Liebe Katharina, lieber Mike
Es ist schwierig, in einem solchen Moment überhaupt richtige Worte zu finden, Gefühle zu ordnen. Auf der Einen Seite tiefe Trauer über den Weggang des geliebten Kindes, auf der anderen Seite Erleichterung über die Tatsache, dass Eure Laura nicht mehr leiden muss. Für Laura ist der "irdische Kampf" vorbei und Ihr müsst Euren Weg weiter gehen.
Diesen Weg gehen zu müssen, ist sehr hart - ich spreche aus eigener Erfahrung: zwei meiner engsten Familienangehörigen sind an Hirntumor erkrankt und gestorben. Ich habe mir in diesem Zusammenhang oft die Sinnfrage gestellt: Warum mussten diese Menschen da durch, was hat das eigentlich gebracht?
Im Nachhinein durfte ich feststellen, dass auch das Leiden eines Menschen sehr vieles auszulösen vermag: Das Nachdenken über Prioritäten im Leben, die Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen und Vorstellungen, mit der Bedeutung von "Liebe", und, so deplaziert dies auch tönen mag: viele absolut gute Momente, trotz all den dunklen Stunden. Dies vermag zwar die Trauer über den Weggang der geliebten Person nicht zu lindern, aber sinnlos, nein, diese Leben waren in keinster Weise sinnlos, diese Menschen konnten uns vielleicht gerade in ihrer Krankheit Dinge geben, die wir als Schätze unser ganzes Leben mit uns tragen dürfen.
Sowohl Ihr als Eltern wie auch Laura, von der ich mir auf Grund Eurer Berichte ein Bild zu machen vermag, beeindrucken mich sehr. Dass Ihr noch Zeit und Kraft gefunden habt, Euch auch in schwierigen Zeiten gegen aussen zu öffnen, anderen Hoffnung zu machen, (und wichtige Informationen zu vermitteln) ist absolut keine Kleinigkeit. Ihr konntet damit etwas bewirken!
Ich wünsche Euch alle erdenkliche Kraft und alles Gute für Euren weiteren Weg.
Simon