurgischen Eingriffen steht mit einer solchen Expertise sonst nur noch im „National Neuroscience Institute“ in Singapur zur Verfügung.

fantastische-reise-ins-gehirn



« Letzte Änderung: 11. August 2010, 06:46:40 von fips2 »
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