HirnTumor-Forum

Autor Thema: Frage zu traumatisch erworbener Hirnzyste / Schwindel / Gangunsicherheit  (Gelesen 8560 mal)

holger28

  • Gast
Sehr geehrtes Forum.

Ich hatte vor 7-8 Jahren einen Unfall auf einer party bei dem ich im nachinein betrachtet wohl eine gehirnerschütterung erlitten hatte. allerdings war ich damals nicht beim arzt deswegen (Jugendliche Dummheit ich weiss)
eine verhornte narbe habe ich heute noch über dem rechten auge. es ist fühlbar verdickt im vergleich zur linken seite.

jetzt war ich letztes jahr beim mrt weil ich gangstörungen sowie schwindel habe (mal mehr mal weniger) und man eine systemische erkrankung ausschliessen wollte. Da sind dann folgende aufnahmen herausgekommen

http://www.ht-mb.de/forum/attachment.php?attachmentid=1642&d=1252600101
http://www.ht-mb.de/forum/attachment.php?attachmentid=1643&d=1252600181

Die sagten mir damals das es eine arachnoidalzyste ist die von geburt an schon dort sitzen soll.

Allerdings sitzt die zyste ja unmittelbar hinter der narbe und wenn ich etwas fester auf die narbe drücke (nicht extrem fest) dann spüre ich wie etwas in meinem kopf gegen die schläfe von innen drückt und auch wie ich ein wenig am auge ein druckgefühl bekomme.

desweiteren wurde anfang 2009 eine subklinische schilddrüsenunterfunktion (Keine Antikörper, TSHbasal 6 - FT3 und FT4 im mittleren Normbereich) diagnostiziert und ich nehme seit einem jahr thyroxin ein. Der TSH ist wieder gefallen seitdem und die müdigkeit ist seitdem weniger geworden.

Kann es sein das die Zyste für meine idiopathische Schilddrüsenunterfunktion sowie meine IMMER NOCH vorhandene Gangunsicherheit + Schwindel verantwortlich ist?


Sollte ich diese Zyste die ja auf relativ schwachen Druck von aussen reagiert genauer untersuchen lassen?

Danke für ihre Antwort

fips2

  • Gast
Re:Frage zu traumatisch erworbener Hirnzyste / Schwindel / Gangunsicherheit
« Antwort #1 am: 19. November 2010, 07:16:59 »
Hallo Holger.
Auf der ersten Aufnahme ist leider sehr wenig zu erkennen, da sie sehr klein geraten ist.
Die 2. Aufnahme zeigt zwar wunderbar deine Zyste, aber weniger gut den Stirnknochenbereich, den du beschreibst und ebenfalls interessant wäre.

Hier wäre sinnvoll weniger auf die Hirnstrukturen zu achten, sondern mehr auf die Hirnschalen- Strukturen.
Wenn es so sein sollte wie du beschreibst, müsste hier wohl ein Defekt im Schädelknochen der Stirn vorliegen. Das kann man im Vergleich von Links und Rechts teilweise erkennen, wenn da was anders wäre. Bei den Vergleichen muss man aber auch vorsichtig sein, da die Schnitte ja nie ganz exakt, symetrisch angelegt werden können.
Sehe ich aber eher als ausgeschlossen, da dem Radiologen ein Knochendefekt sicher aufgefallen wäre und er es im Bericht vermerkt hätte.
Ich halte das, als Laie, eher als ausgeschlossen, wobei ich das niemals bestreiten würde, dass du durch die Schädelkalotte hindurch, einen Druck auf das Gehirn direkt ausüben kannst. Die Schädelkalotte an sich, ist eine sehr stabiler Hohlraum.
Wenn es wirklich so wäre, würde sich aber trotzdem der Druck nicht direkt auf eine Stelle am Gehirn auswirken, sondern eher gleichmäßig verteilen. Der Grund ist, dass das Gehirn ja von Gehirnwasser (liquor) umgeben ist und Flüssigkeiten haben die Eigenschaft, dass sich der Druck nie punktuell, sondern gleichmäßig im gesamten Schädelinnenraum erhöhen würde. Ist nun mal eine physikalische Tatsache.

Zu erklären wäre es nur, wenn eine Direkte Verbindung der  Druckstelle mit dem Gehirn,bzw. der Zyste vorläge. Das wäre dann aber ebenfalls im MRT sichtbar sein.

Was aber ebenfalls deine Empfindungen erklären könnte ist, dass du an dem oberen Ast des Trigeminus durch den Druck einen Reiz ausübst, der sich an andren Stellen(Schläfe ,Auge) bemerkbar macht.
Der Trigeminus (tri=drei) hat drei Äste. Vom Ohr ausgehend teilt er sich in Höhe des Kiefergelenks jeweils auf in den unteren Ast,(Unterkiefer), den mittleren Ast(Oberkiefer) und oberer Ast (Auge Stirn).
Hier sieht man das schön: http://de.wikipedia.org/wiki/Nervus_trigeminus


Ich bin nur Laie und will mich deshalb nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Es sind lediglich meine logischen Schlussfolgerungen.
Eher Auskunft und sichere Diagnosen, über die Ursache deiner Beobachtungen kann hier nur ein versierter Neurologe oder Neurochirurg, anhand aller Bilder in sinnvoller Größe und Auflösung, stellen und erklären.

Zum Schwindel
Wenn die Zyste in ihren Ausläufern auf das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, oder den Gehörnerv drückt, bzw. das Gehirn dort hin schiebt, kann es schon sein, dass du hier Beeinträchtigungen hast.


Sorry dass ich dir nur so weit helfen kann.
Gruß Fips2
         

« Letzte Änderung: 19. November 2010, 07:36:20 von fips2 »

 



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