Hallo zusammen
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.
Dass die Diagnose am 21.12. gestellt wurde, war mir egal. Weihnachten ist deshalb nicht besser oder schlechter gewesen. Jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bin. Klarheit ist stets besser als Unklarheit.
Jemand fragte, wie es zur Diagnose kam. Das kam so: Ich war im Februar dieses Jahres stets müde und mir war schwindlig usw.. Diagnose nach Blutanalyse: schwerer Eisenmangel. Okay, davon kann einem auch wirklich schwindlig werden. Soweit kann man nicht meckern über die Ärztin. Ende März kam Tinnitus hinzu, aber die "Schwindelei" war viel besser. Tests ergaben einen starken Hörverlust rechts, Dauergeräusche, aber einen prima Gleichgewichtssinn. MRT wurde nicht gemacht, da ich - wie der HNO-Arzt auch - von Stress als Ursache ausging. Tabletten bescherten mir innige Umarmungen mit der Kloschüssel und halfen nicht. Irgendwie lernt man mit Tinnitus leben und es ging auch. Im November wurde mir bei einer Dienstreise mal so schwindelig, dass ich dachte, ich werde ohnmächtig oder sterbe auf der Stelle. Klingt übertrieben, aber so schwindelig war mir mein Lebtag noch nicht. Da das aber wieder wegging, dachte ich an Blutdruckprobleme oder so und bin der Sache nicht weiter nachgegangen. Anfang Dezember war es wieder besonders stressig auf Arbeit und ich dachte, dass der Tinnitus jetzt doch nervt und der HNO-Arzt "irgendwas" machen soll. Es war einfach elend laut in den Ohren und - vermutlich nur stressbedingt - nicht akzeptabel für mich. Der HNO-Arzt wusste ehrlich gesagt auch nicht so recht weiter und wollte mir eine Kur angedeihen lassen, damit ich mit meinem Tinnitus umgehen lerne. Naja, lieb gemeint. Ich war aber nicht so begeistert, weil ich finde, dass ich das selbst in den Griff kriege und nicht eine Kur dafür brauche. Der Arzt wollte mir ganz offensichtlich was "Gutes" tun und mir zeigen, dass er mich und meine Beschwerden ernst nimmt. Deshalb hat er ein MRT vorgeschlagen, damit man eine "Raumforderung im Kopf" ausschließen kann. Er meinte noch, dass er nicht glaubt, dass bei der Untersuchung ein Befund entsteht, aber auf diese Weise wären wir dann sicher, wenn ich zur Kur geschickt werde. Das war am 9.12.. Am 21.12. hatte ich dann den MRT-Termin. Im Wartezimmer war ein Mann, der nur Befunde abholen wollte. Die Ärtzin kam raus und gab ihm irgendwelche Aufnahmen und meinte, es wäre alles ohne Befund und ich dachte so: "Der hat's gut. Du hast heute nicht soviel Glück." Vollkommen blöd, oder? Aber manchmal hat man so eine Ahnung und rückblickend kann ich mir die Ahnung erklären ... ich hatte in den letzten Jahren häufiger als sonst Kopfschmerz (sonst nie, jetzt so 2 - 4x im Monat). Der Kopfschmerz strotzte allen "normalen" Kopfschmerzmitteln. Manchmal habe ich Tage, an denen ich massive Buchstabendreher beim Sprechen habe usw. usw. Es sind alles Kleinigkeiten, die man auf "Stress" und das "Älterwerden" schieben kann. Oder man schiebt es nun einem Meningeom in die Schuhe. Wie auch immer: das MRT ergab ein kl. Menigneom rechts zwischen trigeminus und statoacusticus. Das ist ein prima Erklärung für den Hörverlust rechts. Der trigeminus macht mir zum Glück (noch?) keine Probleme.
Im Januar werde ich in Berlin zu Prof. Bloching gehen und schauen, ob er das Skalpell wetzen will oder was er sonst so empfiehlt. Am INI werde ich mir vermutlich wie die meisten via Internet eine Zweitmeinung holen. In München werde ich versuchen mir im Protonenzentrum eine Meinung zu holen und evt. noch - wie von schlurf empfohlen - eine Meinung von den Gamma-knife-Spezialisten. Dann habe ich vermutlich 5 Meinungen von 4 Ärzten.
Bei mir ist es halt so doof, dass das Meningeom direkten Kontakt zu 2 Nerven hat. Auf den Hör-/Gleichgewichtsnerv will ich nicht verzichten und auf den Trigeminus auch nicht. Operieren ist nicht so der Hammer, weil die Lage echt doof ist. Wachsen lassen bedeutet: früher oder später sind die Nerven im Eimer.
Bestrahlen kann aber auch Nerven in Mitleidenschaft ziehen.
Am besten wäre also wegzaubern.
Und um ehrlich zu sein: ich habe vor jeder OP tierisch Angst. Die Leute haben ja auch "bloß" wie ich studiert ... Man muss Vertrauen haben, ich weiß. Aber das MUSS man eben erstmal zu jemandem finden.
@schlurf: hast Du ggf. noch eine Adresse oder Tel.nr. oder einen Arztnamen von den Gamm-Leute in Großhadern?
Viele Grüße + nochmal herzlichen Dank für Eure Antworten!