HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.  (Gelesen 14415 mal)

Lucie

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Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« am: 26. Dezember 2010, 08:04:47 »
Hallo ihr!

Auch an Weihnachten macht mich das Thema HT fertig. Bitte nur lesen, wer mir nicht Moral predigen wird, da meine Gedanken die ganze Familie betreffen....

Also, ich hatte ja die INI angeschrieben. Gerade kam die Antwort, man könne das nicht allein anhand der Unterlagen sagen, ich solle doch bitte einen Termin machen. Der würde ich für Mitte Januar machen wollen, da am 11. Januar noch ein MRT ansteht, das könnte ich dann gleich mit einbinden.

So, nun zu meinem Dilemma: meine Familie will zwar das beste für mich, steht aber nicht so dahinter, dass ich zur INI will. Denn wenn ich nicht damit einverstanden wäre, dass eine weitere OP vielleicht notwendig wäre, müßte ich ja gar nicht erst hingehen. Und das, wo mein Operateur doch meinte, dass ich nach der OP im Juni großes Glück habe noch zu leben. Dass die Familie da Angst vor einer weiteren OP hat, ist ja klar. Meine Überlegungen vorab sind aber: vielleicht noch 3-4 Jahre zu haben ohne OP oder auf 10 Jahre zu kommen, falls noch eine OP notwendig und wäre auch auf die Gefahr hin, dass ich die OP nicht überlebe. In wieweit sollte ich da an meine Familie (vor allem an die Kids 6 und 10 Jahre jung) denken oder auch nur an mich? Wie seht ihr das, wie habt ihr eventuell selbst mal entschieden? Und jetzt noch der Punkt, wo ich nicht den "Kopf gewaschen" bekommen möchte: ich trage mich mit dem Gedanken, wenn absehbar sein sollte, dass nichts mehr hilft, einfach zu gehen. Wohin weiß ich zwar selbst noch nicht, weil alle denken, dass ich es schaffe, alle aber die Augen davor verschließen, dass ein HT nunmal kein Schnupfen ist. Einfach gehen, niemanden zur Last fallen. Irgendwie bin ich hier die Stärkste, muß alle noch mit aufrecht halten, habe aber selbst furchtbar Angst. Was ist für die Kids gut? Wenn Mama jetzt schon geht oder wenn sie vielleicht mit ansehen müssen, wie Mama stirbt? Was ist für mich besser? Jetzt zu gehen oder den Kids eventuell zumuten, dass es nicht gut ausgehen könnte?

So, genug wirre Gedanken. Konntet ihr verstehen, was ich meine? Ansonsten gehts mir gut, Weihnachten ist schön und ich freue mich schon auf Sylvester.

Euch allen noch einen schönen Tag.

LG
Lucie

Offline kerstin br.

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #1 am: 26. Dezember 2010, 11:11:43 »
  Liebe Lucie,

 ich kann dich und deine Gedanken sehr gut verstehen ! Meine Kinder sind auch 10 und 6 Jahre.

 Also erstmal würde ich alles in betracht ziehen und jede Beratung in anspruch nehmen die ich bekommen kann. danach kann man immernoch überlegen ob man sich nochmal operieren läßt oder nicht.

 Wie ich mich gegenüber den Kindern verhalten würde,weiß ich nicht genau,kann dir aber sagen wie es zwei Freundinen von mir getan haben und so würde ich es Wahrscheinkich auch tun!

 sie haben es ihren Töchtern erzählt, haben über ihre Gefühle gesprochen haben all die dinge getan,die sie gern noch tun wollten und als sie dann ins Hospitz gegangen sind, konnten ihre Töchter sie so oft es geht besuchen und auch mit da bleiben.

 Meine eine Freundin hat auf wunsch ihrer Tochter auch viel auf Video und Kassette aufgenommen. sie hat auch viele Geschichten auf Band gesprochen,so das ihre Tochter immer eine Errinnerung hat.

 Meine eine Freundin hatte Gebährmutterkrebs und die andere einen HT :'(

 Unsere Kinder sind stärker als wir denken und können sogar uns noch Kraft geben.

