Liebe Berta,
Ja - viele Menschen sind von Meningeomen betroffen und oft werden sie erst per Zufallsbefund entdeckt. Andere wissen überhaupt nicht, dass sie eins haben und werden damit alt, sterben mit dem Meningeom.
Ja, Meningeome sind in den allermeisten Fällen gutartig.
Ja, es ist gut, sich abzulenken und nicht ständig über das Meningeom zu grübeln.
Aber ein entschiedenes Nein meinerseits, wenn es darum geht, es einfach zu ignorieren oder tot zu schweigen. Ich habe einen Neurologen erlebt, der kurz nach der Entdeckung meines Meningeoms abwinkte mit den Worten "ach, das können Sie vergessen." Da fühlte ich mich mit meinen anfänglichen Sorgen und Ängsten nicht gut aufgehoben und habe den Arzt gewechselt.
Zum Glück. Seither gehe ich zu einem Neurologen, der sehr gewissenhaft ist.
Ich habe auch während der Hirntumortagung in Düsseldorf den Eindruck gewonnen, dass der Referent über Meningeome, Herr Prof. Dr. Roser die Betroffenen und ihre Tumorerkrankung sehr ernst nimmt.
In den Jahren, in denen mein Meningeom beobachtet wird, habe ich mit mehreren Neurochirurgen gesprochen. Jeder von ihnen hat sich Zeit genommen, mir alles zu erklären und meine Fragen zu beantworten. So sollte es sein.
Ein Meningeom ist Glück im Unglück, wenn man andere Hirntumore betrachtet. Aber man sollte es auch nicht unterschätzen. Gelassenheit mit dem notwendigen Respekt. Und ganz wichtig für mich ist, dass ich Ärzte vorfinde, denen ich vertrauen kann, vor allem für den Fall, dass operiert werden muss.
Nimm auch mit gutem Gewissen professionelle Hilfe in Anspruch. Psychotherapeutische Gespräche, wo Du loslassen kannst und die Dir helfen können, unterdrückte Ängste zu verarbeiten. Angst ist ein schlechter Begleiter.
LG
Bluebird