HirnTumor-Forum

Autor Thema: Hirntumorzellen durch Diät aushungern  (Gelesen 37059 mal)

Fröya

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #15 am: 16. September 2010, 15:33:51 »
hmmm..sehr interessant das ganze!!

Seit mein Vater 2009 seinen Glio IV hat, haben wir sehr auf seine Ernährung geachtet. Dies war oft nicht leicht, da er geradezu scharf auf jegliches süße ist.
Sein Zustand blieb stabil bis hin zu einer Verkleinerung des Astrozytoms (sein zweiter, inoperabler Tumor)..

Nun haben wir die letzten 5 Wochen im Urlaub verbracht und er durfte quasi essen was er wollte - sprich: UNMENGEN Zucker. Ich hatte schon immer geschimpft, aber nein - Mama und Brüderchen wollten ihm was Gutes tun..Er stopfte nur Zucker, Gebäck, Kuchen, Schokolade und ab zu vielleicht mal Käse (war neben Fisch so ziemlich das einzig herzhafte, das er gegessen hat..) in sich hinein....

Und heute hatte er eine erneutes Untersuchung - Ergebnis: Astro ist gewachsen. Scheisse.
Nun kommt mir natürlich der Gedanke -  kann es tatsächlich mit der extrem zuckerhaltigen Ernährung der letzten 5-6 Wochen zusammenhängen?

Wer weiß...

Offline Bea

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #16 am: 16. September 2010, 17:23:23 »
Hallo Fröya,

lies dir mal den letzten Beitrag von fips durch.
Auch ich finde, dass der Arzt dazu etwas sagen kann und dass auch individuell auf die körperliche Verfassung geachtet werden sollte.

Sicherlich ist der Mittelweg immer ein guter Weg. Aber man hat im Leben auch Phasen und es geht auch ein Stück weit um das Genießen an sich.
Wenn jemand bei einem ordentlichen Stück Kuchen oder von mir aus auch einer Tafel Schokolade Genuß und "Entspannung" findet, dann würde ich es ihm lassen.

Dass das Wachstum mit der Ernährung von 5-6 Wochen zusammen hängen kann halte ich mit meinem med. Laienwissen für unwahrscheinlich.

LG,
Bea

Fröya

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #17 am: 16. September 2010, 17:48:06 »
Ja, ich vertrete auch sehr die einstellung, dass ausgewogene ernähung das beste ist.
Ganz sicher werden wir nun nicht völlig auf zucker und co verzichten.
Dazu essen und geniessen wir auch alle zu gern :P

Aber wir werden es bei ihm sehr einschränken. Er hat eben nicht normal gegessen sondern morgens, mittags, nachmittags, abends ZUCKER. Und das ist auch für gesunde menschen nicht gut.
Und wenn es schon einen Zusammenhang zu geben scheint, dann sollte man es als Glio-Patient wirklich einschränken - finde ich.
Versuchen kann mans.
Aber ernsthaft Hoffnung setz auch ich beinahe ausschließlich in die Chemo-Umstellung..


Offline kit

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #18 am: 16. September 2010, 20:18:56 »
Liebe Froya ,
ich bin  der gleichen Meinung wie Bea .. aus eigene Erfahrung . Habe in meiner 12 Zyklen max. dosierte Temodal mit Übelkeit zu kämpfen auch über die Einnahme hinaus .  Bin auch reichlich mit Medis von Onkologen versorgt worden , da er meine Beschwerden sehr ernst nahm .
Irgendwie konnte weiterhin kein Essen sehen und habe mich von reine Kohlenhydrate überwiegend Süsses ernährt obwohl ich wusste , dass es eventl. nicht gut sein konnte . Nichtdestotrotz konnte ich mein 55 kg halten und mein Tumor ist in der Zeit nicht gewaschen . Ich glaube sonst wäre ich durch verhüngern und nicht durch Tumor gestorben . ;)
 Auch das ständige schwach fühlen und Ekel ist kein lebensqualität . Glaub mir , du kannst schlecht einen Mensch davon abbringen was zu Essen , wenn er was gefunden hat das ihm gut tut , nämlich das Hunger zu stillen und davon nicht erbrechen zu müssen .
Zeit für gesundes Essen hoffe ich kommt bald wieder für ihn . 
Alles Liebe
Kit

fips2

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #19 am: 16. September 2010, 20:43:29 »
Bravo Kit
Den Nagel auf den Kopf getroffen.

