HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor  (Gelesen 136817 mal)

Offline TinaF

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #120 am: 03. Februar 2017, 11:40:49 »
Liebe Enesa,

es tut mir leid, dass dir deine Kopfschmerzen so zu schaffen machen. Aber als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam mir eine Idee. Du hast geschrieben, dass du tagsüber ständig kaust, ohne es kontrollieren zu können. Vielleicht machst du das auch nachts (knirschen, pressen). Das kann zu gnadenlosen Verspannungen führen, die wiederum absolut fiese Kopfschmerzen auslösen können. Ich kann da gerade ein Liedchen davon singen...

Bei mir stellte es der Zahnarzt fest, weil er "Knirschspuren" an meinen Zähnen entdeckte. Damit ich meine Zähne nicht dauerhaft kaputt mache, trage ich nachts eine Schiene. Nicht so angenehm, aber ich habe mich gut daran gewöhnt. Trotzdem bin ich vor Monaten eines Morgens aufgewacht und hatte starke Schmerzen im Kiefergelenk. Ich konnte gar nicht mehr zubeißen. Mittlerweile bekomme ich gezielte Physiotherapie und langsam aber sicher stelle ich Verbesserungen fest.

Natürlich muss das bei dir nicht sein, aber es könnte. Bei Verspannungen wird oft an der Schulter- und Nackenmuskulatur gearbeitet, aber um die Kaumuskulatur kümmert man sich kaum. Klingt ja irgendwie auch total komisch. Ist aber nicht komisch, sondern sehr schmerzhaft. Die Physiotherapietermine habe ich vom Zahnarzt verordnet bekommen. Vielleicht wäre das auch für dich ein Weg.

Meine OP ist auch über sieben Jahre her und auch bei mir werden die Kopfschmerzen, die ich phasenweise gar nicht mehr hatte, zunehmend schlimmer. Manchmal kann ich meine Augen nicht mehr schmerzfrei bewegen. Das macht einen fertig, das verursacht Angst, braucht man alles nicht. Aber ich denke, es ist gut, dass du hier darüber geschrieben hast, das ist ein erster Schritt.

Ich wünsche dir gute Besserung und dass dir bald geholfen wird.

LG TinaF
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Offline Enesa

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #121 am: 09. Februar 2019, 08:59:46 »
Hallo ihr Lieben...
Sandra...Werner...KaySi...Krimi...Danke dass ihr mir geschrieben habt...
Eigentlich ist es unverzeihlich ...dass ich mich echt rar gemacht habe...
Zumal es so schön ist von euch zu hören(sandra)....zu lesen.
Ich hoffe sehr das es euch "gut geht.
Ich habe so viel Energie in die Arbeit gesteckt...dass ich meine Gesundheit...mich und meine Familie echt über alle maßen überstrapaziert habe...
Oh ja ich war für meine Familie da...und für die Arbeit...
Aber die Wochenenden waren fast alle überwiegend gleich...ich liegend mit Schmerzen...zu nichts in der Lage.
Meine Familie hat immer wieder auf mich eingeredet...dass es dich so nicht weiter geht...
Mich so mit Tabletten vollzustopfen ,auf Arbeit gehen...und daheim wie gewohnt "zu viel"selbst zu wollen...zu tun.
Auf der Arbeit hat sich so einiges geändert ...meine Chefin ist nur noch als Vertretung...und für mich hieß das gleichzeitig nicht mehr so "behütet"zu sein...
Das letzte Jahr war ehrlich gesagt kräftemäßig einfach nur schlimm...aber dennoch war ich jeden Tag da...
Jetzt bin ich daheim...Bandscheibenvorfall der hws.
Rehaantrag ist gestellt...athrose in beiden Schultern...tennisarm...Fersensporn...um nur das jetzige aufzuzählen...hab aber noch einige Untersuchungen vor mir...
Und wenn ich nicht meine hausärztin endlich verlassen hätte(Die hatte ich genau so lang wie meine Erkrankung...also seit 2o10...)
Bin zu meinem ehemaligen Hausarzt vor der Erkrankung zurück...und was soll ich sagen....der kümmert sich endlich mal um mich...um meine Schmerzen...mrt Bandscheibenvofall hab ich ihm zu verdanken...und den Rest auch das dass endlich mal festgestellt wurde...
Die Kopfschmerzen sind echt schlimm...mal mehr mal weniger...und bin wohl imun gegen Tabletten geworden...zumindest helfen die selten...
Hab es mit den Tabletten in den letzten Jahren echt übertrieben um einfach zu funktionieren...
Jetzt hab ich viel Zeit nachzudenken ...
Und nachdem mir meine ehemalige Chefin und Freundin nahe gelegt hat,das es so nicht weiter gehen kann ,lass ich mich jetzt endlich auch auf eine Reha ein...
Es war für mich undenkbar auf der Arbeit zu fehlen...aber ich kann ehrlich gesagt nicht mehr...
Ihr Lieben...ich werde mich jetzt öfter melden...schon um zu erfahren wie es euch ergangen ist.
Eure privaten Mitteilungen hab ich selbstverständlich gelesen und mich sehr gefreut das ihr mir geschrieben habt obwohl ich mich so rar gemacht hab...
Tut mir leid...ich dachte ich melde mich erst einmal im Forum ...ich Grüsse euch alle ganz herzlich.
Psst auf euch und euren lieben auf...glg enesa