 Und deiner Familie sag ganz einfach,das du es nicht gebrauchen kannst noch runtergezogen zu werden,du brauchst Leute die hinter dir stehen und dir Kraft geben.

 Wenn du jemanden zum reden brauchst meld dich einfach per PM!!!

 sei lieb gegrüßt und fühl dich umarmt von Kerstin
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Offline Toni

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #2 am: 26. Dezember 2010, 11:33:31 »
Liebe Lucie,

"uns" sagst Du mit Deinen Gedanken nichts Neues. Ob wir es zugeben oder nicht, wir alle haben ähnliche Gedanken, ob es das Gehen anbelangt oder den Zusammenhalt der Familie, falls eine "zur Hand"...
Meiner Meinung nach, solltest Du den Termin mit dem INI auf jedenfall wahrnehmen, es wird Dir weiterhelfen. Und dann eine fundierte und gut formulierte Patientenverfügung basteln. Darin schreibst Du ALLES was Du willst und nichtwillst auf. Die Patientenverfügung kannst Deiner Schwägerin geben, ebenso die Vollmacht. Es ist nicht zwingend sie dem Ehemann zu geben. ich traue Dir zu, die richtigen Worte zu finden, um auch dies zu begründen. Ein Exemplar deponierst Du bei Deiner Hausärztin, eine läßt Du in Deiner Akte legen, dort, wo Du eventuell erneut operiert werden solltest.  Leider musst Du die Entscheidung "gehen" und nochmal operieren lassen ganz alleine treffen. Familie und Ärzte können Dich nur beraten. Wenn beim MRT alles unverändert ist, weil Du auf Temodal gut ansprichst, hast Du jede Menge Zeit, Dir alles gut zu überlegen.
Ich drücke Dich ganz fest,
Toni
PS. Trotzdem eine wunderschöne Rest-Weihnacht!!!!!!!!!!!!!!!
"Von guten Mächten wunderbar geborgen..."

Offline TinaF

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #3 am: 26. Dezember 2010, 12:08:33 »
Liebe Lucie,

ich will mal versuchen, Dir meine Gedanken mitzuteilen. Ich werde hier weder irgendwelche Moralpredigten halten, noch Dir den "Kopf waschen".

Es ist Dein Kopf, Dein Körper, Dein Leben. Also ist es auch Deine Entscheidung, ob Du einen persönlichen Termin bei INI ausmachst, ob Du Dich operieren lässt, ggf. wann usw. Ich persönlich würde nach Hannover fahren und mich genau beraten lassen und alle Fragen stellen, die mich beschäftigen.

Sollte man Dir zu einer OP raten, ist es immer noch Deine Entscheidung, ob Du Dich operieren lässt. Deine Familie kann Dich weder dazu "verpflichten", noch es Dir "verbieten".

Niemand von uns weiß, wie lange wir leben werden. Auch Dir kann niemand sagen, dass Du ohne OP drei bis vier Jahre, mit OP noch zehn Jahre leben wirst. Insoweit gibt es bei dem Thema auch keinerlei Planungssicherheit.

Ich nehme an, dass Deine Kinder (altersgemäß) in etwa wissen, was Du für eine Krankheit hast, wie es um Dich steht. Du hast geschrieben, dass Du Dir überlegst wegzugehen, wenn absehbar ist, dass nichts mehr hilft. Auch das ist Deine Entscheidung, aber ich stelle Dir mal ein paar Fragen dazu (bin ja selbst Mama): Könntest Du Dich "vorzeitig" von Deinen Kindern verabschieden, obwohl Du noch Tage, Wochen, Monate mit ihnen verbringen könntest? Würdest Du nicht jeden Tag an sie denken und vor lauter Sehnsucht kaputt gehen (unabhängig von Deinen HT)? Selbst wenn Du nur noch im Bett liegen würdest, wärst Du dann lieber allein oder eingekuschelt von Deinen Kindern?