Es gibt z.B. Menschen die leiden an Morbus Crohn, einer sehr schmerzhaften, entzündlichen Darmerkrankung. Der Darm sieht innen aus als ob man sich die Haut aufgeschürft hätte und es bilden sich Verkrustungen, die den Darm immer mehr einengen bis zum Darmverschluss. Sehr unangenehme Sache.
Diese Menschen leiden auch unter starken Problemen mit der Ernährung, die zu Ekel vor gewissen Speisen und Reaktionen wie Durchfällen udgl. führen.

Die einzige Diät die man solchen Patienten bieten kann ist. "Essen sie das auf was sie gerade Lust haben"
Und wenns an Tag 3 Tafeln Schokolade oder lediglich nur Tomatenbrot ist. Egal. Die Hauptsache der Körper bekommt die Nährstoffe die er braucht.
Ein Crohnie sagte mal zu mir. "Wenn ich Lust auf ein Steak hab, dann muss ichs gleich essen. Wenns sein muss auch 2. In 3 Stunden kann der Appetit schon wieder darauf weg sein und ich bekomme nix Andres in mich rein. Man muss auf seinen Körper hören. Der verlangt schon was er braucht und das bleibt auch meist drin."

Natürlich kann man damit auch übertreiben. Fressorgien,  ausgelöst durch Cortison, (Crushing-Syndrom), muss man natürlich entsprechend begegnen . Aber wenn der Körper in einer normalen Figur bleibt, bzw. in einer Abmagerungsphase ist, sollte man ihm geben was er verlangt.

Auf der andren Seite  nimmt man den Menschen mit den Diäten, die alles nur Vermutungen sind, die letzte kleine Freude die sie haben. Versucht es mal von der Seite zu sehen.

Warum sollte man einem über 80 jährigen lungenkranken Menschen , der lebenslang Raucher war, das Rauchen  die letzte Zeit noch verbieten? Was bringt es denn noch außer Unzufriedenheit? Obs Jahre oder Monate im Endeffekt an Lebenszeitgewinn bringt wag ich zu bezweifeln. Eher das Gegenteil weil er durch den Entzugsstress noch mehr belastet wird.

Sicher kann man entsprechende Diäten machen. Aber bitte mit Maß und Ziel und vor allen Dingen ohne Zwang.
Das ist meinen Meinung zu dem Thema.

Gruß Fips2

PS.
Ach ein Spruch fällt mir noch ein den ein befreundeter Rollifahrer die Tage bei einem Treffen mal losließ.

" Lieber 60 Jahre gut und zufrieden gelebt, als 80 Jahre trist auf dieser Welt gewesen zu sein."
« Letzte Änderung: 16. September 2010, 20:51:26 von fips2 »

Fröya

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #20 am: 16. September 2010, 20:55:05 »
Das mag ja alles sein, aber mein Vater hat NULL Nebenwirkungen von der Chemo.
Es gab mal ne Zeit mit Austronautennahrung, aber die war nur sehr kurz und da hat er auch bekommen was auch immer er wollte.

Er isst und es schmeckt ihm auch oft. Und die Waage..naja, die zeigt immer mehr an.. ;)  Bei der Chemo musste vor nem halben Jahr sogar die Dosis erhöht werden weil er so zugenommen hat. Er hatte schon immer mit etwas Übergewicht zu "kämpfen" und das hat sich seit der Krankheit auch nicht verändert. :P

Er ist nur wie ein kleines Kind und nimmt sich hier nen Schokoriegel und da nen Kuchen. Er kann auch was anderes essen, er mag nur lieber Süßes. Und er sagt dann gerne, dass ihm was nicht schmeckt und jammert und jammert. Und wenn er dann was Süßes kriegt, schaufelt er rein. Wenn nicht - naja, nach meckern und schimpfen schaufelt er auch da rein!!  :D

Von daher ises nicht so, dass wir ihn in den Abgrund stürzen würden, wenn wir ihm den Zucker mal ordentlich kürzen... Man muss es ja nun wirklich nicht herausfordern.
Gesunde Ernährung eben.