Offline krimi

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #122 am: 09. Februar 2019, 09:52:50 »
Liebe Enesa,

schön von dir zu hören. Weniger schön ist, dass du über deine Arbeit dich vernachlässigt, dich vergessen hast.
Mit deiner Einsicht ändert sich das ja nun.

Es ist so wichtig Ärzte zu haben die uns und unsere Probleme ernst nehmen und helfen. Und das liegt nicht am Budget der Ärzte, sondern an ihrem Interesse an dem Menschen der zu ihnen kommt.
Aber wie dein Bericht zeigt gibt es sie noch, die Ärzte die wissen, dass hinter der Krankheit ein Mensch ist.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du durch entsprechende Behandlungen und durch die Reha wieder zu Kräften kommst.

Alles Liebe und ganz viele Grüße von
krimi.
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline KaSy

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #123 am: 09. Februar 2019, 15:18:50 »
Liebe Enesa,
ich kann Dich wirklich sehr gut verstehen, dass Du Deine Arbeit als so wichtig erachtest. Genau das habe ich auch getan. Allerdings habe ich immer eine gute Hausärztin (jetzt die 2.) gehabt, die mich im Ernstfall "aus dem Rennen nahm".

Als ich "aus gesundheitlichen Gründen" in den Ruhestand versetzt wurde, fehlte mir die Arbeit so sehr. Aber als ich nach einem und anderthalb Jahren darüber nachdachte, spürte ich, wie "Panik" in mir aufstieg ...
Ich hatte gelernt, auf meinen Körper zu hören.
Organisch.
Die Psyche trauert immer noch, wenn auch etwas weniger, aber 31 Jahre im geliebten Beruf lassen sich nicht löschen.

Denke gut nach, ob Du kürzer oder vielleicht gar nicht mehr arbeiten gehen wirst, wenn Du wieder "hergestellt" bist.

Ich habe hier oft empfohlen, erst dann wieder arbeiten zu gehen, wenn man nicht danach fix und fertig auf die Couch fällt, nur um sich danach wieder in die Arbeit zu stürzen.

Du hast es jetzt erlebt und bestätigt - es leidet die Familie, die Freizeit, die Erholung, die eigene Gesundheit und letztendlich auch die Qualität der Arbeit.

Überlege Dir gut, wo Deine Prioritäten später sein sollen.

Ja, es ist "einfacher", dem durch die Arbeit vorgegebenen Rhythmus des Tages zu folgen.

