HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom  (Gelesen 22374 mal)

Voodoo

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Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« am: 26. November 2010, 21:36:47 »
Hallo,
auf der Suche nach Antworten rund um das Meningeom bin ich hier auf das Forum gestossen. Ich bin 49 Jahte alt und habe seit Sommer letzten Jahres Stimmungsschwankungen bis hin zu unerklärlichen Wutanfällen und bin immer weniger belastbar. Nachts verarbeite ich das ganze Dilemma mit den Zähnen und verkrampfe beim schlafen die Muskulatur. Zum lesen brauche ich schon 2 Brillen (Kontaktlinsen + Lesebrille). Ich bin die ganzen 1,5 Jahre auf Wechseljahresbeschwerden verarztet worden bzw. habe mir alles mögliche an frei verkäuflichen Medikamenten aus der Apotheke geholt. Aber nichts hat geholfen. In der Physiotherapie war ich auch. Im Oktober habe ich mich dann zum Psychiater überweisen lassen weil ich nicht weiter wußte. Ihm habe ich meine Beschwerden geschildert und er hat sofort ein CT des Kopfes gemacht und danach noch ein MRT und herausgekommen ist ein Meningeom von 2,5 cm Größe. Nächste Woche habe einen ersten Termin in der Neurochirurgie. Mal sehen was dabei rauskommt. Ein gutes Gefühl mich am Gehirn operieren zu lasen habe ich nicht. Da ich noch nie krank war und somit auch keine Erfahrungen mit Ärzten und Krankenhäuser habe ist mir schon etwas mulmig zumute.

Offline TinaF

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #1 am: 26. November 2010, 21:55:03 »
Hallo Voodoo,

herzlich Willkommen bei uns im Forum. Ich wünsche Dir, dass Du hier Antworten auf Deine Fragen findest.

Es ist oft so, dass Meningeome nur durch Zufall und nach einem langen Leidensweg gefunden werden. Bei mir war es die Halswirbelsäule, die als Ursache allen Übels angesehen wurde und dann bestand auch noch der Verdacht auf Burn-Out-Syndrom. In Wirklichkeit war es ein Meningeom links frontal, 5x6 cm. Es wurde am 01.09.09 entfernt.

Wo "sitzt" Dein Meningeom?

Dass Du kein gutes Gefühl hast, Dich am Kopf bzw. Hirn operieren zu lassen, ist nur zu verständlich, ich denke mal, dass es uns Operierten allen so ging. Aber Dein Termin beim Neurochirurgen steht ja noch aus, mal abwarten, was er Dir rät. Und eine Zweitmeinung schadet auch nicht unbedingt.

Also, wenn Du Fragen hast, dann lass mal hören. Hier findest Du immer ein offenes Ohr (bzw. Auge ;)).

LG TinaF

Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline probastel

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #2 am: 27. November 2010, 00:10:26 »
Hallo Voodoo,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Hier hat sich niemand mit Begeisterung am Gehirn operieren lassen, auch ich nicht. Es ist halt schon etwas ganz spezielles so eine OP am Gehirn. Ich hatte zwar "Übung" durch eine Reihe anderer OPs, aber unwohl war mir dann doch zumute. Ich kann Dich aber halbwegs beruhigen: Die Neurochirurgen wissen wie empfindlich das Gehirn ist und wie angespannt die Patienten sind. Daher sind die NCs entsprechend vorsichtig und einfühlsam.

Willst Du uns mehr von Deinem Meningeom berichten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr hilft über den Tumor zu reden und die Sorgen die man dadurch hat.

Beste Grüße

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline Bluebird

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #3 am: 27. November 2010, 10:32:27 »
Hallo Voodoo,

Du schreibst, dass Du die vermeintlichen Wechseljahresbeschwerden mit allen möglichen Mitteln versucht hast zu bekämpfen. Von Hormonen jeglicher Art, also auch von pflanzlichen, solltest Du ab sofort besser Abstand nehmen und auf deren Einnahme verzichten. Meningeome haben Progesteron- und auch Östrogenrezeptoren, so dass sie auf zusätzliche Gaben mitunter mit verstärktem Wachstum reagieren können.

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/board,92.0.html

Andererseits möchte ich Dir die Angst nehmen, weil diese zumeist gutartigen Tumore nur in Einzelfällen das Hirn infiltrieren, also dort eindringen. Die Neurochirurgen werden also nicht im Hirn operieren müssen. Allerdings können diese an der Hirnhaut sitzenden Tumore an kritischen Stellen schon bei einem relativ geringen Volumen Beschwerden verursachen und auch Hirnstrukturen verdrängen.
Ob eine Behandlung erforderlich ist und wie sie erfolgen sollte, wird Dir bei Deiner Vorstellung in der Neurochirurgischen Ambulanz erklärt.

In welcher Klinik wirst Du Dich beraten lassen?

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 27. November 2010, 10:34:33 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Offline Evi

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #4 am: 27. November 2010, 10:49:50 »
Guten Morgen Voodoo !

