Bin neu und wage meinen ersten Beitrag

[Blue-Flieder]

Hallo,

ich bin im Februar 2009 an einem gutartigen Meningion (WHO 1) operiert worden. Er wurde durch einen Sprachausfall entdeckt und war langsamwachsend (Verkalkungen) etwa Hühnereigroß und hatte unregelmäßige Ausbuchtungen. Die OP (5 Stunden) verlief gut und mein Sprach- und Lesevermögen ist nach einiger Zeit wieder vollkommen zurückgekehrt. Glücklicherweise wurden auch bisher keine Rezidivtumore gefunden.

Ich nehme das Medikament Timox 2mal tgl. 300 mg.

Anfang diesem Jahres wurde aufgrund einer sehr positiven MRT Nachkontrolle versucht Medikament komplett abzusetzen. Ist leider nach ca. 3 Wochen fehlgeschlagen. Ich hatte wieder einen Sprachausfall und muss daher wieder das Medikament nehmen.

Damals hatte ich zusätzlich versucht mit einer Basendiät (viel Obst und Gemüße aber wenig Kohlenhydraten) mein jahreslanges angefressenes Gewicht in den Griff zu bekommen. Hatte zu der Zeit auch unregelmäßigen Schlaf. - Naja, war wohl zu übermütig... denn dann kam der Rückschlag.

Nun ist es zur Zeit wieder so, dass ich das Gefühl habe, wenn ich die Tabletten tagsüber reduziere bin ich konzentrierter und nicht so müde. Ging auch einige Zeit gut. Habe auch jetzt wieder mal versucht abzunehmen. Denke das ist alles die Folge für meine jetzigen war Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und Unkonzentriertheit.

Oder kann auch einfach das unbeständige Wetter daran schuld sein. Denn meine Narbe tut auch oft weh.

Bin im Äußendienst als Kundenberaterin tätig. Da ist volle Konzentration gefragt. Und auch oft stressig. Dummerweise sind die oben beschriebenen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten gerade bei einen Coachingtermin mit meiner Chefin aufgetreten. Konnte aufgrund der kurzen Terminfolge auch nicht richtig Mittag essen.

Nun stellt sich mir die Frage, ob eine mangelnde Ernährung oder Diäten Auslöser für epeleptische Anfälle sein können oder sich negativ auf die Prozesse im Gehirn auswirken können.

Habe auch schon daran gedacht die Tätigkeit im Außendienst aufzugeben, da ich Abends immer sehr fertig bin und mich oft frage, wieviel Zeit ich eigentlich in meinem Leben für mich habe. 

Aber im Innendienst ist der Stress nicht weniger und ich kann meine Fähigkeiten nicht mehr ausleben. Hoffe aber, dass die Belastbarkeit wieder kommt und ich mir einfach mehr Zeit geben sollte. Ihr seht, ich bin hin und her gerissen.

Vielleicht muss ich einfach etwas entspannter werden.

Meine Hauptfrage ist aber, ob eine Ernährungsumstellung nach einer solchen OP wieder Auslöser für einen Anfall sein kann.


LG Blue-Flieder



 

[heifen]

hallo ich weiss, dass man mit epi einen sehr regelmaessigen tagesablauf haben sollte, also schlaf und esszeiten sowie moeglich
einhalten
wenn ich vergesse zu essen(hab selten hungergefuehl), bin ich auch "empfindlicher"
bacioni
heifen
das wetter macht mir auch zu schaffen, bin sehr wetterfuehlig
aber allerdings schon seit eh und je
bacioni
heifen

[Bluebird]

Hallo Blue-Flieder,

ein sehr schöner Benutzername...ich sehe ihn direkt vor mir mit seinem Duft .

Schön, dass Du uns gefunden hast, Ich hoffe, dass Du hier interessante Informationen findest und Betroffene, die sich mit Dir austauschen möchten.
Möchtest Du uns berichten, in welcher Klinik Du operiert wurdest? Der plötzliche Verlust des Sprachvermögens war sicher ein Schock für Dich, der auch psychische Folgen hatte. Ich hoffe, dass Du mit der Sprache auch die seelische Balance wiedergefunden hast,
Nun zu Deinem Anliegen, auf das ich zunächst mit einer Gegenfrage eingehen möchte:
Fühlst Du Dich bei Deinem behandelnden Arzt gut aufgehoben? Hast Du mit ihm über die Problematik gesprochen und ist in dem Zusammenhang ein Medikamentenwechsel in Betracht gezogen worden?Anti-Epileptika können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Erschöpfung hervorrufen. Vielleicht würde sich ein anderes Präparat günstiger auswirken.

Zum großen Thema Ernährung bei Hirntumoren/Epilepsie gibt es in unserem Forum Beiträge.
Es wurde in Studien festgestellt, dass eine ketogene Ernährung günstigen Einfluss nimmt bei kindlicher und Epilepsie bei Jugendlichen.
Du schreibst von Gewichtproblemen. Da die ketogene Ernährung äusserst fettreich ist, befürchte ich, dass sie nur ansatzweise für Dich geeignet sein dürfte. Ich würde an Deiner Stelle eine Diät, gleich welcher Art, sowieso nur nach ärztlicher Absprache einhalten.

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,5629.msg40945.html#msg40945

http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Erkrankungen/Epilepsie/Artikel/4352.php


Dein Job ist sicher belastend und der Gesundheit nicht dienlich. Als Aussendienstmitarbeiterin wirst Du viel unterwegs auf Strecke sein. Dir ist  bekannt, dass nach einem epileptischen Anfall Autofahren für mehrere Monate, ein Jahr, bis zum Okay der Ärzte, erst einmal auf Eis gelegt ist.
Mit gut einstellten Medis besteht hier keine Einschränkung.

