Sonstiges zum Thema Hirntumor > Psychologische Betreuung
Aus dem TIEF kommen
KaSy:
Liebe menno-meningo,
--- Zitat von: menno-meningo am 24. Oktober 2010, 19:07:38 ---und ich glaube, sie haben alle drei einen sensiblen Blick für ihre Umgebung und sind fürsorglich ohne aufdringlich zu sein. (das kann ich nämlich garnicht leiden!)
--- Ende Zitat ---
Da sprichst Du mir aus dem Herzen!!
Meine Kinder sind da alle ein wenig verschieden, der eine schwatzt drauflos und ich bin abgelenkt und in meinem Lieblingsberufsthema gefangen - das konnten wir zwei immer schon prima.
Der andere, das Mittel"kind", mit dem ich am meisten Kämpfe ausfocht - aus Angst um ihn - sorgt sich sehr, saß lange nach der OP am Krankenhausbett und will aus lauter Sorge am liebsten, dass ich mich ganz doll schone, redet mir aber nicht rein. Er ist der beste "Versteher".
Die "Kleine" will mich psychologisch bekehren, weil sie meine Fragen so versteht, als solle sie mir fachlich raten, dabei reicht ein langes Schwatzen am Telefon unter Mutti und Tochter (Sie lebt 650km weit weg).
Nur mit meinen Eltern habe ich es echt schwer. Seit 1995, dem 1.HT, leide ich darunter, was ich ihnen mit dieser Krankheit und dann auch noch immer wieder mit allem möglichen Mist für Sorgen mache und kriege es nicht in den Griff, ihre Liebe und Fürsorge einfach so zu akzeptieren. Mit zunehmenden psychischen Problemen wird das auch nicht leichter und ich bin mit ihnen vor einer Woche total aneinandergeraten und wie ne kleine Göre abgehauen, um sie nicht zu verletzen und habe sie doch verletzt. Sie tun alles für mich, was ja eigentlich total toll wäre, ... , aber eben so wie Du schreibst, wenn sie in mich dringen, ich soll doch sagen, was ich denke, und meine Denken ist gerade erfüllt von lauter miserablen Gefühlen wie Angst und Wut und Hass und Aggressivität - gegen die Krankheiten und gegen mich und gegen die Umstände und eigentlich gegen alle und alles - und dann soll ich sagen, was los ist und ich sags dann nicht, dann bin ich in ihren Augen stur und undankbar und lasse ich das Gedankenchaos raus, ist es genauso schrecklich. Diesen Kampf auch noch zu haben, ist schwer, und nicht lösbar, weil ich meine Eltern total lieb habe und so froh bin, dass ich sie habe. Ich habe irgendwie ständig Angst, ihnen wehzutun.
Ach, das musste mal raus.
Zum Kaffeeklatsch mit zwei meiner Freundinnen habe ich mich heute hingetraut, sie haben meine derzeitig nicht so tolle Stimmung respektiert, ich habe auch noch nicht so lange durchgehalten. Aber ich war ein wenig froh, dass ich mich überwunden habe, auch wenn ich danach ziemlich geschafft war.
Übrigens, Schwede, ich hoffe, du hast das mit den Schwedischen Gardinen als lieb gemeinten Scherz aufgefasst. Ich könnte euch beide um euer neu gebautes "Gefängnis" glatt beneiden. Welche Farben haben eure schwedischen Gardinen eigentlich - himmelblau mit rosa Schetterlingen oder waldgrün mit flüsternden Glückselfen??
Eure KaSy
probastel:
Hallo KaSy,
ich habe gerade erst Deinen Thread entdeckt und bin vollkommen geplättet, dass es Dir momentan stimmungstechnisch nicht so gut geht. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie Du mich vor 7 Monaten nach der WHO-2-Diagnose motiviert und mir gezeigt hast, dass man trotzdem obenauf schwimmen kann. Seit dem schwimme ich oben, bekomme zwar ab und an auch etwas höheren Wellengang mit, aber meist scheint die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Mir kam es gar nicht in den Sinn, dass bei Dir auch schwere und düstere Zeiten gibt. :-[
Deine Probleme mit Deinen Eltern kann ich nur zu gut nachvollziehen. In den Augen aller Eltern bleibt man halt das Kind, das man beschützen, um das man sich kümmern muss - egal wie alt das Kind nun wirklich ist. Eigentlich ist es ja auch gut so, aber die Abgrenzung fällt so unsagbar schwer.
Auf der einen Seite wollen sie informiert werden und es wäre schön mit Ihnen konstruktiv übe die Probleme reden zu können, die einen bedrücken. Auf der anderen Seite aber, will man seine Eltern nicht noch zusätzlich verunsichern und beunruhigen, um dann evtl. noch stärker bemuttert zu werden. Schließlich sind wir doch alle selbständig.
So erzähle ich meinen Eltern gar nicht mehr, dass ein MRT ansteht. Sie würden während der Zeit vor dem MRT und bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses fast Amok laufen. Ich habe mich darauf beschränkt ihnen nur noch das Ergebnis mitzuteilen, natürlich in der Hoffnung, dass ich etwas Positives zu berichten habe.
Es tut immerhin gut zu hören, dass Du bei Deinen Kindern die Unterstützung erhältst, die Du brauchst.
Jetzt muss ich mich leider sputen...
Beste Grüße und eine ordentliche Portion Sonnenschein für Dich
Probastel
mmolina:
Hallo Probastel,
bei mir ist es genau das Gegenteil. Ich erzähle niemandem von meinem MRT sowie heutigem Arztbesuch. Mein Vater lebt in seiner eignen "Welt" und interessiert sich eigentlich nicht dafür und meine Schwester hat so ihre "Probleme" mit ihren beiden Jungs, also sag ich da lieber nichts, egal was für ein Befund ich bekommen hätte.
LG
mmolina
Bluebird:
Hallo,
ich finde es schade, wenn einige von Euch mit Eltern, Geschwistern oder sonstigen nahestehenden Menschen nicht über die Untersuchungen im Vorfeld oder die Ergebnisse sprechen wollt oder könnt.
Mir gibt es viel, wenn ich weiss, da sind vertraute Menschen, die mit mir hoffen, dass alles im grünen Bereich ist und sich dann auch aufrichtig freuen. Außerdem ist meine Schwester vor jeder MRT Stimmungsbarometer - ihr gutes Gefühl :) bewahrheitete sich bisher ebenso wie ein eher mulmiges Gefühl.
LG
Bluebird
mmolina:
Hallo Bluebird,
Du hast vollkommen recht. Es ist schade, wenn man mit Eltern oder Geschwister nicht die Erlebnisse oder sonstiges bzgl. der Krankheit teilen kann. Wenn ich nämlich dann vielleicht mal einen Kommentar mache, heisst es immer wieder "Ja das kenne ich, habe ich auch".
Also bin ich zu dem Entschluss gekommen einfach den Mund halten.
Lieber teile ich meine "Erlebnisse" hier im Forum mit, da fühl ich mich wohl.
LG
Montse
PS: Entschuldigung, vielleicht bin ich jetzt aber doch einfach nur ein wenig empfindlicher nach dem heutigen Besuch beim Arzt, eben nur so...
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