Hallo, Jeanphi,
den Tipp mit dem "Verkleiden" des Kopfes hätte ich Dir auch gegeben, aber da war menno-meningo schneller und die Haare sind ja nun mittlerweile gewaschen. Ich hatte mir beim ersten Haarewaschen helfen lassen, hatte auch so Kopfschmerzen genug. Und außerdem musste ich mich sowieso "verkleiden", da der halbe Kopf vorn "haarfrei" war. Ein Tuch verdeckte es und sah sogar ganz nett aus.
Bei den nächsten OP (will Euch damit aber keine Angst machen) habe ich die ganz wenigen Tage davor immerhin genutzt, um mich mit einer Mütze oder so zu "bewaffnen", denn da habe ich einfach alle Haare abschnippeln lassen.
Zur Reha -
mir konnte die Reha eigentlich nicht lang genug sein, da ich dort ohnehin nicht völlig wiederhergestellt wurde. Und zu Hause lauerte der 3-Kinder-ohne-Mann-Alltag ...
Zu Hause hätte es mich zuviel Kraft gekostet, mich zu irgendwelchen ambulanten Reha-Orten zu begeben und zuvor die nötigen Überweisungen zu besorgen, die Zuzahlungen parat zu haben, ...Meine 2 AHB dauerten 4 Wochen - viel zu kurz - und die Reha (zwei Jahre nach der 3.OP) fünf Wochen. Bei jener letzten Reha tauchte ich leider mit/trotz aller tollen Hilfe lediglich von minus 10 Meter erstmal auf minus 30 Meter ab, um danach Zentimeterchen für Zentimeterchen auf etwa Meereshöhe anzukommen. Die Ruhe (der Reha-Arzt gönnte mir die Arbeitsunfähigkeit im Anschluss) danach tat gut. Allerdings wetteiferten nach Arbeitsbeginn mehrere Krankheiten um ihr Recht und meine Psyche versank wieder im Tränenmeer, aus der sie ab und zu auch mal auftaucht.
Ich sehe diese psychische Eingeschränktheit als Tribut an das lange Überleben seit >15 Jahren mit Hirntumoren an. Und dass ich sie nie akzeptiert habe. (Selber Schuld.)
Ach ja, Sprachstörungen hatte ich nicht. Mein 1. Hühnerei war "links frontal", das 2. auch links frontal, aber zum wuchernden Netz entartet, und das 3. bloß ne kleene Pflaume rechts - und alle ließen mein Sprachzentrum schön in Ruhe.
Also kann ich plappern ohne Ende und meine Eltern behaupten, die hätten bei mir jedes Mal den Tumor raus- und irgendwas Tolles statt dessen reingetan, weil ich sie immer mal mit Fähigkeiten überrasche, die vorher nicht zutage getreten waren.
Und nun möchte meine dusslige Psyche mir das streitig machen ...
Ich halte sie hin solange es geht, denn ich habe noch so viel vor im Leben!
Auch Euch wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Und gönne Deiner Frau die Rehazeit!! Das ist das Beste, was sie kriegen kann. Ich hatte und habe enorme Psycho-Probleme, seit ich nach der letzten OP vor nunmehr fast drei Jahren keine AHB antreten durfte und der (zum Glück nur kurze Zeit in "meiner" Klinik tätige) Neurochirurgie-Chef meinte, ich könne bereits nach wenigen Wochen wieder arbeiten gehen. (Mancher würde sagen, verklage den doch. Aber woher dafür nun auch noch die Kraft nehmen und was brächte es mir?)
Gruß
KaSy