HirnTumor-Forum

Autor Thema: Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom  (Gelesen 44592 mal)

Offline Bluebird

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Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« am: 25. September 2010, 18:15:50 »
http://www.dkfz.de/de/presse/veroeffentlichungen/einblick/download/2010/Einblick_2_10.pdf

Zitat
Winzlinge ganz groß
Nicht alle Viren machen krank – manche können sogar heilen. Wissenschaftler in Heidelberg setzen die Winzlinge gegen Krebs ein. Nun wollen die Forscher das neue Verfahren erstmals in einer klinischen Studie an Patienten testen

ff.

Bis zum Start der klinischen Studie haben die Wissenschaftler viel zu tun. In zahlreichen toxikologischen Veränderung eines Hirntumors nach der Behandlung mit H-1- Parvoviren (MRT-Aufnahmen). Dargestellt ist ein Tumor (Pfeil) im Gehirn einer Ratte. Das Bild ganz oben zeigt den Tumor an dem Tag, an dem die Viren verabreicht wurden. Die Bilder darunter zeigen, von oben nach unten, den Tumor am 3., 7., 11. und 150. Tag nach der Behand lung. Zu erkennen ist, dass der Tumor nach der Virenbehand lung verschwindet und auch fünf Monate nach der Therapie nicht zurückgekehrt ist. Die natürliche Lebenszeit der Tiere beträgt zwei bis drei Jahre. 16 einblick 2/2010 Untersuchungen müssen sie zeigen, dass das Virus keine unerwünsch ten Nebenwirkungen hat. Zudem ist es sehr zeitaufwendig, ausreichend H-1-Parvoviren herzustellen. „Wir ge hen davon aus, dass das Virus im Menschen nicht so effi zient wirkt wie in Ratten, deshalb müssen wir es in sehr großen Mengen produzie ren“, sagt Schlehofer. „Die Produktion dauert mehrere Monate, ist aber mittlerweile so gut wie abgeschlos sen“, ergänzt Geletneky, der die kli nische Studie leiten wird. Neben dem Paul-Ehrlich-Institut muss auch eine unabhängige Ethik kommission der Studie zustimmen. Sie entscheidet mit, ob der Nutzen der Behandlung ihr Risiko übersteigt oder nicht – und somit, ob die Studie durch geführt werden darf oder nicht. Jean Rommelaere zeigt sich zuversichtlich: „Im Rahmen der Studie werden wir Patienten behandeln, denen mit an deren Krebstherapien nicht mehr geholfen werden kann; außerdem ist das Parvovirus H-1 für den Menschen nicht gefährlich.“ Sobald alle Voruntersuchungen ab geschlossen sind und die erforderlichen Genehmigungen vorliegen, hat das Warten für die beteiligten Forscher ein Ende. Im Winter dieses Jahres soll in Heidelberg der erste von zwanzig Glioblastom-Patienten mit Parvoviren behandelt werden.

Laura Brockschmidt


Den vollständigen Artikel sowie viele weitere interessante Berichte sind unter dem obigen Link nachzulesen. Die Druckausgabe der  Zeitschrift "Einblick" kann auch abonniert werden.


Bluebird
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Offline Bluebird

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Re:Video - Parvoviren sollen Glioblastome vernichten
« Antwort #1 am: 03. November 2010, 20:12:09 »


Ein sehr interessanter Kurzbericht 05:28 Minuten


http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=21396

Bericht 02.11.2010


Zitat
Viren gegen Tumoren

Parvoviren sollen Krebswucherungen vernichten
Parvoviren sollen nach dem Willen Heidelberger Krebsforscher um den
Neurochirurgen Dr. Karsten Geletneky Glioblastome zerstören.


Bluebird
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petermeier

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #2 am: 25. Januar 2011, 20:19:08 »
hat da irgendjemand neue infos zu. leider ist im netz nichts neues dazu zu finden, ob die studie angelaufen ist etc?

Offline Schwaumel

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #3 am: 26. Januar 2011, 22:58:25 »
Mein Mann hat sich für diese Studie interessiert. Wir haben ein Mail Prof Wick geschickt und hatten innerhalb von 12 Stunden Antwort. Wir sollten alle Unterlagen schicken, haben aber gleich die Info erhalten, dass der Tumor operabel sein muss. Damit hatte sich für uns diese Chance erledigt.

Wir drücken euch trotzdem die Daumen, gebt nicht auf , es gibt auch andere Möglichkeiten.

Wir haben den Onkologen schon so oft wechseln müssen und mit jedem Wechsel hatten wir neue Möglichkeiten, die uns immer wieder Zeit brachten.