Und aus Sicht der Kinder: Ich glaube, dass kerstin br. völlig recht hatte, unsere Kinder sind viel, viel stärker, als wir manchmal denken. Was würden Deine Kinder denken, wenn Du Deine Koffer packst und verschwindest, obwohl Du noch lebst? Was würde das Weggehen ihrer Mama bei ihnen auslösen? Wäre es ihnen nicht lieber - und aus meiner Sicht für sie sooooo wichtig -, wenn sie bei Dir bleiben könnten, Dich begleiten könnten? Und sich von Dir verabschieden könnten?

Liebe Lucie, das waren jetzt einfach meine Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen, vielleicht kannst Du was damit anfangen.

Ich umarme Dich!

LG TinaF
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Offline KaSy

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #4 am: 27. Dezember 2010, 00:50:22 »


Liebe Lucie,
ich kann Dich und Deine verschiedenen Gedankenrichtungen gut verstehen.

Zu dem möglichen Umgang mit Deinen Kindern wurde hier schon einiges geschrieben - also nur kurz noch etwas dazu von mir: Bei meiner ersten HT-OP waren meine Kinder 10, 12, 14 und sie haben mir allein durch ihre Existenz das Leben gerettet, da ich vor der OP eine enorme Angst hatte, nicht oder völlig verändert aufzuwachen.

... meine Familie will zwar das beste für mich, steht aber nicht so dahinter, dass ich zur INI will. Denn wenn ich nicht damit einverstanden wäre, dass eine weitere OP vielleicht notwendig wäre, müßte ich ja gar nicht erst hingehen.
 
... weil alle denken, dass ich es schaffe, alle aber die Augen davor verschließen, dass ein HT nunmal kein Schnupfen ist. Einfach gehen, niemanden zur Last fallen. Irgendwie bin ich hier die Stärkste, muß alle noch mit aufrecht halten, habe aber selbst furchtbar Angst.

Die Gefühle im Umgang mit der Familie sind mir durchaus auch nicht fremd. Ich glaube auch oft, in Bezug auf den HT die Stärkste zu sein, aber das hat ganz einfach damit zu tun, dass es für Angehörige verdammt schwer ist, sich in einen Menschen mit einer solchen Diagnose hineinzufühlen, erst recht, wenn dieser bereits Erfahrungen mit diesbezüglichen Therapien hat.

Da hast Du Deiner Familie tatsächlich einiges voraus. Sie wollen Dir helfen, sind dabei aber auf Deine Gedanken und Vorstellungen angewiesen. Wahrscheinlich hast Du Dich irgendwann zweifelnd über eine weitere OP bzw. deren Erfolg geäußert und daran halten sich Deine Verwandten nun fest. Du hast jedoch bereits viele weitere Überlegungen angestellt - und bist ihnen wieder ein Stück voraus.

So entsteht bei Deiner Familie das Gefühl, dass Du stärker bist. Weil Du genauer Bescheid weißt und auf ihre Ratschläge bereits durchdachte Antworten parat hast.

Wie viele Abwägungen Deinerseits dem vorausgingen, können sie nicht wissen. Deine vielen Zweifel, Ängste um so vieles - das bekommen sie vielleicht gar nicht so mit, weil Du es sie evtl. nicht spüren lassen willst.

Vielleicht - und das kann ich sehr gut nachvollziehen - möchtest Du sie Deine Schwäche nicht spüren lassen, weinst Deine Tränen allein, gibst Dich nach außen möglichst normal. Normal sein im Umgang mit einer HT-Diagnose, natürlich ist das stark. Es ist aber auch stark und wichtig für Dich, Deinen Zweifeln und Ängsten Worte zu geben, den Menschen gegenüber, die Du Dir auswählst. Da ich das kaum kann, glaube ich, dass es Dir auch so gehen könnte.

Wenn ich irgendwie versuche, mich in meine Familienangehörigen hineinzuversetzen und mir vorstelle, da würde ihre HT-kranke Tochter/Schwester/Mutter "einfach so" weggehen, ich würde mir erstens enorme Sorgen, zweitens jede Menge Vorwürfe machen und drittens Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um diese Frau zurückzuholen. Ich würde ab nun alles für sie tun, ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, sie vor lauter Angst nicht mehr allein lassen - alles, um dieser Person, um die ich mir auch vorher schon solche Sorgen gemacht habe, zu helfen und wenn ich mich selbst dafür in meinem Leben einschränken müsste.