Weniger Arbeitszeit tut es auch.

Ohne Arbeit gibt es viele Möglichkeiten, sich anders zu beschäftigen, für die eigene Freude, für andere Menschen. Man muss das Passende für sich finden und das muss nicht leicht sein.

Nutze auch die Gelegenheit in der Reha, um mit anderen Leuten zu sprechen, was es für andere Möglichkeiten gibt, die sie nutzen.
Einige Angebote gibt es dort sowieso.

Ich habe es allerdings selbst so erlebt, dass ich nahezu alles, was in der Reha angeboten wurde, toll fand, aber zu Hause verblasste das. Ich suchte und fand dennoch Weniges, das ich aber wirklich gern mache und durchziehe.

Jetzt konzentriere Dich auf Deine Gesundheit und die Akzeptanz Deiner Einschränkungen.

Ich hoffe sehr, dass Du von den Tabletten wegkommst!

Alles Gute!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline TinaF

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #124 am: 09. Februar 2019, 16:10:29 »
Liebe Enesa,

schön, wieder von dir zu lesen, auch wenn es gar nicht schön ist, wie es dir zwischenzeitlich ergangen ist.

Bei mir war es anders, ich habe mir das Ende meiner Berufstätigkeit regelrecht herbeigesehnt, weil ich ganz genau gespürt habe, dass mir der Job mit all den Nebenschauplätzen nicht gut tut und meine sehr angeschlagene Gesundheit noch weiter ruiniert. Nicht mehr arbeiten zu müssen, bedeutete für mich, mein bisschen Kraft auf mich und meine Familie konzentrieren zu können und nicht alles in den Job stecken zu müssen, so dass ich nach dem Arbeitstag regelmäßig ein Totalausfall war.

Ich wünsche dir sehr, dass die Reha hilft und du von den Tabletten loskommst.

Alles Gute für dich!

LG TinaF
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Offline Bluebird

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #125 am: 10. Februar 2019, 12:51:28 »
Hallo Enesa,

ich bin auch nur noch sehr selten hier in diesem Forum. Nun las ich von Deiner aktuellen Situation und ich begreife, in welcher Klemme Du Dich befindest. Nimm die Reha in Anspruch und dann kannst Du gemeinsam mit den Ärzten abwägen, wie es weitergehen soll.
Mein Berufsleben war mir auch immer sehr wichtig, wichtiger als mein Privatleben.  Ich wollte sogar nach einer befristeten Erwerbsminderung erneut ins Berufsleben einsteigen, was mein Arzt jedoch rigoros ablehnte. Ich wurde nach dem zweiten Antrag direkt auf Dauer frühverrentet. Obwohl ich inzwischen neue Interessen und Hobbies habe, mich stark mache für Dinge, die mir am Herzen liegen, trauere ich dem Berufsleben selbst Jahre später nach. Vielleicht würde ich heute nicht mehr den Antrag auf Rente stellen, doch das lässt sich mit zeitlichem Abstand und mehr Ruhe im Leben leicht sagen. Ich weiß, wie sehr eine Nervenentzündung schmerzt, ich weiß, wie sehr man mit einem HWS-Bandscheibenvorfall eingeschränkt ist, weil ich selbst betroffen bin.


Warte ab, wie es Dir in der Reha und nachher geht. Immer einen Schritt nach dem anderen.