Lg Katrin
Dein Lachen, deinen Charm und deine Liebe werden wir nie vergessen.
In Gedenken an meinen lieben Mann
Michel
12.9.56-23.2.11
Diagnose: Dezember 07
   39 Monate

petermeier

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #4 am: 28. Januar 2011, 09:32:57 »
hallo katrin, viele dank für die infos-  die leider auch für uns -bezüglich operabler tumor-  schlecht sind.

alles gute für euch !

lg, alexander


Offline Bluebird

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Hirntumor mit Parvoviren bekämpfen (Studie DKFZ Heidelberg)
« Antwort #5 am: 30. Juli 2011, 10:28:41 »
Zitat
Parvovirus soll sich als Tumorkiller behaupten
HEIDELBERG (gvg). Viren können Krebs verursachen. Aber können sie ihn auch bekämpfen? Am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg soll demnächst eine Studie starten, bei der ein Virus zum Einsatz kommt, das Krebszellen und nur diese vernichtet.
Parvovirus: Seine Fähigkeit im Kampf gegen Krebs soll er jetzt unter Beweis stellen.

© Sebastian Schreiter / Springer
Dass Masernviren in Einzelfällen einen hemmenden Einfluss auf das Tumorwachstum haben können, wurde bereits in den 70-er Jahren beobachtet.

Später gab es ähnliche Berichte auch für andere Viren, darunter Polio- und Herpesviren. Therapeutische Konzepte ließen sich daraus nicht ableiten, weil all diese Viren nicht tumorspezifisch sind.

weiter

http://www.aerztezeitung.de/medizin/article/664588/parvovirus-soll-tumorkiller-behaupten.html
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Offline Der_Chris87

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Re:Parvovirus soll sich als Tumorkiller behaupten
« Antwort #6 am: 31. Oktober 2011, 01:22:24 »
Gibt es denn dazu schon Neuigkeiten? Wird daraus in absehbarer  Zeit ein Heilmittel enstehen? Oder ist noch alles Zukunftsmusik?

Offline Der_Chris87

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #7 am: 31. Oktober 2011, 09:19:17 »
Letzten Winter sollte ja der erste Patient mit diesen Viren behandelt werden. Das ist ja nun schon fast ein Jahr her. Gibt es schon irgendwelche Ergebnisse? Wenn das klappen sollte wäre es genau das, worauf jeder Hirntumorpatient hofft. Seit 2 Wochen weis ich, dass auch zu den Betroffenen gehöre und hoffe nun natürlich umso mehr, dass demnächst ein wirksames Mittel wie dieses entwickelt wird. Es ist genaugenommen mein Ziel den Tumor so lange aufzuhalten, bis es dieses Mittel gibt und er endgültig besiegt werden kann.

Offline Mudu

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #8 am: 01. November 2011, 11:49:09 »
Hallo zusammen,

weiß nicht, ob mein Beitrag richtig plaziert ist. Mein Mann, Glio 2005, hatte letztes Jahr eine Gehirnentzündung aufgrund Herpes-Viren. Eine sogenannte Herpes Encephallitis. Seitdem keine Chemo´s mehr. Am 11.11. steht das nächste MRT an. Habe damals den Onkologen gefragt, ob es möglich sei, daß die Krebszellen von den Herpes-Viren "erledigt" worden seien, meinte er nur: Schöne Vorstellung.

Trotzdem bilde ich mir ein, daß es doch möglich sein kann, zumal die Behandlung mir Viren gegen Krebs ein aktuelles Thema ist.

LG, Mudu
Wir werden seh´n...

Offline Bluebird

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Hirntumor-Patient erhält Viren gegen Krebs
« Antwort #9 am: 01. November 2011, 12:08:44 »
Quelle: Ärzte Zeitung online, 31.10.2011          
Zitat
•   