Offline Steppenwolf

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #21 am: 31. Januar 2012, 16:07:22 »
Ich habe auch mal den Tipp bekommen, um jeden Preis auf Kohlenhydrate zu verzichten. "Kein Malzbier mehr?" - "Kein Malzbier mehr!"

Mein jetziger Arzt, den ich für eine Konifere  ;) halte, hat aber etwas sehr Logisches gesagt. Das Gehirn brauche stets konstante Bedingungen. Sollte vom Hirn signalisiert werden, dass gerade Zuckerbedarf herrscht dann spielt es so gut wie keine Rolle ob man darauf achtet, sich zurckerfrei zu ernähren. Denn im Notfall zapft der Körper Fett und Muskeln an und holt sich seine Kohlenhydrate einfach auf dem Umweg.

Wie gesagt, für mich macht die Erklärung Sinn. Was haltet Ihr davon?

(Der Umkehrschluss soll natürlich nicht lauten, dass man sich mit Süßzeug zustopfen darf. Maß halten ist, wie bei jedem Menschen, angesagt.)

Offline pino

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #22 am: 04. Juli 2012, 17:30:32 »
Super olles Thema, aber so wie ich hier reingeschaut habe tut das auch ein anderer irgendwann.
Ich bin hier nur noch selten unterwegs, gehoere nicht mehr hier hin da ich keine Metastase mehr im Hirn habe. Mittlerweile hatte man ach meinen Primaertumor gefunden(Lunge) und nach 3 zyklen Chemo (Cisplatin und Alimpta)operiert und der Tumor war schon Tod nur noch nekrotiesirtes Gewebe keine lebende Tumorzelle. Vor der Chemo habe ich auch noch eine B17 Therapie in D-Land gemacht. Und dann noch mein Essen auf viel Gemüse und Früchte und Zuckerfrei (sp gut wie moeglich)
So.. meine Ärzte glauben das der Erfolg in der Chemo liegt. Kann sein kommt unglaublich selten vor das der Tumor Tod ist nach 3 Zyklen. Kann aber sein. Ich weiß nicht ob es doch nicht vielleicht das B17 war oder die Megaenzyme oder die Fruchsaefte und das gesunde Essen, ist mir aber auch egal. Ich weis nur ich mache genau so weiter damit ich gesund bleibe.
Ich kann mir auch vorstellen das alles zusammen geholfen hat.
Aber ich habe nicht gewartet bis mir eine Studie irgend etwas bewiesen hat.
Und ich kann nur sagen, es ist absoluter Bloedsinn das das leben keinen Spass macht wenn man nicht jeden Tag Torten und Eisberge in sich hinein schaufelt.
Fuer mich gilt das Gegenteil. Ich geniesse es vom Krepps geheilt zu sein.

Offline Glio12

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #23 am: 04. Juli 2012, 19:36:19 »
Hallo pino,
erst mal: Glückwunsch, deine Geschichte ist toll.
Viele Grüße
« Letzte Änderung: 04. Juli 2012, 19:56:29 von PetraSch2002 »

Meike

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #24 am: 15. August 2012, 07:56:34 »
Huihuiui...hier gings im Sommer 2010 ja heiß her. ;)
Habe gerade zum ersten Mal diese Seite aufgeschlagen
und bin ganz fasziniert von so viel Ernährungsenthusiasmus
einiger Betroffener und Angehöriger. Ein Thema bei dem ich auch
des Öfteren mit meinen lieben Familienmitgliedern verzweifele, da diese mir auch
in regelmäßigen Abständen erklären wollen, was für mich gesund ist und was nicht.

Ich sag's jetzt mal mit meinen üblichen platten und unbeschwerten Worten:
Ich esse, wonach mein durch Chemotherapie gebeutelter Körper verlangt, weil
es mir sonst so hundsmiserabel geht, dass ich mich wahrscheinlich über kurz oder lang in der nächsten Psychiatrie aufgrund einer Depression wiederfinde.
Sicherlich sind meine Blutwerte nicht immer die besten, aber alle mit mir in Kontakt stehenden Ärzte (HA, Hämatologe, Neurologe, Neuroschirurg und Neuroonkologe) empfahlen mir bis jetzt:
"Frau M., essen Sie was Sie wollen. Hauptsache Sie essen und sie fühlen sich wohl."
 Genau das tue ich und genau so halte ich die kommenden Zyklen auch nur aus.