Ich weiß nicht, ob das so stimmt. Ich war nie in einer solchen Angehörigen-Lage. Aber davor würde ich mich fürchten ...  davor, plötzlich als so krank angesehen zu werden, dass ich zur Mitleidsperson werde.

Es ist überhaupt keine leichte Entscheidung, hier den "richtigen" Weg zu gehen, überhaupt einen Weg zu finden.
Ich weiß auch nicht, ob meine Überlegungen, die ich erst nach langem Hin- und Herdenken nach und nach schreiben konnte, mir selbst helfen würden.
Und erst recht nicht, wie Du sie auffassen könntest.

Ich habe auch gar nicht diese Vorstellung davon, dass ich wirklich nicht mehr leben, sondern nur noch leiden könnte und anderen zur Last fallen würde.
Ich will diese Gedanken in ihrer Konsequenz nicht zulassen.
Ob das falsch ist?
Vielleicht kann das aber sogar eine "brauchbare Strategie" sein ... ?


Ich wünsche Dir die Kraft, den richtigen Weg zu finden!!

Deine KaSy
 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Lucie

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #5 am: 27. Dezember 2010, 11:16:01 »
Hallo ihr Lieben,

danke für all eure einfühlsamen Worte. In vielen Dingen erkenne ich mich wirklich wieder. So will ich wirklich nicht zur Mitleidsperson werden, wie du, KaSy, es geschrieben hast. Ich wurde sogar auf der Geburtstagsrede meines Vaters erwähnt, sodass alle mich anstarrten und Mitleid bekamen und ich wollte das nicht. Und auch sonst erfahre ich Rücksicht, wo ich keine will. Auch wenn ich sage, dass ich etwas allein schaffe, ist schon jemand da und nimmt es mir aus der Hand, weil "wir meinen es doch nur gut". Oder es werden Termine abgesagt, nur weil ich gerade meine Temodal-Woche habe, damit ich nicht allein bin.

In letzter Zeit gingen mir immer alle möglichen Dinge durch den Kopf, jetzt so beim Lesen eurer Antworten wird mir gerade klarer, was das für Gedanken waren. Ich habe erkannt, dass ich nicht mehr der Mensch bin, der ich vor der Diagnose war. Ich habe andere Ansichten, andere Wertvorstellungen bekommen, habe andere Prioriäten und vor allem: ich habe andere Träume. Wenn man das auch nur andeutungsweise sagt, kommt oftmals die Frage, ob ich - wie so viele Menschen mit Krebs - auf einem Selbstverwirklichungstripp bin. Nein, bin ich nicht. Habe mich eigentlich immer selbsverwirklicht, habe immer so gelebt wie es gerade meinen Vorstellungen entsprach. Aber nun ändern sich auch meine Träume, das ist wohl der Unterschied.

So, ich lasse mal eure Antworten ein paar Tage auf mich wirken und sehe dann, wie ich entscheide. Meine liebe Schwägerin kommt am Donnerstag aus dem Urlaub, dann werde ich mich wohl mir ihr besprechen, weil ich ihre Unterstützung brauche, wenn ich mich für die INI entscheide.

Ein ganz herzliches Danke an euch für eure Antworten!

LG
Lucie

Offline kerstin br.

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #6 am: 27. Dezember 2010, 13:19:54 »
  Hallo Lucie,

 Du hast genau recht,durch diese Krankheit verändert man sich total.
 Man sieht alles mit anderen Augen und es ist schwer das den mitmenschen klarzumachen.

 Man wird auch stärker!

 Man muss da aber alleine durch und das müssen die anderen verstehen.
 
 Versuch deiner familie klar zu machen,das du nicht mit samthandschuhen angefasst werden möchtest,das du dich meldest,wenn du hilfe brauchst!!