Alles Gute
Bluebird

« Letzte Änderung: 10. Februar 2019, 12:54:20 von Bluebird »
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Offline Enesa

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #126 am: 10. Februar 2019, 15:52:46 »
Hallo ihr Lieben...Lieben dank für eure Antworten...eure Erfahrungen...
Tatsächlich “sehe  ich mich“ in vielen Situazionen von denen ihr berichtet ...
Solange ich arbeiten bin...musste ich mir “nur Gedanken darüber machen jeden einzelnen Tag durchzuhalten..
Jetzt muss ich mir eingestehen dass ich nicht mehr kann...
Der Rehaantrag ist zeitgleich ein Rentenantrag ..so hab ichs im
Schreiben der krankenkasse erhalten...
Meine ehemalige Hausärztin ist auf mich garnicht richtig eingegangen...hat meine jahrelangen schmerzen mit tabletten und physio (nach der Arbeit..)abgeschmettert...
Direkt ein  mrt von  meinem jetztigen Arzt bestätigte meine schmerzen..Mein Hausarzt meinte ich solle mich damit abfinden das es so nicht weiter geht...womit er zu 100%recht hat.
Ich habe mich nur noch zur Arbeit geschleppt...um da zu sein...jetzt haben mir sogar meine Kollegen nahe gelegt das es so nicht weiter geht...jahrelang sie mir “halfen und arbeit erledigten“die mir körperlich zu viel war..
Jetzt warte ich die reha ab...und wünsche mir eigentlich nur meine baustellen in griff zu bekommen...ein tag schmerzfrei wäre schon schön...
Ich bin immer eine kämpferin gewesen...und ich werde mich auch jetzt hängen lassen...
Vor allem fange ich jetzt an ,an mich zu denken...
Danke für euren Mut machenden Worte....glg enesa...und passt auf euch auf

Offline Bluebird

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #127 am: 11. Februar 2019, 16:38:56 »
Hallo Enesa,

viele von uns haben diese Phasen durchgemacht: bloß nichts anmerken lassen, immer Stärke zeigen, immer perfekt sein am Arbeitsplatz. Irgendwann mussten wir einsehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Sich nur noch quälen unter Schmerzen und mit dauernden Erschöpfungszuständen, das kann es nicht sein. Bei mir kam der Wendepunkt, als die Luft raus war und zwar wirklich, mir blieb im Büro auf einmal die Luft weg, ich zitterte am ganzen Körper. Schluss, es reicht.
Und an diesem Punkt bist Du jetzt.  Du willst Dich nicht hängen lassen, das verstehe ich. Dennoch solltest Du jetzt und in der Reha versuchen abzuschalten und Dir Wohltaten in Form von Therapien dort gönnen. Du hast es Dir verdient.

LG
Bluebird
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Offline ines1999

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #128 am: 11. Februar 2019, 18:50:10 »
Liebe Enesa  :)
Ich bin so froh, von dir wieder was zu lesen!
Ich lese zur Zeit nicht mehr täglich mit. Zum Glück hast du mir eine PN geschrieben!
Da es mir gerade besser geht und ich ja auch nicht mehr arbeiten darf und kann.
Muss ich mich nach
neue schöne Hobby's oder arbeiten kümmern. Die mir gerade die Zeit rauben und sehr gut tun.

Enesa es gibt auch ein Leben ohne arbeiten zu müssen. Ich habe es auch nur sehr schwer
verstehen wollen, doch nach meiner Op 2015 mit anschließender halbseitigen Lähmung musste
ich nachgeben. Doch auch ich kämpfte nach der Op 18 Monate weiter um wieder in meinen
Beruf weiter arbeiten zu können. Aber das schafte ich leider nicht. Jetzt bin ich mit meiner Erwerbsminderungsrente zufrieden
und kann mich um mich kümmern und alle Therapien, die ich heute noch mache in Ruhe
machen ohne Stress und Hecktig.
Liebe Enesa nehm dir jetzt die Zeit um dir die Ruhe zu gönnen, die du dir verdient hast.
Genieße die Reha!
Ganz liebe Grüße
Sandra
Wer nur zurückschaut, kann nicht sehen, was auf ihn zukommt. -Konfuzius-

Auch aus Steine, die in den Weg gelegt werden kann man Schönes bauen. -Johann Wolfgang von Goethe-

