EEGs sind Momentaufnahmen und zeichnen nur aktuelle Anfälle auf. Das ist so richtig.
Aber man - und mit "man" meine ich gute Neurologen - kann erkennen, wo Anfallspotentiale sind. Bei uns HT-Betroffenen sind das die Hirntumoren oder die Stellen, an denen operiert wurde. Und in diesen Hirn-Arealen können Anfälle entstehen. Wenn das tatsächlich so ist (muss ja nicht bei jedem so sein), dann ist es auf einem EEG zu erkennen, auch wenn es in einer anfallsfreien Phase durchgeführt wurde.
Jedenfalls hat meine Neurologin mir das an meinem EEG im Frühjahr 2014 gezeigt und erklärt.
Die vier verschiedenen EEG-Auswerter meiner vier anderen Nach-OP-EEGs haben stets OB ("Ohne Befund") festgestellt, was ich den letzten (EEG im Sommer 2014 in einer Neurologischen Klinik) logischerweise nicht mehr hundertprozentig glaubte.
Wenn es Jemandem wirklich wichtig ist, ob im EEG Anfallspotentiale bzw. Anzeichen stattgefundener Anfälle zu sehen sind, dann sollte er/sie sich das EEG sehr genau erklären lassen oder die Aufzeichnung mitgeben und von einem fähigeren Neurologen/Epilepsie-Spezialisten beurteilen lassen.
Es ist ein Irrtum, dass jeder Neurologe Spezialist für alle neurologischen Krankheitserscheinungen ist und auch noch MRT-Bilder des Gehirns in allen Details auswerten kann. Auch hier sind Zweitmeinungen angebracht, wenn man unbedingt sicher gehen will.
KaSy