 Aber ich glaube es ist auch die angst und unsicherheit der anderen,weil sie nicht wissen,wie sie mit uns umgehen sollen!!

 Sei ganz lieb gegrüßt von kerstin br.
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Offline Birdy

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #7 am: 28. Dezember 2010, 10:21:10 »
Hallo Lucie,
Ich kann nur aus der Sicht eines Angehörigen sprechen.
Meine Frau hat seit Ende Juli 2010 die Diagnóse Glio 4 wurde am 06.08. operiert und wir durchlaufen gerade alles an Angst und Hoffnung was hier sicher jeder versteht. Auch für mich ist es wahnsinnig schwer den Mittelweg zwischen Helfen/Unterstützen und Bemuttern zu finden. Auch das, dass Termine in der Chemo Woche abgesagt werden ist für mich nicht unbekannt. Aber als Anghöriger ist, glaube ich, die größte Angst etwas falsch zu machen oder eine notwendige Hilfestellung zu versäumen.

Für mich wäre es das Schlimmste, wenn ich meine Frau nicht begleiten dürfte.
Zur Zeit geht es ja sehr gut aber ich glaube, egal wie, hautsache man ist zusammen.

Ich wünsche Dir viel Kraft um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Birdy

Offline menno-meningo

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #8 am: 28. Dezember 2010, 12:58:22 »
Liebe Lucie,

du hast recht damit, erst einmal ein paar Tage all die Meinungen, Antworten, Gedanken der Leute hier auf dich wirken zu lassen. Auch meine natürlich.

Viele dieser Ansichten teile ich, z.B. daß du selbstverständlich das Recht hast, fundierte ärztliche Meinungen einzuholen (INI usw.). Ebenso hast du das Recht, dann zu entscheiden, was mit dir und deinem Körper/Kopf geschehen soll.

Und, meiner Meinung nach, auch wichtig:
Du hast das Recht, diese Entscheidung u.U. wieder zu ändern!
Du bist ein anderer Mensch geworden durch die Erkrankung, hast Erfahrungen machen müssen (auch leidvolle), Prioritäten werden nun anders gesetzt, die Kinder und ihr Wachsen werden mit anderen Augen angeschaut... es tut manchmal einfach weh..
In einem Jahr wirst du dich sicher auch wieder in manchem verändert haben.

Jetzt sind meine Jungs erwachsen, aber eine ganz ähnliche Situation gab es für mich vor langer, langer Zeit ebenfalls.
Meine Kinder haben mich später auch z.B. zu einer Änderung meiner Einstellung zu meiner für mich gewünschten Seebestattung bewogen. Diese Einstellung ist möglicherweise nicht endgültig, s.o.. Sie wollten zwar nicht groß drüber reden, wenn man jung ist, dann fühlt man sich unsterblich. Zu Recht. Aber ein Ort für die Trauer ist für viele Angehörige sehr wichtig. Und Bilder, Photos, Briefe, gemeinsame Erinnerungsstücke helfen den Gedanken, die Spur zurück zufinden. Laß dich, auch wenn es schwerfällt, fotografieren und schreib zu den Bildern etwas dazu. Gerne auch was Lustiges.

Und die Mama ist für die Kinder immer zuerst einmal Mama. Auch wenn sie leidet und (nach einigem Zögern schreibe ich es doch...) auch wenn sie stirbt:
Mama bleibt Mama

Liebe Lucie, deine Kinder haben von dir bestimmt Kräfte mitbekommen, trau ihnen etwas zu und sag ihnen höchstens immer wieder, daß sie an nichts schuld sind und auch gar nicht besonders brav sein müssen...wie vielleicht die Umgebung "fürsorglich" meint.

Für deine Entscheidungen wünsche ich dir Kraft und trau dich, Schwäche zu zeigen. Kinder kommen ja schwach auf die Welt, werden langsam stärker. Sie kennen das Gefühl des Kleinseins, der Schwäche ja auch und können sehr gut trösten. Gib ihnen die Chance mal ihre Mama zu trösten. Hab dabei keine Angst, ihr seid euch doch nah.