Offline Enesa

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #129 am: 22. Mai 2021, 12:54:32 »
Ein herzliches Hallo an euch...ja,ich bin's Enesa...
Es so viel Zeit vergangen seid ich euch das letzte mal geschrieben hab,wobei ich erwähnen möchte, dass ich mit "ines" noch ab und zu in Kontakt bin und wir uns ganz bestimmt wieder sehen werden,wie damals am Gehirntumor Tag...
Ich hatte ja 2012 begonnen zu arbeiten, vollzeit und ich hab es geliebt, trotz der Schmerzen und Einschränkungen denn ich hatte so viel Glück mit meiner Vorgesetzten, die wirklich nur leichtere Arbeiten an mich vergab...und es halfen die vielen starken Schmerzmittel ,aber dann im Januar 2019 ging im wahrsten Sinne des Wortes garnichts mehr und egal wieviel Tabletten ich nahm, es half nichts...und um euch mit meiner Geschichte nicht zu sehr voll zu texten erzähl.ich euch von jetzt...ich bin Zuhause seid genau diesem Januar 2019 ...und ich war nicht glücklich darüber. Ich wollte unter  allen Umständen wieder auf meinen Arbeitsplatz zurück. Was natürlich nur ein Wunsch geblieben ist,aber ich es jetzt akzeptiere so wie es ist.Jedenfalls hab ich tagtäglich Kopfschmerzen und zwar so extrem wie Migräneanfälle,jedenfalls ist der resttumor nicht verschwunden aber auch nicht gewachsen,er Tut aber mehr weh mit der Zeit...außerdem 2 Bandscheibenvorfälle in der hws,lws,Schleimbeutelentzündungen...athrose...in der rechten Schulter ist sogar 1 Sehne gerissen, op ist am 1.6.2021...wenn ich danach einigermaßen auskuriert bin wird werde ich an der Nase operiert und nebenbei wollen die sich den Hals genauer ansehen...mir hängt ständig was fest.. und einige male war es echt heftig...die gesamte parese ist steifer geworden mit jedem Jahr...so hab ich das Empfinden...durch die nase bekomm ich garkeine Luft mehr es hätte sich alles gekrümmt wäre total schief.und ich kann wegen der ganzen Schmerzen ganz schlecht bis garnicht schlafen. Und während jeder über Maske tragen klagt,so war ich froh darüber da ich seid 7 Monaten aus dem linken Nasenloch blute und naja ihr könnt euch ja vorstellen wie wund die aussieht und wie unangenehm das ist...und warum eine Sehne gerissen ist,obwohl ich ja Zuhause bin dann kann das nur mit meinen stürzen zusammen hängen. Meine Stürze sind häufiger geworden ,dabei bin ich schon sehr langsam und gehe sehr bedacht einen Schritt nach dem anderen...und dann ist da ne kurze Sekunde wo ich das Gleichgewicht nicht halten kann und schon stoss oder falls ich....dann hab ich noch ein Problem (mit der Blase)mittlerweile nehm ich auch dafür Tabletten, ohne ,trau ich mich garnicht mehr  ,möchte das Thema aber nicht weiter vertiefen weil es einfach nur schrecklich und peinlich ist...Ich hab die Erwerbunfähigkeitsrente rückwirkend seid 2019 auf 3 Jahre bekommen, das sei das höchste und dann wird wieder entschieden. Ich war auch fast 4 Monate in Behandlung wegen meiner Depression ...ja jetzt kann ich das Wort ganz offen benutzen und schäme mich auch nicht mehr...ich mein,jeder geht ja mit seiner Erkrankung anders um...vor allem die parese,dann die Tatsache das ich dieses scheiss Ding immernoch hab (wenn auch nur ein Rest) und mir das so viele Schmerzen und Einschränkungen macht..
womit ich nicht klar komme...ich konnte mich nicht damit abfinden daheim zu bleiben, hab nur rumgeheult...gejammert...mittlerweile seh und merke ich wie jeder Tag aufs neue eine Herausforderung wird positiv zu bleiben und nicht wieder in ein Loch zu fallen...
Ich akzeptiere mittlerweile das ich Zuhause bin .Das verdanke ich nicht nur meiner Familie, die einfach toll ist ,sondern auch der 4 monatigen tagtäglich Therapie. Beim Psychologen geh ich seid 10 Jahren immer wieder...aber diese 4 Monate waren so intensiv und ich hab so viel gelernt und bin einsichtiger geworden und dankbar das ich noch lebe und stolz das ich trotz "alledem"8 Jahre in Vollzeit gearbeitet habe....ich hoffe das corona uns bald ein einigermaßen normales Leben wieder leben lässt, dann möchte ich gern was ehrenamtliches tun...im Altersheim oder betreuten Wohnen...vorlesen,spazieren ...ach ,es wird sich bestimmt was finden....ich war seid dem letzten Tag in der Firma garnicht mehr dort,zu besuch ,halt einfach so...
Und das werde ich demnächst tun,meine Kollegen/Kolleginnen besuchen...so,ich denk ich hab euch
genug zugetextet.
Ich wünsche euch wirklich alles liebe von Herzen und entschuldigt das ich mich nicht gemeldet hab...aber ich hatte für mich einfach eine schwere Zeit und hoffe das trotz der bevorstehenden op's alles besser wird...passt auf euch auf.glg enesa



