Ihr Lieben,
mir ist endlich mal bewusst geworden, dass ich jedesmal NACH dem MRT in eine mühselige, schleppende Tiefphase falle.
Am Freitag war ich dort, der Tag mit den Gesprächen verlief super, ich kaufte mir ein Stück Kuchen, das ich nicht aß.
Am Sonnabend war mir der Sport, ja, nicht zuviel, aber ich schleppte mich so durch. Ich hatte dann noch einige Säcke Astzeug von den Sturmtagen und zerteilte zu alte Äste vom Haselnussbusch wegzufahren. Uff, nee, war das diesmal anstrengend. Ich fuhr dann ein paar hundert Meter weiter zu einem Bäcker in einem Pflanzenmarkt, wo man preiswert Mittag essen kann und dann nach Hause.
Eigentlich wollte ich abends in ein Cembalo-Konzert gehen.
Aber ich schlief und schaffte gar nichts. Die Sachen vom MRT-NC-Strahlen-Besuch blieben unausgepackt im Flur. Ich hing vorm Fernseher rum, schlief ein. Dann wieder im Bett. Den ganzen Sonntag setzte ich keinen Schritt vor die Tür. Schlief mit Buch und vorm Fernseher und immer wieder ein.
Montag früh wurde es besser.
Und ich behauptete immer, ich hätte keine Angst vorm MRT.
Stimmt ja auch, bloß - DANACH macht es mich fertig.
Es gehen mir dann auch diese kleinen Sätze durch den Kopf, die von den Ärzten geäußert werden:
- Heute gefallen Sie mir wieder besser als vor einem halben Jahr.
- Sie brauchen Aufgaben.
- Sie dürfen sich nicht aufgeben.
- Die kognitiven Störungen werden nicht ganz weggehen.
... ...
Das ist alles so gut gemeint und motivierend und auch lobend und ich sollte mich drüber freuen.
Aber dann drehe ich das um und denke:
- Wie oft gefalle ich mir gar nicht und das ändert sich immer so schnell.
- Na klar brauche ich Aufgaben, deswegen suche ich mir ja welche.
- Aufgeben, nein. Bloß, warum eigentlich?
- Das mit den kognitiven Störungen weiß ich doch, ich lebe eben damit. Das kann man lernen.
... ...
Und warum bringt die Frau am Sonntag im Tatort ihre drei Kinder um? ...... Auf so eine Idee wäre ich mit meinen dreien, die ich so lange allein erzog, trotz dieser Menigeome, durch die ich krank und zur Reha weg war, nie im Leben gekommen. Meine Kinder! Mein Ein und Alles!
Vielleicht hat diese seltsame Situation im Tatort, die so ganz anders war als meine, als unsere, mich wieder aufgeweckt, mich wieder zum Leben gebracht.
Danke fürs Lesen, Zuhören, ...
Eure KaSy