Hallo 38mm neurinom,
gerade habe ich deine beiträge gelesen und fühle mich stark erinnert an meine Diagnose. Auch ich bin mit Tinitus und Hörminderung und einem ähnlich gelagerten Tumor in die Uniklinik Würzburg geschickt worden.
Dort hat man mir auch zur baldigen Operation geraten, wegen dem Druck auf den Hirnstamm und der Verdrängung des Gehirns.
Am Abend vor der OP meinte mein chirurg, dass er sich nicht sicher wäre, ob es wirklich ein Akustikusneurinom sein oder eher ein Menigeom. Beim Akustikusneurinom wäre es ja ein tumor, der vom Hörnerv aus Richtung Hirnstamm gewächsen wäre am Nerv entlang. Ein Menigeom fängt an den Hirnhäuten, also in meinem Fall am Hirnstamm an und wäre dann in Richtung Ohr gewachsen, weil dort mehr Platz wäre.
So war es dann auch und das war mein Glück, weil mein Menigeom die ganzen Hirnnerven nur umwachsen hatte.
Im Falle eines Akustikusneurinoms hätte ich laut Chirurg auch mein rechtes Gehör ganz und wahrscheinlich eine rechtsseitige Gesichtslähmung bekommen. Letztere wäre aber behandelbar gewesen.
Davon hing bei mir auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ab, ob eine Lähmung da wäre, die mit Infusionen behandelt werden müsse oder nicht. In diesem Falle hätte ich zwei bis drei Wochen rechnen müssen. So konnte ich nach 10 Tagen wieder heim. Allerdings wurde ich mit dem Auto abgeholt.
Ich wurde immer wieder im Krankenhaus gefragt, ob ich mich auch der Heimreise gewachsen fühle. Man sollte imstande sein, Treppen zu gehen und einigermaßen sehen können. Das Gleichgewicht und die Doppelbilder am Anfang habem mir ziemlich lange zu schaffen gemacht. Aber deine Begleitperson, die dich abholt, kann dich ja führen.
Mir wurde Zuhause vor der OP gesagt, dass ich ca 6 bis 8 Wochen nach der OP wieder arbeiten könnte. dem war bei weitem nicht so, und das haben sie mir auch im Krankenhaus gesagt, es ging ein halbes Jahr und dann war der Anfang monatelang noch schwer genug. Jetzt 1,5 Jahre danach fühle ich mich mit kleinen Einschränkungen wieder hergestellt.
Ein Tip von mir, versuche wenn du wieder zurück bist eine Reha zu bekomen, da bekommst du viele wertvolle Tips, da es doch bei jedem Fall sehr individuell läuft, und du nicht von irgendjemand anderen auf dich schließen kannst.
Ansonsten höre ich von Tübingen eigentlich nur sehr Gutes. Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für deine OP hier in Deutschland.
Löwenzahn