Offline KaSy

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #130 am: 22. Mai 2021, 18:41:52 »
Hallo, Du liebe gute Enesa,
Es ist so schön, etwas von Dir zu lesen.
Auch wenn Du viele "bekloppte" Probleme aneinander reihst, so erlebst Du doch auch die Sekunden, Minuten und Stunden, in denen Du Dein anders gewordenes Leben immer wieder auch schön finden, es sicher auch "genießen" kannst.

Davon hast Du nichts geschrieben, aber auch Dir fallen Glückspünktchen vor die Füße. Du darfst nur nicht drauftreten, Du musst sie sehen, aufheben und mitnehmen und dann werden sie immer wieder bei Dir sein.

Ich sitze jetzt wieder gern im Garten, alles wird grün und aus dem Schlafzimmer sehe ich in Südrichtung morgens - naja so um 10 oder 11 Uhr - diese grüne Wand voller Lindenlaub, das den grauen oder strahlend blauen Himmel verdeckt. Die Spatzen und Meisen zwitschern um die Wette, die Tauben gurren und die Krähen krächzen.
In der Küche ist die Kaffeemaschine bereit und ich schaue beim Frühstück nach Norden aus dem Fenster, an dem lauter Holzhühnchen und
-blümchen und ein riesengroßer leuchtend orangeroter Schmetterling aus Glas hängt, den schnatternden Vögeln zu,  die sich um Erdnüsse streiten.
Auf dem Haselnussbusch sitzt manchmal eine Krähe, die der Meinung ist, lautstark zu verkünden, das sei ihr Busch. Aber da hat sie sich getäuscht, denn die Spatzen und Meisen hüpfen von Zweig zu Zweig um sie herum und zwitschern ihr die Meinung, bis sie davon fliegt.
Irgendwann gehe ich einkaufen oder hole mir eine Pizza, schnipple an der Hecke rum, zupfe Kräutlein fort und pflanze ein paar Blümchen, meist in "Nicht-mehr-bück"-Höhe.
Abends strahlt die Sonne golden ins Wohnzimmer und ich sehe diese wunderbaren Strahlen, die das Grün, durch die sie hindurchleuchten, so traumhaft glitzern lassen.

Ja, trotz allen Schicksals, das uns und Dich getroffen hat und das einfach mal nicht aufhören will und es ist verdammt ungerecht und wir haben das nicht verdient - trotzdem ist das Leben schön.

Du hast am 1. Juni Deine nächste und nicht letzte OP.

