Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Beide Großeltern an Gehirn-Tumor erkrankt
Blume:
Hallo,
lieben Dank für die Worte.
Mein Opa hat die OP überstanden und ist aus der Reha wieder da.
Dieses Wochenende ist er das 1. mal zu Hause, nachdem das mit meiner Oma passiert ist.
Da es sich um ein Hypophysenadenom gehandelt hat, sind die Heilungschancen sehr gut. Aber die Zeit wird es wohl zeigen, wie er sich schlägt - gerade jetzt in der Winterzeit. Der Lebenswille muss vorhanden sein. Meine Oma hatte sich immer um alles gekümmert, er muss jetzt lernen für sich zurecht zu kommen. Natürlich sind wir für ihn als Familie da.
Ich habe jetzt zum 1. Mal den Bericht meiner Oma gelesen. Vielleicht kann mir jemand helfen, dass zu übersetzen? ich kann damit nicht so viel anfangen und würde es gerne verstehen.
Diagnose: Glio IV
"große intrazerebrale Raumforderung im frontotemporalen Marklager rechts bis in den Stammganglienbereich und im Thalamus beidseitig"
Von Strahlen- und Chemo wurde aufgrund des Zustands abgeraten.
Wie lange muss das Ding schon in ihem Kopf gewesen sein? Wie schnell ensteht sowas? Warum haben wir nichts bemerkt?
Ich mache mir solche Vorwürfe. Man hätte doch was bemerken müssen. Bzw. habe ich etwas gespürt, aber ich habe es nicht wahrhaben wollen. Ich weiß, dass sie es gespürt hat, dass sie bald sterben wird (noch bevor die Diagnose bekannt war) und ich war nicht für sie da, damit sie darüber reden kann. Ich habe gesagt, du stirbst nicht, du musst kämpfen.
Gerade bei dem Glio habe ich erkannt, dass es Sachen im Leben gibt gegen die du nicht kämpfen kannst. Ich finde das grausam.
Auf Fotos sehe ich jetzt, wie bereits einige Monate vorher ihre rechte Gesichtsseite mehr hängt als die andere.
Bei mir hat sie ein großes Loch hinterlassen. Ich vermisse sie so sehr.
Bluebird:
Hallo Blume.
es ist lieb, dass Du Dich wieder meldest. Der Großvater hat also noch hoffentlich viele Jahre geschenkt bekommen und ist, wie ich lese, in Eurer Mitte herzlich willkommen.
So traurig es ist, dass die Großmutter an diesem Glioblastom sterben musste, so solltest Du Dich nicht mit Gedanken quälen, dass Du hättest das verhindern können. Der Tumor mag rasant gewachsen sein, dass die Ärzte ihm nichts entgegensetzen konnten.
Du möchtest wissen, was der Bericht aussagt, auch wenn es letztlich nichts ändert. Aber ich kann nachvollziehen, dass Du verstehen möchtest, was vorgegangen ist.
Hier eine knappe Erklärung (Wikipedia) und eine Abbildung, die Aufschluss geben:
"Marklager ist eine Bezeichnung für die zentrale weiße Substanz, die sich beim Gehirn höher entwickelter Tiere als Centrum semiovale unterhalb der Großhirnrinde bzw. im Kleinhirnkörper (dem Corpus cerebelli) als Corpus medullare cerebelli befindet"
http://www.scepticthomas.com/images/brain.jpg
Ich wünsche Dir, dass Du auch wieder zur Ruhe kommst und Dich auf das Leben konzentrieren kannst. Behalte Deine Großmutter mit den schönen gemeinsamen Stunden in Erinnerung.
LG
Bluebird
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