HirnTumor-Forum

Autor Thema: Avastin und Rebestrahlung  (Gelesen 14940 mal)

friederike

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Avastin und Rebestrahlung
« am: 06. Juli 2010, 17:08:26 »
Nach wunderschönen,sorgenfreien 8 Monaten ohne Krankenhaus, hat das Teil bei meinemMann wieder zugeschlagen. Der neue Tumor ist wohl sehr groß und wächst langsam zur linken Seite rüber. Bemerkbar gemacht hat er sich durch eine epileptischen Anfall. Das MRT-ERgebnis war das schlimmste was zu haben war. Nicht operabel und nach Meinung seiner Klinikärzte auch nicht mehr behandelbar. Wir haben immer noch grosses Vertrauen in seine Ärzte, aber das Todesurteil einfach so hinnehmen, wollen wir auch nicht. Schon klar, irgendwann werde ich ihn wohl an dieser Krankheit verlieren, aber nicht jetzt einfach so kampflos aufgeben. Mein Mann will das, Gott sei Dank, auch nicht.
Ich habe gestern und heute schon ganz viel telefoniert. Ich wollte Ihn gerne in diese APG 101 Studie bringen. Aber sein Tumor ist dazu zu gross. Sie hat uns nahegelegt es mit Avastin und Rebestrahlung zu versuchen.
Eigentlich hatten wir ja die Nanotechnologie an der Charitee  als As im Ärmel, falls der Tumor mal, als nicht oder nur teilweise entfernbar, nachwächst. Aber da ist jetzt die Zulassung da und der Behördenmarathon hat gegonnen. Da geht es im Oktober erst weiter. Solange müssen wir das Rezidiv unter Kontrolle kriegen.
Wir sind beide wie betäubt. Es ging ihm die ganze Zeit so gut. Wir können es einfach nicht wahrhaben.
Hat jemand hier Erfahrung mit dieser Therapie? Hat jemand noch eine andere Idee, was wir versuchen können.
Das schlimme ist, die Zeit ist knapp und jetzt die richtige Therapie zu finden ist ein Glücksspiel.
Wir sind ziemlich verzweifelt, aber noch nicht hoffnungslos. Hoffentlich spielt sein Onkologe mit und die Krankenkasse.
Sind für jede Antwort dankbar.

fips2

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #1 am: 06. Juli 2010, 17:37:00 »
Hallo frederike.
ich würde versuchen eien Rechtsanwalt zu finden der sich mit solchen Fallen wie Eurem beschäftigt und Ahnung hat, das Ganze auf demWerge einer Einstweiligen Verfügung zu beschleunigen.
Eifallen tut mir jetzt gerade Keiner, aber vielleicht ist hier im Forum,oder auf der Hirntumorliste ein Mitglied das eien versierten Anwalt dafür kennt.
http://www.hirntumor.de/liste/index.shtml

Versuchen würde ich es auf jeden fall.

Ich kann mal, der Eile wegen, anbieten in der Hirntumorliste für dich anzufragen.
Bitte melde dich schnellstens dort auch an damit du Stellung beziehen kannst.
Notfalls wende dich noch an Mike den Admin oder an den Listenowner, dass er dich schnell freischaltet.

Gruß Fips2

Offline anderle

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #2 am: 06. Juli 2010, 18:21:31 »
Hallo Friederike!
Bitte erkundige dich nach dieser Therapie.Thalidomid-Therapie.Und auch Avastin.Ich kenne einige der besten Onkologen von Österreich sehr gut.
Mein Mann steht derzeit in Temodaltherapie bei einem Rezidiv würde Avastin eingesetzt werden. Mach dich schlau und das schnell.Lasst den Kopf nicht hängen.Versucht alles.Ich wünsche Euch Alles Gute.
Lg.Anderle

