Liebe Anderle,
es tut mir schrecklich leid zu lesen, dass dein Mann die OP nun zwar überstanden hat, es aber doch schon wieder zu Komplikationen gekommen ist
Mein Freund hat insgesamt 4 mal eine Lumbaldrainage gelegt bekommen müssen, da es zu eben genau den gleichen dummen Umständen kam - Verstopfungen, und einmal hat er sich das Schläuchchen im Schlaf heraus gerissen. Ich hatte ihn im Arm, als der Stationsarzt die dritte sterile Kanüle in Folge auspacken musste, weil er ständig nur den Wirbelknochen beim punktieren getroffen hat, und habe mit ihm gelitten und geweint. Danach hat er eine weitere Punktion verweigert, obwohl die nötig gewesen wäre. Mit dem Diamox (Glaupax heißt das Medikament) ging es dann aber tatsächlich ebenso gut!
Was den seelischen Zustand deines lieben Mannes betrifft, wird er da medikamentös unterstützt? In den schlimmsten Zeiten, als mein Freund nach seiner Tumor-OP blind aufwachte und als später dann die endlose Wundheilungsstörung begann, hat er Citalopram bekommen, sogar ganz ohne dass er es wusste (so war es abgesprochen mit den Ärzten). Natürlich ist das kein Zaubermittel und alles ist wieder heile Welt, aber meinem Freund hat es etwas von seiner Resignation genommen und er war irgendwie "ansprechbarer", besser motivierbar...
Schade, dass eine Lappentransplantation für euch nicht in Frage kommt. Die OP ist schwierig, lang und risikoreich, was ihren Erfolg betrifft. Dennoch, mein Freund wurde Mitte Dezember operiert, Mitte Januar war alles SO super verheilt, dass er seit April 2010 zum allerersten Mal wieder die Brause beim Duschen über seinen Kopf halten durfte.
Ich wünsche euch so sehr, dass die Punktionen und Druckverbände ausreichen, dass der Kopf endlich heilt und ihr starten könnt mit weiteren Therapien.
Gruß,
dorf-ei