Herzlich willkommen in unserer Mitte !

Du beschreibst den Weg, den bestimmt VIELE hier gegangen sind !

Auch mir hat am Ende die Psychaterin geholfen !
Bei der 1. Vorstellung kam nach kurzer Zeit die Frage, was denn beim CT / MRT heraus gekommen ist.
Da man das bei mir auch nicht gemacht hatte, sezte sie sich sofort mit einem Radiologen in Verbindung und ich hatte am nächsten Morgen das CT mit dem Ergebnis Meningiom .

Deine Gefühle kann ich ganz gut nach fühlen.

Ich war 2 Wochen nicht ansprechbar, totale Verwirrung ... .

Durch googeln fand ich das Forum und bekam viele Antworten auf die Fragen.

Hier wirst Du merken, das Du bei einem Meningiom Zeit hast, Dich zu informieren und nichts zu über stürzen.

Nun kommt es darauf an, wo das M. sitzt , welche Form es hat und ob und welche Ausfälle Du neben den Stimmungsschwankungen hast.

Klar, das man sich vor einer OP fürchtet, ist ja auch eine schwere OP.

Aus der Erfahrung kann ich nur sagen : nachdem der Druck auf das Hirn weg war ( und das " EI " raus war )  waren die Stimmungsschwankungen und viele Ausfälle weg.

Es kann sein, das nicht alles nach der Op wieder weg ist, vor allem, wenn man zu lange wartet  ... aber das MEISTE .

Wir sind bei Dir und werden versuchen Dir zu helfen ... wenn wir können !

Ein schönes Wochenende Dir und allen Anderen !

Schönen 1. Advent !  Eure Evi


Voodoo

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #5 am: 27. November 2010, 11:28:27 »
Guten morgen,
danke für eure lieben Worte, die helfen mir im Moment echt sehr.

Ich schreib euch mal hier auf was in dem MRT-Befund steht:

Nachweis eines 2,5mm durchmessenden Convexitätsmeningeoms links hochparietal fast an der Falx anliegend. Leichte Verlagerung der anliegenden Hirnstrukturen ohne erkennbare ödematöser Komponente. Kein weiteres Meningeom nachweisbar. Leichte infratentorielle Atrophie mit symmetrischer Abbildung der äußeren Liquorräume mit eindeutiger Verbreiterung.

Ich habe hier gestern noch so ein Stündchen gelesen und war erschrocken was manche so an Symtomen haben. Da geht es mir ja nocht gut. Ich habe ja wie gesagt überhaupt keine Ausfälle, nur eben diese extremen Stimmungsschwankungen, kann nicht mehr gut lesen und bin manchmal nicht mehr als 2-3 Std. belastbar. Aber gestern z.B. habe ich 8 Std. gearbeitet und bin bei dem Wetter auch noch 2 Std. mit dem Auto unterwegs gewesen. Das war ja Anspannung pur und heute geht es mir auch noch "ausgezeichnet".

Ich habe am Dienstag meinen Termin in der Neurochirurgie. Ich habe auch noch was von dem Gamma-Knife gelesen, das gibt es auch in der Akademie in Dresden. So eine Bestrahlung wäre jetzt für mich eine super Alternative zur OP. Ich möchte in kein Krankenhaus, da wird man doch erst krank. Oder mir geht es eben noch zu gut weil ich das so sehe.

Offline Evi

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #6 am: 27. November 2010, 14:42:28 »
HAllo Voodoo !

... Dein verändertes Wesen bzw die Stimmungsschwankungen, das schlecht lesen können  ... das sind ja auch Veränderungen, die störend sind.

Die Störungen / Ausfälle kamen bei mir schleichend.

Es ist nicht so ohne, wenn man zB plötzlich mit dem PKW fährt und nicht mehr weiß wo man ist und wo man hin muß ... es hat ja jeder andere Schwierigkeiten.

Bestrahlung ( finde ich ) sollte man nicht einer OP vor ziehen, dann lieber warten.
Dein M ist ja nicht so groß und da wartet man meist erst mal ab.

Bestrahlung macht man (glaube ich ) nur, wenn man nicht alles weg nehmen kann.
Da haben Andere aber mehr Ahnung als ich.

Mit der Übersetzung Deiner Diagnose kennen sich auch Mitglieder aus.

Mein M saß auch an der Falx  ( rechts oben )und hatte alles nach der linken Seite verschoben und auf die WS gedrückt ( war aber auch größer).
Mir hat die OP sehr geholfen.

Aber Du hast ja Zeit Dich zu erkundigen, wir haben auch mehrere Ärzte befragt bevor wir uns entschiede haben.