friederike

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #3 am: 06. Juli 2010, 19:37:54 »
Danke für Eure Antworten!
Sollte ich mich schon mal im Vorraus bei der Krankenkasse melden und mich bei einem Rechtsanwalt erkundigen?
Das niederschmetternde Ergebnis haben wir gestern erst bekommen und nächste Woche haben wir erst den Termin bei seinem Onkologen und bei seinem Radiologen. Seine letzte Bestrahlung ist jetzt ein Jahr her. Aber da der Tumor sehr gross ist, fürchte ich das die Bestrahlung alleine nichts bringt. Da müssen wir wohl stärkere Geschütze auffahren. Ich hoffe, das er bis Oktober durchhält und wir dann nach Berlin können zur Nanotechnologie.
Mir ist auch gerade eingefallen, das ich mich da vorher erkundigen muss, ob er jetzt vorher noch mal bestrahlt werden darf. Ansonsten müssen wir es erst mal nur mit Avastin versuchen, vielleicht mit einem zweitem Medikament dazu.
Ganz ehrlich gesagt, zu seinem Onkologen hier habe ich kein grosses Vertrauen, dass da mehr als das übliche Chema drin ist.
Liebe grüsse  Friederike

Offline anderle

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #4 am: 06. Juli 2010, 19:51:16 »
HalloFriederike!
Ich weiß nicht warum das bei Euch in Deutschland so schwierig ist.Bei uns in Österreich ist das alles kein Problem.Du kannst unmöglich bis Oktober warten,auf keinem Fall.Ein Glioblastom wächst explosionsartig schnell.
Ihr müsst sofort etwas unternehmen.Besser Heute als Morgen.Ein Rechtsanwalt bringt in dem Sinne nichts das zieht sich alles über Monate.Für das habt Ihr keine Zeit.Dein Mann muss ganz schnell therapiert werden.
Ich verstehe Euere Rechtslage nicht.
Lg.Anderle


Offline Bluebird

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #5 am: 06. Juli 2010, 19:54:22 »


Hallo Friederike,

hier wurde öfters in Zusammenhang mit Avastin Dr. Dresemann genannt.
Ich würde mich mit ihm in Verbindung setzen. Vermutlich kennt er Mittel und Wege,
die Therapie in Gang zu bringen.

http://www.sanego.de/Arzt/Nordrhein-Westfalen/4427-Duelmen/Innere+Medizin/228723-Dr-med-Gregor-Dresemann/

Viel Kraft und Mut
LG
Bluebird
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fips2

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #6 am: 06. Juli 2010, 20:56:30 »
Hallo Frederike
Wie weit habt ihr bis Freiburg?
Die Onkologie dort ist sehr kompetent und ehrlich.
Vielleicht wär das eine Anlaufstelle? Zumindest zur Beratung.
Mail doch einfach mal an.
http://www.uniklinik-freiburg.de/neurochirurgie/live/Schwerpunkte-1/Neuroonkologie.html

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 06. Juli 2010, 22:28:30 von fips2 »