LG
Bluebird

[Jens B]

Hallo Blue-Flieder,

auch ich möchte dich bei uns herzlich willkommen heißen!
Freue mich für Dich, dass kein Rezidiv gefunden wurde! So soll es auch bleiben! 
Ich bin auch der Meinung, dass Dein Job im Außendienst dich stresst und der Gesundheit nicht dienlich ist!
Ernährung und ausreichend Schlaf spielen auch eine erhebliche Rolle! Auch hier wurden dir ja schon 2 gute Links genannt.
Wie Heifen schon erwähnte, dass sie wetterfühlig ist, so habe ich mit dem Wetterumschwung mitunter auch erhebliche Schwierigkeiten! Ich wage zu behaupten, dass dieses Manko vermutlich alle HT-Patienten haben, egal ob sie an Epilepsie leiden oder nicht. Ich bin ebenfalls Meningeombetroffener. Falls Du Interesse hast, kannst Du meine Beiträge über mein Profil aufrufen.
Garantiert bekommst du noch weitere Antworten! Vielleicht von Epileptikern, die auch solche Probleme haben.
Alles Gute!

LG Jens B

[Blue-Flieder]

Hallo vielen Dank für die Einträge.

zu Blue-Bird -- Ja ich liebe blauen Flieder sehr!!! 
Ich bin im Helius-Privat-Klinikum Erfurt vom Prof. Dr. Rosahl operiert worden und war sehr zufrieden. Dieser Mann hat mir ein 2. Leben geschenkt.

zu meinem Beitrag:
Muss gestehen, dass ich dieses Wochenende sehr über meine Zukunft nachgedacht habe.  Mir geht es jetzt wieder gut. Ich denke, ich muss mich einfach besser kennenlernen. 

Waren auch voriges Wochenende bei einer Silberhochzeit eingeladen und ich wollte meinen Mann den Abend nicht verderben. Da es weiter weg war, bin ich auch erst nacht um 3 ins Bett gekommen. 

Naja, in Zukunft muss ich einfach vorher NEIN sagen. Es kann nicht sein, dass ich dass dann im Nachgang mit Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen ausbaden muss. Der Arzt in der Reha hatte mir ja auch gesagt, dass ich für regelmäßigen Schlaf sorgen soll.

Ich denke meine und die unregelmäßige Ernährung und Tabletteneinnahme spielen zusätzlich eine zusätzliche Rolle, dass es mir vorige Woche nicht so gut ging.

Wenn es mir gut geht, vergesse ich oft die OP. Ich denke, dass ist grundsätzlich auch gut so. Meine Arbeit macht mir Spaß und lenkt mich ab. Ich denke ich muss einfach lernen damit umzugehen, dass ich in bestimmten Phasen nicht so sehr belastbar bin. Nun war das Wetter auch in der letzten Zeit sehr wechselhaft.

Ihr seht, ich versuche mich zu finden. 

Was das Autofahren betrifft, habe ich das OK vom Arzt. Falls wirklich wieder ein Epi-Anfall auftreten sollte (was hoffentlich nie wieder passiert) , dann äußert sich das "nur" mit der Sprache und dem Lesen. Gedanklich und Körperlich bin ich aber noch da. Für den Notfall habe ich mir jetzt kleine Visitenkarten beschrieben und eingesteckt, damit ich dem Arzt erklären kann wass mit mir los ist.
Nehme jetzt aber auch wieder brav meine Tabletten. :-)

Finde auch den Leitspruch von Jens B sehr gut.

So nun will ich mal das Wetter genießen und alle negativen Gedanken beiseite lassen. Denn heute ist ein schöner Tag.

Danke Euch noch einmal wünsche Euch allen viel Gesundheit und positive Engergie! Werde Euch weiter berichten.

Blue - Flieder

[Jens B]

Hallo Blue – Flieder!

Schön, wieder mal von dir zu hören! Danke auch für die "Blumen: Finde auch den Leitspruch von Jens B sehr gut."!
Hm, das NEIN sagen muss man wirklich lernen. Erst recht, wenn man "sowas" hinter sich hat!
Ja natürlich ist regelmäßiger und auch ausreichender Schlaf sehr wichtig! Du hast es richtig erkannt, unregelmäßige Ernährung, Medikamente & der Wetterumschwung spielen zusätzlich eine große Rolle.
Du schreibst: "Wenn es mir gut geht, vergesse ich oft die OP." Das geht mir ganz genauso! Aber dann stößt man eben wieder auf seine Grenzen …
Bin auf deinen nächsten Bericht gespannt.
Viel Kraft, Erfolg & alles Gute bei der "Selbstfindung"! 

LG Jens B

[Bluebird]

Hallo Blue-Flieder,

Du wurdest von Prof. Dr. Rosahl operiert. Da warst Du in besten Händen. Ich habe gelesen, dass er seine Facharztausbildung bei Prof. Dr. Madjid Samii absolviert hat.

Nun, bis 3 Uhr morgens feiern ist nicht Jedermanns Sache. Da machen sich leider oft wieder die "alten Narben" bemerkbar. Wenn Du erst einmal das Maß des Erträglichen für Dich herausgefunden hast, musst Du aber nicht grundsätzlich auf dieses Vergnügen verzichten.

Du hast also zum größten Teil Dein Terrain privat und beruflich zurück erobert. Das ist ebenso fantastisch wie die Tatsache, dass Du wieder Auto fährst. Vernünftig, dass Du immer einen Hinweis bei Dir trägst für den Fall des Falles, der hoffentlich nie wieder eintritt.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.

LG
Bluebird