Hallo an alle !
Natty ist mein Name, 40 Jahre, aus Österreich.
Ich kenne dieses Forum erst seit Februar dieses Jahres, habe sehr viel gelesen und es hat mir sehr viel Angst genommen die ich vor der OP hatte. Ich hatte mich mit der Diagnose "angefreundet" und akzeptiert - dann war es halb so schlimm - glaubte ich. Doch im innersten da ist sie doch da - spätestens die Stunden vor der OP.
Ich habe es regelrecht heruntergespielt und allen gesagt es sei nicht schlimm.
Ich wurde heuer im März operiert. Ich hatte ein Olfactorios rinnen Meninginom. 3,5 x 3 cm groß - leicht rechts.
Schnitt über den Haaransatz bis zum Ohr. 4cm großes Loch in der Stirne. Wurde mit Schrauben wieder befestigt.
Nach der Operation war ich 24 Stunden auf der Intensivstation.
Dort von der Narkose erwacht hatte ich höllische Schmerzen die nicht aufhörten.
Schwer zu beschreiben. Es ist als wäre der gesamte Schädel in einem Schraubstock gezwängt und immer fester gepresst wird. Das gleiche von innen herausgepresst.
Kein Schmerzmittel half. NeoDolopasse usw. wurde mir alles über den ZVK zugeführt. Es half nichts. Stunden unerträglicher Schmerzen - ich habe geheult. Wenn ich aufstehen hätte können wäre ich aus dem Fenster gesprungen - solche Schmerzen waren das. Auf meiner Schmerzskala auf Stufe 12. Es war grausam.
Die Ärzte meinten ich sei nur sehr schmerzempfindlich und nach so einer OP hätte man keine Schmerzen. Na eben - ich schon.( Ich habe hier im Forum ja auch gelesen dass so eine Operation nicht schmerzhaft sei. )
Nach Stunden ärgster Schmerzen brachten sie mich zum CT. Das war ganz normal bestätigte mir der Arzt. Dann wurde mir Dipidolor (ähnl. Morphin) verabreicht. Die schmerzen wurden für 4 Stunden erträglich. Dann gings wieder los.
Am nächsten Tag kam ich dann auf die Normalstation und wurde noch mittels des ZVK mit Scherzmitteln versorgt.
Als dieser dann abgehängt wurde bekam ich dann normale Kopfschmerztabletten. Die natürlich nichts halfen und ich nur Magenschmerzen davon bekam.
Abends waren die Schmerzen wieder so stark - kaum auszuhalten. Ein Migräneanfall ist ein Klaks dagegen.
Schon wieder musste ich nach dem Schmerzmittel betteln!! Die Krankenschwester meinte sie könne es mir nur alle 12 Stunden geben. Ok. Dann eben 1 Spritze und dann hab ich für 4 Stunden "Verschnaufpause" bis die Schmerzen wieder stärker wurden.
Dann kam der OA zu mir uns sagte dass die Schmerzen normal sind da sich durch die Operation Luft im Kopfinneren befände. Die muss natürlich irgenwie raus und das schmerzt. Kann ein paar Tage dauern. Ja - das hat es auch 6 Tage Hölle!
Endlich konnte ich aufatmen. Es ging dann langsam besser und hatte bis zum 11 Tag - Tag der Entlassung keine übermässigen Kopfschmerzen mehr.
Kontroll MR war auch normal und kein Tumor mehr zu sehen.
Ein EEG wurde nie gemacht.
Hormonstaus wurde gemacht weil sich mein Tumor doch anscheinend recht nahe an der Hypophyse lag.
(Die Aussage meines Operateur war - die Hypophyse ist weit entfernt) Was soll man denn glauben.
Die erste Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten ergab einen viel zu niedrigen ACTH und Cortisol wert. Die 2 Untersuchung nach 4 Wochen ergab das gleiche. ACTH noch niedriger.
Also hat es doch auch die Hypophyse getroffen?
Der Hormonhaushalt ist aus dem Gleichgewicht - und wird sich wieder stabilisieren - so hoffe ich.
Im September hab ich einen Termin bei einer Endokrinologin/ Nuklearmedizinerin die sich das ganz mal anschaut. Mal sehen war dabei raus kommt.
Ich bin froh dass es mir heute ganz gut geht - doch die Frage nach diesen unerklärlich Schmerzen
bleibt für mich offen. Was ist passiert???
Hat jemand ähnlich erfahrungen gemacht??
Psychische Betreuung vor und nach der OP gabs keine. Da muss man alleine durch. Zum Glück gibt es dieses Forum - es gab mir Mut und Zuversicht.
Wäre froh von Euch zu hören.
Alles Liebe
Natty