Am 1. Juni ist auch Kindertag und meine 5 zauberhaften Enkelkinder werde ich auch an diesem Tag "coronabedingt" nicht sehen. Aber die kleinen und auch die großen "Kinder" bekommen per Post etwas zum Raten und zum lustige Flieger basteln. Naja, das Packen der Pakete, auch zu ihren Geburtstagen, ist wirklich anstrengend, aber die Freude überwiegt. Das Leben geht weiter ...

Ich freue mich, dass Du uns geschrieben hast und dass Du schöne und sinnvolle Aktivitäten vor Dir siehst. Genieße jeden Moment, der Schönes für Dich bereit hält und bastle Dir Dein neues Glück.

Alles Gute!
Deine KaSy
« Letzte Änderung: 22. Mai 2021, 18:44:07 von KaSy »
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Offline TinaF

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #131 am: 23. Mai 2021, 10:20:14 »
Liebe Enesa,

wie schön, mal wieder von dir zu lesen. Gar nicht schön ist aber, was du zwischenzeitlich alles durchmachen musstest und noch vor dir hast. :( Ich ziehe meinen Hut vor dir, dass du nie aufgegeben hast, dir Hilfe gesucht hast und wieder Pläne schmiedest.

Ich habe nach meiner OP noch gut drei Jahre gearbeitet, dann ging nichts mehr. Anfangs hatte ich die große Hoffnung, dass es mir besser gehen würde, wenn der Stress im Job weg wäre, aber dem war nicht wirklich so. Heute weiß ich, ich hätte viel früher auf die Bremse treten müssen, aber es dauert, bis man sowas für sich selbst erkennen kann. Der Job war nur mal sehr anspruchsvoll, die Rahmenbedingungen schlecht und dazu kam das damals noch so kleine Kind. Ich frage mich heute noch, wie ich das damals überhaupt durchgehalten habe. Auch bei mir sind im Laufe der Jahre noch andere gesundheitliche Baustellen dazugekommen, die mit etlichen Krankenhausaufenthalten, Operationen etc. verbunden waren. Und die zu allem Überfluss dazu geführt haben, dass sich ein Mensch, den ich ohne jeden Zweifel als meinen Freund angesehen habe, aus dem Staub gemacht hat, in einer Zeit, in der ich ihn so dringend gebraucht hätte. Aber ich habe meine kleine Familie, allen voran meinen Mann, der immer für mich da ist, mich unterstützt, der aber auch mit mir lacht, albern ist, Pläne schmiedet. Und ich habe neue Freunde gefunden, die so viel wertvoller sind.

Schämen musst du dich für gar nichts! Du hast dich nicht unterkriegen lassen, auch wenn es tiefe Löcher gab, du hast dich immer wieder aufgerappelt. Und jetzt planst du eine ehrenamtliche Tätigkeit, die ja nicht nur dir gut tun wird, sondern auch den Menschen, mit denen du dich beschäftigen wirst. Ich finde das klasse!

Für deine anstehenden Operationen drücke ich dir die Daumen, ganz fest. Und ich wünsche dir das Allerbeste!!!