Hirntumor-Patient erhält Viren gegen Krebs
HEIDELBERG (eb). Erstmals in Europa erhalten Patienten, die an einem Hirntumor erkrankt sind, in einer Studie eine Virustherapie. Vor kurzem wurde der erste Patient in Heidelberg mit Parvoviren behandelt
Seit 1992 erforscht Professor Jean Rommelaere im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die krebstötenden Eigenschaften von Parvoviren.
Die Viren gehören mit ihren nur 20 Millionstel Millimetern Durchmesser - wie der Name schon andeutet - zu den kleinsten unter den bekannten Viren.
Parvoviren vermehren sich ausschließlich in sich teilenden Zellen und rufen bei Menschen keine ernsthaften Symptome hervor.
Die Viren bauen außerdem ihr Erbgut nicht in das Genom der infizierten Zellen ein, so dass kein Risiko besteht, zum Beispiel wachstumsfördernde Gene zu aktivieren.
infizieren die Parvoviren Nagetiere
Für seine Forschung wählte Rommelaere Parvoviren des Stamms H1, die normalerweise Nagetiere befallen, aber auch menschliche Zellen infizieren.
Der Wissenschaftler und sein Team erforschten zunächst die zellbiologischen Grundlagen des krebsabtötenden Effekts.
Anschließend zeigten sie gemeinsam mit Privatdozent Karsten Geletneky von der Heidelberger Neurochirurgischen Universitätsklinik, dass sich fortgeschrittene Glioblastome bei Versuchstieren nach einer Behandlung mit Parvoviren vollständig zurückbildeten und die Tiere signifikant länger überlebten als unbehandelte Artgenossen.
DKFZ: Therapie kann funktionieren
"Damit haben wir demonstriert, dass eine Krebsbehandlung mit Parvoviren funktionieren kann", wird Rommelaere in einer Mitteilung des DKFZ zitiert.
"An dieser Stelle wollten wir unbedingt weitermachen, weil wir die große Chance sahen, mit unserer Virustherapie auch Menschen helfen zu können, die an einem Glioblastom erkrankt sind, einem extrem bösartigen Hirntumor. Um das Projekt aber bis zur klinischen Anwendung weiterentwickeln zu können, waren wir dringend auf einen Partner angewiesen", so der Wissenschaftler.
Die erforderlichen präklinischen Studien sind zu aufwändig - selbst für eine große Forschungsinstitution wie das DKFZ.
weiter
http://www.aerztezeitung.de/medizin/article/676622/hirntumor-patient-erhaelt-viren-krebs.html


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Offline Der_Chris87

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #10 am: 01. November 2011, 12:20:55 »
Oh verstehe ich nun richtig, dass die Viren erst seit Sommer 2011 an Menschen getestet werden? Ich dachte, dass es schon letzten Winter losging.  :-\
Also gibt es noch keinen Zwischenbericht, ob es funktiert oder nicht? Ich weis, dass ich mich mit meinem läppischem anaplastischem Astrozytom WHO III noch nicht verrückt machen sollte, aber ich will leben und das Ding in meinem Kopf mit allen Mitteln besiegen.
Kann man ungefähr abschätzen, wie lange eine Einführung dieser Therapie dauern könnte, FALLS es auch beim Menschen funktioniert?

Offline Bluebird

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #11 am: 01. November 2011, 13:18:32 »
Oh verstehe ich nun richtig, dass die Viren erst seit Sommer 2011 an Menschen getestet werden? Ich dachte, dass es schon letzten Winter losging.  :-\
Also gibt es noch keinen Zwischenbericht, ob es funktiert oder nicht? Ich weis, dass ich mich mit meinem läppischem anaplastischem Astrozytom WHO III noch nicht verrückt machen sollte, aber ich will leben und das Ding in meinem Kopf mit allen Mitteln besiegen.
Kann man ungefähr abschätzen, wie lange eine Einführung dieser Therapie dauern könnte, FALLS es auch beim Menschen funktioniert?



Hallo,

vielleicht ist es sinnvoll, sich mit den Fragen direkt an die Studienleitung des DKFZ in Heidelberg zu wenden.

http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2011/dkfz-pm-11-56-Mit-Viren-gegen-Hirntumoren.php

LG
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Offline Der_Chris87

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #12 am: 01. November 2011, 13:22:43 »
Gestern habe ich eine E-Mail mit meinen Fragen an Dr. Karsten Geletnek (der an der Forschung daran eine große Rolle spielt). Leider gab es noch keine Antwort, aber ich werde wohl mal demnächst beim DKFZ Heidelberg anrufen.

Offline Bluebird

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #13 am: 01. November 2011, 16:49:21 »
Gestern habe ich eine E-Mail mit meinen Fragen an Dr. Karsten Geletnek (der an der Forschung daran eine große Rolle spielt). Leider gab es noch keine Antwort, aber ich werde wohl mal demnächst beim DKFZ Heidelberg anrufen.



Da muss man wohl etwas mehr Geduld haben, sind schließlich vielbeschäftigte Experten.
Falls Du allerdings zu lange auf eine Antwort warten musst, kann vielleicht Dein behandelnder Arzt
(Neurologe(Neurochirurg) mal die Fühler ausstrecken. ;)
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Offline Der_Chris87

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Re:Klinische Studie ab Ende 2010: Parvoviren gegen Glioblastom
« Antwort #14 am: 02. November 2011, 17:28:33 »
So ich habe nun eine Antwort bekommen und werde es natürlich hier posten. Mir wurde eigentlich nur gesagt, dass die Studie erst seit letztem Monat läuft und man deswegen noch nichts dazu sagen könnte.

 



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