Liebe Nina!
Laß den Kopf nicht hängen!!!!
Wie geht es denn deinem Dad heute? Ist die Übelkeit besser? Bekommt er Medikamente dagegen? Bei meinem Vater denke ich oft, dass ihm psychologische Unterstützung ganz gut täte, aber bislang ist er nicht bereit dazu. Wie sieht es denn diesbezüglich bei deinem Dad aus? Meine Mutter hat seit der Diagnosestellung regemäßig Termine bei einer Psychotherapeutin, die für sie sehr entlastend sind, aber ich denke oftmals, dass Männer da größere Berühungsängste haben (was man natürlich akzeptieren muss). Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es manchmal wirklich leichter ist, mit einer fremden, neutralen Person über seine persönlichen Sorgen und Ängste zu sprechen, als mit nahen Angehörigen. Aber wie gesagt, wenn der Wunsch nach prof. Unterstützung nicht da ist, kann man da herzlich wenig machen.
Ich denke in letzter Zeit sehr oft darüber nach, was Langzeitüberlebende eigentlich anders machen als andere Betroffene. Es ist schon eigenartig, dass man heutzutage auf den Mond fliegen kann, aber im Kampf gegen diese schlimme Erkrankung so schrecklich machtlos ist. Mich macht das nicht nur nachdenklich, sondern auch total wütend. Ich habe ja schon einmal geäußert, dass ich der festen Überzeugung bin, dass ein gewisser Kampfesgeist und eine positive Lebenseinstellung ein ganz wichtiger Einflussfaktor sind (kann nur das Buch von O. Simmonton "Wieder gesund werden" empfehlen), aber ist das wirklich der alles entscheidende Punkt, zu den Langzeitüberlebenden zu gehören?! Ich weiß es wirklich nicht. Wahrscheinlich führt dieses ständige Grübeln darüber auch nicht weiter, aber es würde zumindest endlich mal eine Antwort auf so viele offene Fragen geben.
Liebe Nina, versuch dir trotz allem einen schönen Tag zu machen, genieß die Sonne und den Frühling!!
LG
Britta