Aber gut, macht ja nicht jeder ne Chemo und jeder hat das Recht auszuprobieren, was er zwischendurch für richtig und erfolgreich ansieht....bis dann der große Japp auf ne Schweinshaxe oder ne Tafel Schokolade daherkommt... :o

Ich wünsche jedem von Euch, dass er diesbezüglich "seinen richtigen" Weg findet.

Liebste Grüße,
Meike  :)

Offline anderle

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #25 am: 15. August 2012, 09:44:34 »
Wie nett der Herr Karl hat sich wieder mal zu Wort gemeldet!!!
Man kann kein Glioblastom aushungern,aber lieb das Sie es immer wieder versuchst.
Wenn man diese Krankheit schon hat,sollte man wenigstens noch etwas an Lebensqualität haben,so lange es geht und dazu gehört essen und trinken.Auf alles was der Patient(unsere lieben Lust und Laune haben.)Und auch trinken, hab ich Lust auf Bier trinke ich es,habe ich Lust auf ein fette Grillsteak esse ich es!!!!Für meinen Mann war das so wichtig und solange es ging hat er es mit Genuss genossen.Gott sei Dank!!!!!
Herr Karl Sie sind hier auf der falschen Seite,versuchen Sie es mal in einen Diätforum und meine Meinung zu Ihnen kennen Sie ja!!!!!
Mfg.Anderle

Offline anderle

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #26 am: 15. August 2012, 09:47:55 »
und ich habe Ihnen damals schon gesagt fahren Sie auf diese Insel der Heilung,aber lassen Sie Menschen die es schon schwer genug haben mit diesem Schwachsinn in Ruhe,sonst poste ich öffentlich Ihre an mich PN.Ich weiß was Sie für einer sind.Pfui Teufel!!!!!

Offline Pem34

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #27 am: 15. August 2012, 14:39:43 »
Oh ja, da ging es ja wirklich zur Sache!

Aber ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass es einen Zusammenhang zwischen Tumor und Zuckerverlangen des Körpers gibt.

Mein Mann war, bevor es mit ihm so extrem bergab ging, regelrecht Zucker-süchtig. Nach dem Essen musste er unbedingt IMMER was Süßes haben. Auch abends zog er sich fast jeden Tag eine halbe Tafel Schokolade rein. In sämtliche Getränke wie Tee und Kaffee mussten Unmengen an Zucker.

Als dann ein großer Teil des Tumors entfernt wurde, war es mit dem Zuckerverlangen schlagartig vorbei. Zuerst hat er sich regelrecht vor süßen Sachen geekelt.

Meine persönliche Theorie dazu ist, dass der Tumor selbst seeehr viel Energie benötigt. Aber ich befürchte auch, wenn du ihm diese Zucker-Energie verweigerst, wird er sich die Energie aus deinen Körperreserven holen und dich schwächen.

Mein Mann bekommt auch die Speisen, die er möchte. Mache ich das nicht, isst er gar nichts...  und das kann er sich nicht leisten. Er handelt ja nicht mehr logisch sondern instinktiv... und das wird schon richtig sein.

LG
Pem




Meike

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Re:Hirntumorzellen durch Diät aushungern
« Antwort #28 am: 15. August 2012, 15:04:06 »
Ja, ich glaube auch, dass es da sicherlich einen Zusammenhang gibt.
Gut, bei mir ist der Tumor nicht der ausschlaggebende Faktor, dass ich nur Wassereis (mit vielen künstlichen Farbstoffen...sabber!!!! :P) in mich hineinstopfen muss, sondern eher die Chemo.
Ich habe es ja auch "nur" mit einem AstroII zu tun.
Beim GlioIV an der dementsprechenden Stelle sieht das sicherlich anders aus und da würde ich auch als Angehöriger verunsichert sein, wenn mein Partner plötzlich Unmengen an Süßigkeiten äße.
Schwieriges Thema, aber dennoch eine echt spannende Seite hier.  ;D

L.G., Meike


 



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