Für die dunklen Stunden ein Lichtlein...oder zwei... oder drei...

Bald ist ja Sylvester, da gibt es Licht satt und the same procedure as every year

LG
menno-meningo
     
     
"Leben ist das, was einem zustösst, während man gerade eifrig andere Pläne schmiedet."

John Lennon

Lucie

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #9 am: 28. Dezember 2010, 14:04:18 »
Hallo ihr Lieben!

Eure Antworten geben mir soviel! DANKE!

Heute kann ich damit auch ganz gut umgehen. Bis auf eine heftige Erkältung bin ich sogar sehr gut drauf. Warum auch immer, warum gerade zu diesem Zeitpunkt, ich weiß es nicht - aber gerade in dieser Zeit bin ich so froh, eine Frau zu sein und fühle mich obermegagut. Ich bin eben nicht nur eine Mama.....Auf das es noch lange so bleibt!

LG
Lucie

Offline kerstin br.

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #10 am: 29. Dezember 2010, 19:10:07 »
Das wünsche ich dir auch vonm Herzen liebe Lucie!! ;)
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Offline TinaF

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #11 am: 29. Dezember 2010, 19:53:42 »
Liebe Lucie,

ich finde es total klasse, dass Du Dich "obermegagut" fühlst, und das trotz Erkältung. Ich bekomme um Silverster rum auch immer von irgendwoher neuen Schwung, neue Energie und fühle mich meist sehr gut.

Und Du hast völlig recht, wir sind nicht nur Mamas, sondern eben auch Frauen mit allem drum und dran ;) und das ist gut so!

Möge es noch ganz lange so bleiben!!!

Ich umarme Dich!

TinaF
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Lucie

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #12 am: 04. Januar 2011, 16:09:40 »
Hallo ihr!

Wollte eben berichten, was sich heute so getan hat.

Hatte heute einen Termin bei einem recht neuen Doc hier vor Ort. Der ist Neurochirurg und kennt sich mit HT aus. Als er meine MRTs sah, sah er sich genötigt, mir mal ganz genau zu erklären, was wo ist und was das für mich bedeutet. Bisher hat mir nie jemand gesagt, dass der HT sich sehr dicht am Hirnstamm befindet. Der Doc meinte, dass der T auch weiterwächst, wenn man Temodal nimmt. Er führte diverse Telefonate, hat sich bei einem befreundeten Doc nach Gamma knife für mich erkundigt, was aber wegen der Größe nicht in Frage kommt. Nun habe ich bei dem Chefarzt aus dem NordstadtKH in Hannover am Mittwoch einen Termin, der soll mich mal beraten, die beiden Docs kennen sich gut ich soll mich dort gut aufgehoben fühlen. Also habe ich Dienstag erstmal MRT, dann am Tag drauf das Gespräch mit dem Chefarzt im NorstadtKH. Mal sehen, was das bringt. Telefonisch haben die beiden schon besprochen, dass ich um eine klassische Bestrahlung nach Temodal wohl nicht herumkommen werde. Nun bin ich etwas aufgelöst und sehne die nächste Woche herbei.

LG
Lucie

Offline TinaF

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #13 am: 04. Januar 2011, 18:40:08 »
Hallo Lucie,

na, da hast Du ja einiges vor Dir nächste Woche! Ich werde Dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen drücken. Finde ich aber gut, dass sich Dein Arzt so engagiert und Dir einiges erklären konnte.

Alles Gute für Deine Termine und halte uns doch bitte auf dem Laufenden!

GlG TinaF
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Offline kerstin br.

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Re:Wie weiter vorgehen - Meinungen gesucht.
« Antwort #14 am: 04. Januar 2011, 19:01:16 »
Hallo Lucie,

  das hört sich doch ganz gut an!

  Es ist immer gut sich mehrere meinungen eizuholen!

  Ich drücke dir für nächste woche ganz fest die Daumen  und würde mich freuen bald wieder von Dir zu lesen.

  Lenk dich bis dahin etwas ab!

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