Schönes Wochenende !  Evi

Voodoo

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Konvexitätsmeningeom - OP oder bestrahlen???
« Antwort #7 am: 28. November 2010, 11:01:45 »
Hallo,
folgender Befund ist bei mir Anfang November gestellt worden:

Nachweis eines 2,5mm durchmessenden Convexitätsmeningeoms links hochparietal fast an der Falx anliegend. Leichte Verlagerung der anliegenden Hirnstrukturen ohne erkennbare ödematöser Komponente. Kein weiteres Meningeom nachweisbar. Leichte infratentorielle Atrophie mit symmetrischer Abbildung der äußeren Liquorräume mit eindeutiger Verbreiterung.

Nachdem ich seit ein paar Tagen schon Stunden hier im Forum mit lesen zugebracht habe werde ich immer verrückter und weiß bald gar nicht mehr was ich machen soll. Wieso redet man hinterher von einem Schwerbehindertenausweis? Im Moment sehe ich nur noch "rot" und möchte am liebsten "mit dem Kopf durch die Wand".......... :o

Offline KarlNapf

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Re:Konvexitätsmeningeom - OP oder bestrahlen???
« Antwort #8 am: 28. November 2010, 11:18:19 »
Hat niemand von Abwarten gesprochen?

Mach' Dich nicht verrückt. 2,5 mm ist ein Winzling.
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Voodoo

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #9 am: 28. November 2010, 13:23:26 »
Ne, von abwarten hat noch keiner was gesagt. Alle Ärzte gucken mich nur ganz betroffen an als wäre ich schon scheintod und wünschen mir alles Gute. Die können doch auch nichts dafür, daß sie mich 1,5 Jahre auf "Wechseljahresbeschwerden" behandelt haben.
Aber selbst wenn dieses blöde Teil "nur ein Winzling" ist möchte ich nicht noch abwarten was passiert sondern dieses Ding da entfernen.

Offline KarlNapf

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #10 am: 28. November 2010, 15:44:20 »
Ist ja in Ordnung, aber jeder verantwortungsvolle Arzt, ob Chirurg oder Radiologe, wird abwägen zwischen den Risiken einer Behandlung und dem angestrebtem Erfolg. Der Nutzen muß deutlich größer sein als der möglicherweise in Kauf genommene "Schaden".

Ich bezweifle halt, daß Deine Beschwerden mit einer Behandlung weg wären.

Ein 2,5 mm Ø Meningeom kann im Rückenmarkskanal zu erheblichen Schwierigkeiten führen - aber an der Stelle, wo es tatsächlich sitzt?
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Offline TinaF

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #11 am: 28. November 2010, 16:07:15 »
Hallo Voodoo,

nur mal zum Verständnis: In Deinem ersten Beitrag hattest Du geschrieben, dass Dein Meningeom 2,5 cm groß sei, später dann 2,5 mm. Also wie groß ist es denn jetzt?

Du hast doch nächste Woche Termin beim Neurochirurgen, er wird Dir alles erklären können, er wird Dir auch zu einer OP oder zum Abwarten raten, Dir erklären, wo genau Dein Meningeom sitzt, was für Auswirkungen sich daraus ergeben können, ob Gamma Knife eine Alternative sein kann etc. Und danach kannst Du Dir, wenn Du das möchtest, noch eine Zweit- oder auch Drittmeinung einholen.

Ich weiß, dass die Ungewissheit und Warterei die Hölle ist, man ist so verunsichert und alles dreht sich nur noch um dieses Teil im Kopf. Ich wünsche Dir, dass Du nach Deinem Termin klarer siehst.

Ins Krankenhaus geht wohl niemand wirklich gern, aber manchmal muss es halt sein, nicht um - wie Du befürchtest - erst richtig krank zu werden, sondern um wieder gesund zu werden! Ich hatte auch Angst, eine riesige Angst, die Diagnose hat mich fast umgehauen, ich wollte nur noch weg, ohne eine Ahnung zu haben, wohin genau, es war schrecklich. Wir alle hier können nachfühlen, wie es Dir im Moment geht. Trotzdem, oder gerade deswegen, mach Dich nicht komplett verrückt, Dienstag ist bald und dann wirst Du ein Stückchen "schlauer" sein.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

LG TinaF
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Voodoo

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #12 am: 28. November 2010, 16:25:14 »
Habe gerade noch mal den Befund gelesen, das Meningeom ist 2,5 cm groß.
Sorry, das ich mich verschrieben habe.

Offline TinaF

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #13 am: 28. November 2010, 16:43:00 »
Musst Dich doch nicht entschuldigen, ich wollte nur wissen, wie groß es ist, ist ja doch ein Unterschied zwischen 2,5 mm und 2,5 cm.

LG Tina
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fips2

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Re:Wechseljahresbeschwerden entpuppten sich als Meningeom
« Antwort #14 am: 28. November 2010, 17:04:47 »
Hatte ich mir fast gedacht.
2,5mm Raumforderung in der Falx verdrängen nicht, bzw. kaum, die Gehirnhälfte, wie in einem der vorigen Beiträge schon beschrieben.
2,5 cm ist schon fast  pflaumengroß. Das kann schon heftig sein, je nach Lage.

Fips2

 



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