Hallo Pitu,
meine Mutter hat auch das Glio WHO IV - entdeckt am 08.04.10, operiert im Rechts der Isar München am 14.04.10 - nach der OP, in der der Tumor teilweise entfernt wurde (wir wissen bis jetzt nicht, wie viel drin geblieben ist), war meine Mama auch schwer desorientiert, linksseitig gelähmt, immer schlafend und nur noch weinend und hadernd. Es war schrecklich, unaussprechlich schmerzvoll für sie und mich und meine Geschwister, sie so zu erleben und diesen Weg mit ihr zu gehen. Sie wurde am 22.04. vom Rechts der Isar (RDI) verlegt in eine stationäre onkologische Strahlenklinik, da ihre Therapie 30 Tage Bestrahlungen darstellte. Sie kam in den 6 Wochen bei der Bestrahlung etwas mehr zu Kräften, das Kurzzeitgedächtnis wurde langsam immer besser, die linksseitige Lähmung lässt nach..Sie kann den linken Arm wieder anheben, auch wenn sie wenig bis kein Gefühl darin hat; sie kann díe linke Hand wieder etwas bewegen, hat aber noch keine Kraft in den Fingern; das linke Bein bewegt sich etwas. Das alles schreibe ich Dir, um Dir Mut zu machen. Meine Mama ist 73 Jahre alt und war körperlich vor der Diagnose Glio IV auch nicht sehr fit (das Glio äußerte sich über zunehmenden Gedächtnisverlust - nur Kurzzeitgedächtnis- , leichte Mobilitätsstörungen und dann eine leichte linksseitige Gesichtslähmung).
Worauf ich vor Allem kommen will: sie wurde von der onkologischen Klinik (dort wurden die Bestrahlungen stationär gemacht, da sie ja nicht mobil ist) zur weiteren Reha (zur Mobilisierung) nach Bad Aibling in die neurochirurgische Klinik gebracht. Dort unternehmen sie wirklich viel: Atemtraining, Sprachtraining, Physio und Bewegungstraining an Geräten (die sie aus dem Rollstuhl heraus macht), um sie langsam wieder soweit zu mobilisieren, wie es irgendwie möglich ist. Die Reha war erstmal nach einem Kampf mit der Krankenkasse für 2 Wochen genehmigt worden - die Klinik in Bad Aibling beantragt jetzt Verlängerung bis 26.07.2010.
Ich kann Dir sagen, dass es bei uns darauf ankam: Einstufung unserer Mama in die passende Pflegestufe.
Wir hatten dann den Kampf, WEIL unsere Mutter bei der AOK Baden-Württemberg ist, obwohl sie nun schon lange in Bayern lebt. Und zwischen BAden-Württemberg und Bayern besteht ein Unterschied bei der Eingruppierung in die Pflegestufe. Nach nervenaufreibendem Hin und Her und nur unter Androhung eines Anwalts hat die Kasse dann die Reha in Bad Aibling genehmigt - ich bin gespannt, ob der Kampf erneut losgeht. Aber dazu nur Mut!! UND: man sagte uns, dass dies in Bayern sonst immer genehmigt würde...also hoffentlich geht es für Dich ohne Kampf!!
Und, um Dir weiter Mut zu machen: es kommt mir so vor, dass ältere Menschen wie unsere Mütter solche OPs und Gesundheitszustände viel schwerer verkraften als jüngere stabilere Betroffene. Sie hat seit der OP die 10 Wochen gebraucht, um soweit zu kommen, dass sie jetzt beginnen kann, das Aufsetzen und Aufstehen zu üben. Ich habe ihr von Anfang an zu all den Medikamenten Folgendes zur Stärkung gegeben: Vitamin C Abwehr plus, Zink direkt und Weihrauch. Und es ist nahezu jeden Tag (mind. 6x/Woche) einer von uns bei ihr - unter der Woche nachmittags. Am WE ab 11 Uhr bis nach dem Abendessen und Waschen...In der onkologischen Klinik in Oberaudorf war unsere Schwester aus Köln 1 Woche ganz bei ihr und ihre beste Freundin aus Stuttgart auch eine ganze Woche. Das hat ihr sicher auch sehr geholfen. Jetzt, in der Reha in Bad Aibling sind wir unter der Woche nachmittags nur 2-3 STD bei ihr, da immer wieder Programm ist für sie. Und die Besuchszeiten sind eingeschränkt auf nachmittags...
Es tut mir in der Seele weh, zu sehen, wie sie sich quält, wie viel unmenschliche Anstrengung es sie kostet, zu kämpfen und jetzt, nach 10 Wochen Schwäche und Liegen und den so geschwächten Muskeln wieder mobiler zu werden. Ich denke, ohne meine Geschwister, meine Kinder (die mich ablenken) und meinen Mann, der mich großartig unterstützt und seelisch stützt...undenkbar.
Tja, ich hoffe, ich konnte Dir helfen!
Ach ja, Bad Aibling: dort gibt es soweit ich weiß, die Reha für verschiedene Schweregrade des Zustandes!!!
Liebe Grüße und viel Mut und Kraft,
Sarah