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Autor Thema: Ependymom beim Kind  (Gelesen 15769 mal)

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Ependymom beim Kind
« am: 15. April 2002, 16:00:21 »
Informationen aus dem PDQ für Patienten - Ependymom (beim Kind)

Quelle: meb.uni-bonn.de

Zitat
Hinweis
Die vorliegenden Angaben beruhen auf Dokumenten des National Cancer Institute der USA. Für die Richtigkeit der in dieser deutschsprachigen Version gemachten Angaben können weder das National Cancer Institute noch die Universität Bonn oder ihre Mitarbeiter eine Garantie übernehmen. Fragen Sie daher in jedem Fall ihren Arzt!

BESCHREIBUNG

Was ist ein Ependymom (beim Kind)?

Das Ependymom ist eine Tumorart, die von Zellen ausgeht, die bestimmte Hohlräume im Gehirn (Ventrikel) auskleiden. Das Gehirn kontrolliert wichtige Lebensfunktionen (Vitalfunktionen), wie z.B. das Gedächtnis, das Lernen, die Sinneswahrnehmung (Hör-, Seh-, Geruchs-, Geschmacks- und Berührungsempfindung) und das Gemüt ("Psyche", Gefühle, Emotionen). Es kontrolliert auch andere Teile des Körpers einschließlich der Muskeln, der Organe und der Blutgefäße. Nach der Leukämie und den Lymphomen gehören die Hirntumore zu den häufigsten Tumorarten bei Kindern. Etwa 10% aller Hirntumore bei Kindern sind Ependymome. Die Ursache der meisten Hirntumore ist unbekannt.
Diese Patienteninformation bezieht sich nur auf Tumore, die ihren Ursprung im Gehirn haben (primäre Hirntumore). Hirnmetastasen, das sind Hirntumore, die aus Krebszellen bestehen, die in anderen Körperteilen entstanden sind und sich nun in das Gehirn ausgebreitet haben (sog. "Tochtergeschwülste"), werden hier nicht behandelt. Hirntumore treten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf; dennoch kann sich die Behandlung für Erwachsene von der für Kinder unterscheiden. (Für weitere Information sehen Sie bitte bei der PDQ-Patienteninformation über die Behandlung des Hirnturmors bei Erwachsenen nach. )

Wenn Ihr Kind Symptome hat, die von einem Hirntumor hervorgerufen werden können, wie z.B. schwere Kopfschmerzen, häufiges Erbrechen, Schwierigkeiten beim Gehen und enorme Schläfrigkeit, wird Ihr Arzt spezielle Untersuchungen anordnen. Eine Computertomographie (CT) ist eine Untersuchung, bei der Computer und Röntgenstrahlen benutzt werden, um Bilder vom Inneren des Körpers zu machen. Eine Magnetresonanztomographie (auch MRT, NMR oder Kernspintomographie genannt) ist eine Untersuchung, die dem CT ähnlich ist, die aber anstelle von Röntgenstrahlen Magnetfelder benutzt.

Häufig ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, damit festgestellt werden kann, ob ein Hirntumor vorhanden ist, und welcher Hirntumor vorliegt. Der Arzt kann während des Eingriffs eine kleine Gewebeprobe aus dem Tumor entnehmen, welche dann unter dem Mikroskop untersucht wird. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Manchmal wird vorsichtig ein kleines Loch in den Schädel gebohrt und dann mit einer Nadel eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen.

Die Art der Behandlung und die Heilungschancen (Prognose) Ihres Kindes hängen ab von dem Ort, wo der Tumor wächst, seiner Ausdehnung (Größe), dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Kindes.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Wenn ein Ependymom bei einem Kind gefunden wurde, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um mehr Informationen über den Tumor zu bekommen. Wenn eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen wurde, werden die Tumorzellen sorgfältig unter dem Mikroskop untersucht, um zu sehen, ob sie unnormal aussehen. Wenn das der Fall ist, kann die Stelle, an der der Tumor wächst (Lokalisation) und das Aussehen der Zellen unter dem Mikroskop dazu beitragen, den Typ und den Grad des Tumors festzulegen. Um die Behandlung Ihres Kindes planen zu können, muß der Arzt den Malignitätsgrad des Tumors wissen.

Neu diagnostiziertes Ependymom beim Kind
Ein neu diagnostiziertes Ependymom beim Kind ist ein Tumor, der noch nicht behandelt wurde. Der Patient kann jedoch schon Medikamente und Behandlungen bekommen haben, die die vom Tumor verursachten Symptome (Begleitsymptome) lindern sollen.