LG TinaF
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Offline Enesa

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #132 am: 23. Mai 2021, 13:29:03 »
Liebe kaySi und liebe Tina ich hab mich ja so gefreut von euch zu lesen ...kaySi ich las und las und "fühlte mich als ob ich in deinem Garten sitze"...einfach wunderbar...
Tina ich hoffe das es dir besser geht,nachdem du ja auch ganz schön was mitgemacht hast..
KaySi ich hoffe das du bald deine ,nein,das Wir ALLE baldigst unsere Familie und Freunde umarmen können....ich habe die corona Zeit viel gegrübelt und war echt froh das ich dann in die psychische Tagesklinik kam...das war für mich einfach hilfreich, da ich außer meinem lieben Psychologen nie jemand außen stehenden meine Wut Änste und Scham erzählen konnte...ich hätte da schon viel eher hingehen sollen, aber dachte "ich schaffe das allein,ich bin ja net doof"...dachte das ich das nicht nötig habe...von wegen.jedenfalls gebe ich alles jeden Tag aus neue zu genießen und Wenn's ein schlechter Tag ist (leider zu viele)dann schaff ich den auch.
Mein Mann und ich sind seid corona noch enger geworden...ich weiss garnicht wie ich das erklären soll,jedenfalls ist er toll (selbst nach 32 Ehejahren)und da meine Tochter (26)mit Freund im 1.oG wohnt und mein Sohn (23)im Untergeschoss (oft ist er bei seiner Freundin)somit war es nicht so schlimm wie bei vielen anderen ,die sehr einsam waren /sind.und ich hab mit meinem Mann ein neues Hobby entdeckt...Purzeln...alles so ab 15oo teile...bis 3.000...
Und ich möchte euch jetzt nochwas berichten...
Ich kam nicht mehr in dieses Forum rein da ich mir leider zunehmend nix "im Kopf behalten"kann...habe gestern alles neu anmelden müssen  was ja nicht schlimm ist...ich aber vergaß es aufzuschreiben und somit vorhin wieder alles aufs neue eingeben musste...und ja ich hab schon vergessen es aufzuschreiben und weiss es nicht sicher...ich möchte euch damit sagen ,das ich vieles doppelt und dreifach erzähle oder frage...meiner Familie Klinik usw ist das aber auch aufgefallen ...ich hoffe das es nur wegen der Medikamente ist,die ich zur Zeit nehme und hoffe das ich wieder normal werde wenn ich die hoffentlich irgendwann nicht brauche....ich verbringe die meiste Zeit in unserem Wintergarten.
....den hat mein Mann nach meinen wünschen gemacht nachdem er ein Nebengebäude abgerissen hat...er ist schon wie Urlaub ...das dach ist zur Hälfte mit Glas, so das ich von der Couch in den Himmel gucken kann...7 große Puzzle mit Wasser, Inseln und Meer die einen zum Träumen bringen...ich bin Gott dankbar für so vieles ,was man mit Geld nicht haben kann...
Ich hätte euch so vieles zu erzählen,aber das sprengt den Rahmen und will euch das nicht antun...jedenfalls bin ich echt froh wenn ich einen Tag weniger Schmerzen hab ....und ich hab noch ein Hobby, wobei mich mein Mann wieder toll unterstützt...ich hab Schnittlauch Lauchzwiebeln Tomaten,jeder art ,Salat und einiges an Erdbeeren gesät...und freue mich sie wieder letztes Jahr mit Freude zu verdrücken...und auch zu verschenken...ich hoffe das wir diese Pandemie alle gut überstehen   und wünsche euch einen schönen Pfingstsonntag  ,ganz liebe Grüße. Enesa

Offline Enesa

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #133 am: 23. Mai 2021, 13:44:21 »
Ich meinte natürlich puzzeln und nicht purzeln

Offline KaSy

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Antw:Meine Krankengeschichte ENESA Kleinhirnbrückenwinkeltumor
« Antwort #134 am: 23. Mai 2021, 14:40:16 »
Liebe Enesa,
Gerade das Wort "purzeln" statt puzzeln fand ich so lustig und ich habe mir vorgestellt, wie Du im Wintergarten unter den tausenden Sternen zwischen den 3000 Puuzzleteilen herumpurzelst.

Als Du von den Lauchzwiebeln schriebst, fiel mir ein dass ich kürzlich im Fernsehen eine Idee gesehen habe. Wenn man von den Lauchzwiebeln alles aufgefuttert hat, dann kann man die Wurzel mit etwa 1 cm Lauchansatz in ein Gläschen mit Wasser tun und es soll nach einigen Tagen eine neue Lauchzwiebel herauskommen. Ich habe das probiert - und es klappt! Man sollte das Wasser alle drei Tage wechseln, aber das ist bei der winzigen Menge kein Problem.

Mögen die Glückspünktchen überwiegen!
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