friederike

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #7 am: 06. Juli 2010, 23:12:19 »
Wir wohnen in Hamburg. Ich habe heute schon mit dem UKE telefoniert. Aber da wir bis jetzt in einer anderen Hamburger Klinik behandelt wurden und dort nicht Patient waren, ist es schwierig da einen Termin zu bekommen. Ich habe heute die CD von seinem letzten MRT abgeholt und will morgen eine Kopie dort vorbeibringen. An den Prof. dort kommt man als Kassenpatient nicht ran, aber der Dr. Heese aus der Poliklinik hat hoffentlich bald einen Termin für uns. Ich finde es auch ganz wichtig, daß wir besser so früh wie möglich mit einer neuen Therapie anfangen um wenigstens erstmal das Wachstum zu stoppen. Besser wäre natürlich das das Ding sich zurückentwickelt. So schnell wie das Ding gewachsen ist (vor 3 Monaten beim MRT war noch nichts) ist es ganz wichtig sofort zu handeln. Ich habe einfach Angst, das uns die Zeit davonläuft, weil wir auf Termine warten.
Ist schon deprimierend nach der Diagnose gestern und der Aussage "schulmedizinisch austherapiert" dann auch noch Absagen zu kriegen, weil der Tumor z.B. für das Cyberknife nicht geeignet ist, für die APG 101 Studie zu groß ist, oder in der Charitee erst mal jetzt nur der Behördenkrieg läuft nach der Zulassung und zur Zeit nicht behandelt wird. Aber zum Kopf hängen lassen haben wir nicht die Zeit. Ich werde dem Dr. Dresemann auch eine Kopie schicken. Soweit ich weiss, hat er auch telefonische Sprechstunde. Ich hatte voriges Jahr im September schon mal mit ihm telefoniert und mir einen Rat geholt. Da war es aber Gott sei Dank dann doch kein Tumor, sondern nur Narbengewebe. Wir hatten damals die Hälfte vom Gewebe nach der zweiten OP zur Aufbereitung nach Köln geschickt um dentritische Zellen für eine Impfung zu gewinnen. Da es aber Narbengewebe war und keine Tumorzellen, geht es jetzt mit der Impfung natürlich nicht.
Es ging uns so gut, obwohl mein Mann seit der ersten Op nur noch mit dem Gehwagen und lange Strecken mit dem Rollstuhl unterwegs ist. Nach der zweiten Op war der linke Arm nur noch zur Hälfte gebrauchsfähig.  Aber wir hatten uns darauf eingestellt und konnten auch super damit leben. Wir haben im Februar sogar 3 Wochen Urlaub in Indien gemacht. Indien ist zwar alles andere als rollstuhlgerecht, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß, wie die Jahre davor auch. Bloß Motorradtouren gingen nicht mehr. Und der Urlaub hat ihm in Sachen Kondition, mehr gebracht als die 3 Wochen REHA im Januar. Wir haben uns  auch seine Jahresration Weihrauchtabletten "Salakki" aus Indien mitgebracht. Da haben wir jetzt erst mal die Dosis schon erhöht. Wird wohl aber gegen den Tumor nichts ausrichten. Ist uns aber wichtig wegen dem Ödem.
Aber gut das wir jetzt zwischendurch jetzt mal Zeit hatten Luft zu holen, bevor der Kampf in die nächste Runde geht. Ist bloß schlimm, das man, wenn man kämpfen will, soviel von anderen abhängig ist um die Waffen für den Kampf zu bekommen.

Offline Bluebird

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #8 am: 07. Juli 2010, 08:45:09 »
Liebe Friederike.

Du gehst es richtig an. Wünsche Euch, dass eiligst etwas unternommen wird und ihr den Kampf beginnen könnt.

LG
Bluebird
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Offline leneline

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #9 am: 07. Juli 2010, 09:53:15 »
Liebe Friederike,
Dr. Dresemann (auch unser Onkologe) hat über Jahre sehr viel Erfahrung (wie Bluebird auch schrieb). Er hat wohl über 800 HT - Patienten (sagte er mir mal, weil irgend so eine Behörde unbedingt von Ihm ein Schriftstück haben wollte und er sicher wie wir alle die leider übermächtige Bürokratie hassen). Ich bekomme Ihm eigentlich immer ans Telefon (Telefonsprechstunde  ca eine Stunde täglich ab 13:30 Uhr). Vorher mal bei der Rezeption (Frau Timmermann oder Frau Vischerdyk) anfragen. Der Dok. geht zwar locker an die Sache aber es sitzt was er sagt. Übrigens nicht nur Deutschland rückt bei Ihm ein. Wir fahren an einem Tag auch jedesmal fast 1000 km, aber die sind es wert. Er ist ein "Abweichler", hat aber damit Erfolg, die auf sehr viel Erfahrung beruht.
Herzlich Hans - Mann von Leneline (OLI III)

Offline Caro

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #10 am: 07. Juli 2010, 11:32:17 »
Hallo Frederike,
die Uniklinik Bonn (Neuroonkologie, Prof. Herrlinger) führt Behandlungen mit Avastin durch. Falls Ihr in Hamburg keinen Erfolg habt, könnt Ihr es vielleicht dort versuchen. Und notfalls würde ich auf eigene Kosten einen Privattermin vereinbaren. Warten auf Termine ist in Eurer Situation undenkbar !