Rezidivierendes Ependymom beim Kind
Ein rezidivierendes Ependymom beim Kind ist ein Ependymom, das nach einer Behandlung wiederaufgetreten ist. Es kann im Gehirn oder in einem anderen Teil des Körpers wiederauftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Es gibt für alle Kinder mit einem Ependymom eine Behandlung. Drei Behandlungsverfahren werden angewendet:

Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen zum Abtöten der Krebszellen)
Operation (Operative Entfernung des Tumors)
Chemotherapie (Medikamenten werden zum Abtöten der Krebszellen eingesetzt)

Abhängig von den jeweiligen Notwendigkeiten für den Patienten können eine oder mehrere Behandlungsverfahren angewendet werden.

Wenn erfahrene Ärzte zusammenarbeiten, können sie am ehesten die beste Therapie für Kinder mit einem Ependymom anbieten. Die Behandlung Ihres Kindes wird meistens von erfahrenen Fachärzten durchgeführt, die auf die Behandlung von Kindern und krebskranken Kindern spezialisiert sind, wie z.B. Ärzten für Kinder-Neurochirurgie, Neurologie, Rehabilitation, Neuropathologie, Bestrahlungstherapie, medizinische Onkologie, Neuroradiologie, Endokrinologie und Psychologie.

Da Hirntumore häufig nicht entfernt werden können, ist die Bestrahlung die häufigste Behandlungsmethode bei Kindern über 3 Jahren mit Ependymomen. Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgen- und andere Strahlen ein, um die Krebszellen abzutöten oder Tumorgewebe schrumpfen zu lassen. Die Strahlung für die Therapie des Ependymoms kommt gewöhnlich aus einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Bestrahlung).

Wenn möglich, wird versucht das Ependymom chirurgisch zu entfernen. Abhängig von der Lokalisation des Tumors, wird der Arzt Ihres Kindes soviel Tumorgewebe, wie möglich entfernen. Bei dieser Operation, die Kraniotomie genannt wird, wird eine kleine Öffnung in den Schädel gemacht, über die dann der Tumor erreicht werden kann. Wenn das Ependymom an einer Stelle wächst, wo es nicht entfernt werden kann, kann der chirurgische Eingriff auch nur aus einer Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) bestehen.

Die Chemotherapie setzt Medikamente zur Abtötung der Krebszellen ein. Die Medikamente für die Chemotherapie können geschluckt, oder in eine Vene oder einen Muskel gespritzt werden. Chemotherapie wird auch "systemische Therapie" genannt, da sich die Medikamente über die Blutbahn im ganzen Körpers verteilen und so den Krebs an jeder Stelle des Körpers bekämpfen können. In klinischen Studien wird erforscht, ob durch den Einsatz von Chemotherapie die Notwendigkeit einer Bestrahlung von jungen Kindern hinausgezögert oder sogar beseitigt werden kann. Ebenfalls wird untersucht, ob ein Einsatz der Chemotherapie vor oder während einer Bestrahlung eine Verbesserung der Therapie bewirkt.

Die Art der Behandlung, die Ihr Kind bekommt, hängt ab vom Grad des Tumors, seiner Lokalisation und davon, ob es zuvor schon behandelt wurde. Ihr Kind kann eine Behandlung erhalten, die aufgrund ihrer erwiesenen Wirkungsweise in früheren Studien mit Patienten als Standardtherapie gilt, oder Sie erwägen die Teilnahme Ihres Kindes an einer klinischen Studie. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Aus diesen Gründen gibt es klinische Studien um neue Behandlungsarten zu testen und um bessere Behandlungen für Krebspatienten zu finden. In den meisten Teilen des Landes laufen klinische Studien zur Behandlung von Ependymomen bei Kindern. Wenn Sie mehr wissen wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

NEU DIAGNOSTIZIERTE EPENDYMOME BEI KINDERN

Bei Kindern mit neu diagnostizierten Ependymomen wird oftmals zunächst versucht, in einer Operation den Tumor zu entfernen und das Ausmaß der Krankheit zu bestimmen. Die Patienten können nach der Operation eine Bestrahlung erhalten. In klinischen Studien wird die Rolle von Bestrahlung und Chemotherapie bei der Behandlung des Ependymoms bei Kindern untersucht.

REZIDIVIERENDE EPENDYMOME BEI KINDERN

Es ist nicht ungewöhnlich, daß noch 15 und mehr Jahre nach der Behandlung ein Ependymom wiederauftritt (Rezidiv). Wenn die Krankheit bei einem Patienten wieder ausbricht, wird er gründlich untersucht, um das Ausmaß des Rückfalls einschätzen zu können. Die Art der Behandlung wird abhängen von der Länge der Zeitspanne, die zwischen der ersten Therapie und dem Rückfall liegt, vom Ausmaß des Rückfalls und von der Art der Behandlung, die der Patient zuvor erhalten hat. Die Patienten können einer Operation unterzogen werden, in der Teile des Tumors oder der gesamte Tumor entfernt werden. Patienten, die bisher keine Bestrahlung und Chemotherapie bekommen haben, können mit einer oder beiden Therapieformen behandelt werden.

Bitte hier weiterlesen: meb.uni-bonn.de

LINK überprüft 12/2010
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