Sonstiges zum Thema Hirntumor > Kummerecke

sein letztes Lebensjahr

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Miriam:
Vielen Dank Josch.
Simon fühlte sich sehr verzweifelt. Sein Inneres suchte nach Ärzten, die vor ihm stehen und das Ergebnis sagen. Erst dann hätte er sich beruhigt.
Wenn Simon schon gelähmt daliegt, nicht mehr sprechen kann und wenig versteht, ist es schwer. Das ist ein Punkt, wo Ärzte davon flüchten. Ich malte dann Bilder von der letzten Besprechung. Das verstand er und wurde ruhiger. Schade, daß kein Arzt neben ihm auf dem Stuhl saß.
Ich möchte mich nicht über jeden Arzt aufregen! Ich verstehe, daß dies schwer ist, aber sie müssen auch lernen wie man mit Patienten, Familie und Angehörigen umgeht.
Ich habe früher auch in der Klinik gearbeitet. Es gibt Ärzte die kämpfen dafür und nehmen den Schritt, andere (die meisten) gehen ins Arztzimmer und schließen die Tür.

GlG, Miriam

josch:
 Für Miriam!!!

      zur Erinnerung an Simon

An einen seidenen Faden hing sein Leben,
leider hielt dieser Faden nicht das Gewicht.
Ihr konntet nur noch zuschauen, wie der
Faden berstete, so oft ihr ihn auch flicktet
und knotete, es half leider nichts, er riss.
Es riss aber nicht nur der Faden,
sondern auch ein Teil aus eueren Herzen.

(js)

menno-meningo:
Liebe Miriam,

eine traurige Nachricht, das Endgültige schmerzt.

Aber ich glaube, daß du etwas sehr Wichtiges und Tröstendes für deinen Freund getan hast. Du hast seine Verzweiflung mitgetragen, hast ihm die Bilder gemalt und ihm die Verbindung nach "draußen" gehalten. Er hat sich verstanden gefühlt, ist ruhiger geworden. Das kann sehr viel sein für die letzten Stunden.

Ja, bei der Begleitung in den letzten Stunden liegt in den Krankenhäusern oder ähnlichen Institutionen manches im Argen. Aus Personalmangel, aus Unvermögen,aus Angst vor dem Sterben. Es bessert sich langsam, das läßt hoffen.

Um die Angehörigen, die Pflegenden des Schwerstkranken kümmert sich oft keiner. Dabei gehen die meisten oft über die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit hinaus.

Aber reg dich nicht über die Ärzte auf, nimmt diese Kraft für deine eigene Zukunft und auch für die Trauer um deinen Freund.

LG
menno-meningo


   

Miriam:
Lieber Josch, vielen Dank!!! Mir kamen die Tränen, aber es war und ist so.


Liebe(r) Menno-Meningo, als ich deinen Brief las, dachte ich: genau so ist es. Danke!
Ich stehe nicht da, rege mich nicht so auf, daß ich ausraste, - es macht mich tief traurig. Ich weiß aber, daß ich immer mehr lerne: selber in Klinik (auf Intensivstation) gearbeitet, selber krank, kenne eine Selbsthilfegruppe, ich bin seit 3 Jahren hier im Forum und kann mich mit euch unterhalten... Das macht eine "Erfahrung".
Du hast aber recht, ich muß mich auch um meine eigene Zukunft kümmern. Oft ist meine Energie im Keller.

GlG, Miriam

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