Ich drücke alle Daumen. Lieben Gruß, Caro

friederike

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #11 am: 07. Juli 2010, 14:15:38 »
Habe eben mit Dr Dresemann telefoniert. Ich wollte Ihm gerne die CD vom letzten MRT schicken und habe ihn gefragt, ob er mir eine Therapieempfehlung für unseren Onkologen hier schicken kann.
Ihr werdet nicht glauben was seine Antwort war: Mein Onkologe wird es sowieso nicht mit Avastin, welches er jetzt als nächstes Mittel sieht, versuchen (Zulassung etc.) und erst die Cd schicken ist auch keine Zeit, es muss sofort gehandelt werden. Er kennt das mittlerweile schon mit allen Krankenkassen. Und:
WIR SOLLEN UNS MORGEN FRÜH INS AUTO SETZTEN ZU IHM HINFAHREN UND SOFORT DIE THERAPIE ANFANGEN!!!!
Ich bin so glücklich. Das ist ein Arzt!!!!!! Es ist wieder Licht am Horizont. Ich könnte die ganze Welt umarmen. Diesmal habe ich vor Glück geweint mein Mann auch.
Ich danke Euch allen für das Mut machen und Wege zeigen.
Ich werde Euch berichten.
Hole jetzt schnell seine CD`s aus dem Copyshop. Und dann, wenn der Hahn kräht, auf nach Velen!!!!!

fips2

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #12 am: 07. Juli 2010, 14:57:23 »
Das ist doch mal ne Antwort.
Cooooooooool

Da sieht man es mal wieder. Es gibt doch noch Ärzte die sich den Krankenkassen und der Verwaltung nicht beugen und den Mensch als Mittelpunkt sehen. Kosten sind da nebensächlich.

Wir drücken alle die Daumen dass die Therapie den erwünschten Erfolg hat.

Gruß Fips2

Offline Bluebird

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #13 am: 07. Juli 2010, 19:29:04 »

Hallo Friederike!


Eine sehr hoffnungsvolle Wende ist dass. Daumen nach oben und viel Glück!

LG
Bluebird
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friederike

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Re:Avastin und Rebestrahlung
« Antwort #14 am: 09. Juli 2010, 08:46:32 »
Gestern Abend waren wir einfach zu kaputt und müde. Deswegen heute mein versprochener Bericht. Von der sofortigen Behandlung gleich mal abgesehen, ist es ein Arzt der sofort weiter denkt. Er hat uns darauf hingewiesen, worauf jetzt besonders zu achten ist und erhöhte Gefahr besteht (Lungenembolie, epileptische Anfälle) und auch gleich Vorsorge betrieben. Als erster Arzt. Als mein Mann voriges Jahr seine Lungenembolie hatte, welche er fast nicht überstanden hätte, hatten hinterher alle Ärzte gesagt: Ihr Mann ist da auch Hochrisikopatient! Toll!!!! Hätte man vorbeugen können. Ist es bei der Grunderkrankung nicht irgendwie blöd, wegen sowas dann zu sterben. Falls ein epileptischer Anfall auftritt hätte er mir jetzt auch was mitgegeben, aber ich hatte mir es unter einigen Mühen jetzt schon alleine besorgt. Hat uns auch keiner gegeben. Auf die Idee bin ich ganz alleine gekommen, als er bei seinem letzten anfall, sowas dann im Krankenhaus bekommen hat und habe dann gefragt ob es nicht sinnvoll ist sowas zu Hause zu haben. Hätte uns letztesmal als der Anfall eine ganze Stunde ging und zwischendurch mal stärker und schwächer wurde, gewiss was gebracht.
Jedenfalls sind wir total zufrieden und glücklich mit Dr. Dresemann.
Ich muss jetzt los und nachher fahren wir zur Mutti. Da müssen wir beide erst mal an die Brust, nach der Aufregung der letzten Tage. Ich denke das sie mich inzwischen wiedererkennt, weil mein Gesicht vom heulen abgeschwollen ist. Ich danke Gott, für Menschen wie Dr. Dresemann!!!!!!
Schreibe mehr über alles wenn ich etwas Zeit habe.
Liebe Grüsse an Alle
Friederike

 



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